Bauingenieur/in – Ausbildung, Studium, Gehalt, Berufsbild und Bewerbung

Du hast Spaß an der Planung und Gestaltung von Bauvorhaben? Du bist ein Teamplayer, hast Durchsetzungsvermögen und eine sorgfältige Arbeitsweise? Dann ist das Bauingenieurwesen vielleicht genau das Richtige für dich.

Für dieses Berufsbild sind jedoch noch weitere Bezeichnungen geläufig, zum Beispiel Bauingenieur, Baukoordinator, Bauleiter, Baukontrolleur oder Baubetriebsingenieur. Inhaltlich liegen Sie jedoch alle sehr eng beieinander.

Berufsbild Bauingenieur/in

Das Aufgabengebiet im Beruf ist vielschichtig und umfasst Baumaßnahmen jeder Art im Bereich Bau, Hochbau und Tiefbau. Hierzu zählen Planung, Entwurf, Berechnung, Bemessung, Entwicklung, Errichtung und Überwachung bei Projekten sowie die Instandhaltung. In dieser Funktion arbeiten Bauingenieure eng mit Architekten, Bauherren und anderen beteiligten Instanzen zusammen.

Das richtige Material muss in exakter Menge zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort von qualifizierten Personen verarbeitet werden, wofür Bauingenieure die Verantwortung tragen. Hierzu muss geeignetes Material gefunden werden und vor Ort sein, ebenso die notwendigen Maschinen.

Das Team muss zudem angeleitet werden und wissen was zu tun ist. Vor allem sollten die Arbeitsvorschriften eingehalten werden, den die meisten Arbeitsunfälle passieren nun mal auf dem Bau.

Bauingenieure sollten tendenziell immer den finanziellen Aspekt im Blick haben. Ihnen steht ein gewisses Budget zur Verfügung, welches nicht überschritten werden darf.

Die Aufgaben im Bauingenieurwesen sind so vielfältig, wie die unterschiedlichen Gebiete der Bauvorhaben. Im öffentlichen Dienst obliegt es zum Beispiel dem Bauingenieur das Ausschreibungsverfahren zu erstellen, oder im Bereich der Verkehrsplanung die Natur- und Lebensräume zu berücksichtigen.

Eigenschaften und Fähigkeiten der Bauleiter

Der Beruf verlangt ein hohes Verantwortungsbewusstsein, schließlich ist der Bauleiter wesentlich für das Gelingen des Bauvorhabens verantwortlich. Dieses Berufsbild wird zunehmend von Frauen besetzt, was ein steigender Anteil von aktuell ca. 22% aller Beschäftigten belegt.

Physische Robustheit ist im Beruf notwendig, ebenso wie die Fähigkeit unter Zeitdruck zu arbeiten. Die Koordination und Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Personen und Berufsgruppen erfordert zudem eine gute Teamfähigkeit.

Räumliches Vorstellungsvermögen, Durchsetzungskraft und eine genaue sorgfältige Arbeitsweise sind hier sehr wichtige Eigenschaften.

Wie bei allen Berufen im Baugewerbe: Wenn gebaut wird gibt es gute Jobaussichten, sind die Bauaufträge rückläufig wird es schwierig. Die Jobaussichten sind im privatwirtschaftlichen Bereich oft an Konjunktur und Bauzins geknüpft.

Studium und Ausbildung zum Bauingenieur/in

Seit einigen Jahren werden folgende akademische Grade verliehen: Bachelor of Science (FH oder Uni) Bauingenieurwesen, Master of Science (FH oder Uni) Bauingenieurwesen, Bachelor of Engineering (FH oder Uni) Bauingenieurwesen und Master of Engineering (FH oder Uni) Bauingenieurwesen. Je nach Spezialisierung auf einen bestimmten Bereich gibt es hier natürlich Ergänzungen. Absolventen mit einem Bachelor bleiben bis zum Abschluss der Ausbildung durchschnittlich 7,4 Semester im Studium.

