Berufskraftfahrer/in – Ausbildung, Berufsbild, Gehalt und Bewerbung

Du möchtest Berufskraftfahrer werden? Dann bist du hier genau richtig. Hier erfährst du alles zum Berufsbild und kannst entscheiden, ob der Beruf für dich in Frage kommt.

Ohne Fernfahrer wäre unser Wirtschaftssystem schon längst zusammengebrochen. Der Güterverkehr und Personenverkehr ist das Tätigkeitsgebiet der Berufskraftfahrer. Personentransport, beispielsweise in Reisebussen, bedarf zusätzlicher Ausbildung.

Unter Bezeichnungen, wie Busfahrer, Fernfahrer, Kraftfahrer, Speditionsfahrer und viele mehr, ist dieses Berufsfeld in der Gesellschaft bekannt. Der Begriff Berufskraftfahrer ist nicht sehr verbreitet, was vielleicht auch mit der Zusammenfassung dieser unterschiedlichen Bezeichnungen unter diesem Berufsbild liegt.

Berufskraftfahrer arbeiten für Speditionen, Logistikunternehmen, Reiseveranstalter, Busunternehmen, Handelsunternehmen, Pannendienste, Abschleppdienste, Getränkehersteller oder kommunale Unternehmen, um nur die wichtigsten Arbeitgeber zu nennen.

Wer in diesem Beruf lange Strecken zurücklegen muss, dem wird die Fahr- und Schlafkabine der Zugmaschine zu einem zweiten Zuhause. Berufskraftfahrer müssen bestimmte Lenk- und Ruhezeiten einhalten und regelmäßige Pausen einlegen. Die Dokumentation von Lenkzeiten und Geschwindigkeitsüberschreitungen erfolgt über den Fahrtenschreiber, welcher bei Polizeikontrollen vorzuzeigen ist.

Im Straßenverkehr ist zu jeder Zeit die volle Konzentration auf den Verkehr erforderlich, besonders in der Personenbeförderung wiegt die Verantwortung für viele Menschen schwer.

Die ordnungsgemäße Sicherung der Ladung oder die Reparatur von Defekten am Fahrzeug kann ebenso zum Berufsbild der Fahrer gehören. Nicht selten arbeiten Berufskraftfahrer unter einem großen Zeitdruck, um zum Beispiel die Liefertermine einhalten zu können. Ein Verkehrsstau kann hier zu einem großen Problem werden.

Video zum Berufsbild Berufskraftfahrer/in

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Gehalt als Berufskraftfahrer/in

Das Gehalt der Berufskraftfahrer kann sehr unterschiedlich sein und richtet sich nach verschiedenen Faktoren, wie zum Beispiel der Berufserfahrung, der Qualifikation oder dem Lebensalter. Auch regionale Unterschiede spielen beim Verdienst eine Rolle, ebenso wie die Branche.

Neben der Grundvergütung können Zulagen und Sonderzahlungen als Urlaubsgeld, 13. Monatsgehalt oder vermögenswirksame Leistungen gezahlt werden. Die Vergütung im öffentlichen Dienst erfolgt nach Tarifvertrag. Das Gehalt für Kraftfahrer kann beispielsweise bei 1.800 Euro brutto im Monat liegen.

Wer als Kraftfahrer einen Personenbeförderungsschein vorweisen kann oder zum Beispiel als Busfahrer tätig ist, kann ein höheres Gehalt erwarten.

Ausbildung als Berufskraftfahrer/in

Die Ausbildung zum Berufskraftfahrer ist eine duale Berufsausbildung und erfolgt im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule. Die Lehre ist anerkannt nach dem Berufsbildungsgesetz und hat eine Ausbildungsdauer von drei Jahren.

Als Zugangsvoraussetzung ist in diesem Beruf kein bestimmter Schulabschluss vorgeschrieben. In der Praxis werden von den Ausbildungsbetrieben überwiegend Bewerber mit einem Hauptschulabschluss eingestellt. Eine rein schulische Ausbildung ist in diesem Berufsbild möglich, die Schulen (Berufsfachschulen) legen die Zugangskriterien eigenständig fest.

Um als LKW-Fahrer arbeiten zu können ist ein Mindestalter von 18 Jahren vorgeschrieben. Für Fahrer im Personenverkehr beträgt das Mindestalter 20 Jahre, wenn die Fahrerlaubnis der Führerschein-Klasse B bereits 2 Jahre vorliegt, als Busfahrer sogar 21 Jahre. Aufgrund ständiger Änderungen im Straßenverkehr ist alle 5 Jahre eine Weiterbildung für Fahrer vorgeschrieben.

Für die betriebliche Ausbildung erfolgt im Gegensatz zur reinen Schulausbildung eine Ausbildungsvergütung, die sich wie folgt gestalten kann:

1. Ausbildungsjahr: 563 Euro
(Neue Bundesländer: 492 Euro)
2. Ausbildungsjahr: 620 Euro
(Neue Bundesländer: 532 Euro)
3. Ausbildungsjahr: 670 Euro
(Neue Bundesländer: 565 Euro)

In der betrieblichen Ausbildung werden die angehenden Kraftfahrer von erfahrenen Arbeitskollegen angelernt. Diese führen die Lehrlinge schrittweise an die Aufgabenstellungen im Unternehmen heran. Sie erklären, betreuen, helfen und führen die Auszubildenden zur selbstständigen Arbeit.

In der Schule bekommen die Fahrer das theoretische Wissen vermittelt. Inhalte sind hier beispielsweise wie Beförderungsaufgaben gestaltet werden, Nutzfahrzeuge gepflegt oder Routen geplant werden.

Mit der erfolgreich bestandenen Abschlussprüfung, nach dem dritten Lehrjahr durch die IHK, ist die Berufsausbildung für die Fahrer abgeschlossen.

Eigenschaften und Voraussetzungen als Fernfahrer/in

Um als Fahrer arbeiten zu können, ist es besonders wichtig zuverlässig zu sein. Fahrpläne im Personenverkehr müssen eingehalten werden, genauso wie die Liefertermine im Güterverkehr.
Diese Terminbindung kann bei vielen Fahrern zu Stress führen. Dieser Stress kann sich dann negativ im Verkehr auswirken und eine erhöhte Unfallgefahr zur Folge haben. Kraftfahrer müssen daher eine gewisse Resistenz gegen Stress aufweisen.

Die Planung der Fahrt, vor allem als Fernfahrer, erfordert ein gewisses Organisationstalent, um einen reibungslosen Ablauf der Reise und des Transports zu gewährleisten. Böse Überraschungen kann damit schon vor Fahrtantritt vorgebeugt werden, beispielsweise nicht eingeplante Mautgebühren.

Für Fahrer unerlässlich ist die Kenntnis von der Technik ihres Fahrzeugs. Lkw-Fahrer müssen gewisse Reparaturen am Lastkraftwagen selbst durchführen können. Ebenso sollte sich ein Lkw-Fahrer nicht zu schade sein, auch mal beim Beladen oder Entladen des Lastkraftwagens mitzuhelfen.

Das Alkohol am Steuer nichts zu suchen hat ist jedem klar, als Busfahrer oder Fernfahrer sollte dieser Sachverhalt aber noch stärker berücksichtigt werden. Wer seinen Führerschein verliert ist in der Regel seinen Job los und bekommt so schnell keine zweite Chance.

Bewerbung als Berufskraftfahrer/in

Eine Bewerbung als Kraftfahrer erfolgt ganz klassisch auf dem schriftlichem Weg mit Bewerbungsschreiben, Lebenslauf und Zeugniskopien, es sei denn, die Darstellungsform der Bewerbung ist vom potenziellen Arbeitgeber anders gewünscht.

Die Online-Bewerbung ist auf dem Vormarsch, das gilt natürlich für dieses Berufsbild ebenso. In der Stellenanzeige steht in der Regel, ob die Bewerbung über das Internet oder auf anderem Wege erfolgen sollte.

Weil Zuverlässigkeit in diesem Beruf notwendig ist, sollte die Bewerbung diese Eigenschaft vermitteln. Ein ordentlicher tabellarischer Lebenslauf und ein ordentliches Bewerbungsschreiben sind daher sehr wichtig.

Im erfolgreichen Bewerbungsanschreiben sollten Sie keinen Zweifel an Ihrer Motivation und Qualifikation aufkommen lassen. Der Lebenslauf bietet einen umfassenden Blick über ihre persönlichen Daten (Alter, Kinder, etc.) und den beruflichen und schulischen Werdegang.

Die Bewerbung sollte in jedem Fall immer von jemandem Gegen gelesen werden. Hiermit lassen sich Fehler aufdecken, die der Verfasser der Bewerbung ansonsten selbst nicht erkennt.

Weitere Bewerbungstipps und Tricks!

Trends und Beschäftigungszahlen für Berufskraftfahrer

Stellen für Fahrer sind gut zu finden. Der Güterverkehr hat ganz besonders zugelegt, weshalb sich Lkw-Fahrer oft Stellen aussuchen können. Das Geschäft ist jedoch knallhart und hat sehr viel der „Trucker“-Mentalität verloren.

Das Geschäft mit dem Güterverkehr ist sehr zyklisch und stark an konjunkturelle Entwicklungen gebunden. Zudem spielen ausländische Fahrer mit Dumpinglöhnen in dem Geschäft eine steigende Rolle.

Die Einführung des deutschen Mautsystems hat den Speditionen und Fuhrunternehmen finanziell schon einiges abverlangt. Für die Fernfahrer auf den Autobahnen ist das Mautsystem ein zusätzliches Hemmnis.

Die aktuellen Berufsaussichten sind für Fernfahrer sehr gut. Perspektivisch wird die Einführung von autonomen Fahrzeugen in Zukunft diesem Beruf zusetzen, allerdings ist das noch nicht absehbar.

Quelle: Beschäftigten- und Arbeitslosen-Statistik der Bundesagentur für Arbeit (IAB Forschungsgruppe Berufliche Arbeitsmärkte).

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