Der Diplom-Ingenieur (FH oder Uni) im Bauingenieurwesen kann noch immer durch eine Studium an einer Fachhochschule oder Universität bzw. Technischen Universität erlangt werden. Die Regelstudienzeit für ein Diplom beträgt 8 Semester, wobei integrierte Praktika eine Verlängerung auf 9 Semester beinhalten.

Die Zulassung an der Hochschule erfolgt aufgrund unterschiedlicher Voraussetzungen, die durch die jeweilige Hochschule selbst bestimmt werden. In der Regel muss aber ein Vorpraktikum oder eine Berufsausbildung absolviert sein.

Die Ausbildung zum Bauingenieur erfolgt nicht nur in Hörsälen und Seminarräumen, sondern ebenso im Labor, beispielsweise für CAD oder Baustoffprüfung.

Aufgrund der Vielzahl der unterschiedlichen Bautätigkeiten erfolgt bereits in der Ausbildung zum Bauingenieur eine Fokussierung auf bestimmte Bereiche, wie Hochbau, Tiefbau, Geotechnik, Verkehrswege oder Industriebau.

Gehalt als Bauingenieur/in

Das Einstiegsgehalt für Bauingenieure und Bauleiter kann zwischen 2.700 und 3.700 Euro brutto im Monat liegen, sobald eine gewisse Berufserfahrung vorhanden ist, wird in der Regel ein höheres Gehalt bezahlt.

Je nach Bereich bzw. Unternehmen kann das Gehalt für Bauleiter sehr unterschiedlich ausfallen. Ist die Stelle tariflich angebunden erfolgt in der Regel ein höheres Gehalt. In einem kleinen Ingenieurbüro wird natürlich ein geringeres Einstiegsgehalt bezahlt, als für die Bauleitung in einer großen Baufirma.

Zusätzlich können dann noch Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld anfallen, welche das 13. oder 14. Monatsgehalt bilden. Eine Betriebsrente kann heute zudem von guten Arbeitgebern erwartet werden.

Bewerbung als Bauingenieur/in

In den Stellenangeboten der heutigen Arbeitswelt spielt die Bewerbung auf dem Postweg mittlerweile eine eher untergeordnete Rolle. Die Bewerbung über das Internet ist mittlerweile der Standard geworden.

Die inhaltliche Gestaltung der Bewerbung als Bauleiter hat sich jedoch wenig geändert. Sie besteht weiterhin aus einem Bewerbungsschreiben, einem tabellarischen Lebenslauf und den Anlagen.

Das Bewerbungsanschreiben für einen Ingenieur hat die Form eines Geschäftsbriefes und stellt Ihre Motivation für die Bewerbung sowie Ihre Qualifikation für den Job in den Vordergrund. Ausführliche Infos zum Bewerbungsschreiben!

Der tabellarische Lebenslauf knüpft beim Anschreiben an. Hier werden die persönlichen Daten und der Werdegang mit schulischem und beruflichen Hintergrund chronologisch aufgeführt.
Ausführliche Infos zum Lebenslauf!

Der persönliche Kontakt zum Unternehmen kann hilfreich sein. Wenn sich bei Ihnen Fragen ergeben, scheuen Sie sich nicht im Unternehmen anzurufen und somit einen positiven Eindruck zu hinterlassen.

Weitere Bewerbungstipps und Tricks!

Die Aussichten auf einen Job im Bauingenieurwesen sind im Gegensatz zu den letzten Jahren recht gut, eine steigende Konjunktur und wachsender Bedarf an Ingenieuren sind positive Indikatoren. Einsparverordnungen und energiesparendes Bauen sind die Trends der Zukunft, Spezialisierungen auf diesem Gebiet bieten vielfältige Möglichkeiten.

Quelle: Beschäftigten- und Arbeitslosen-Statistik der Bundesagentur für Arbeit (IAB Forschungsgruppe Berufliche Arbeitsmärkte).

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