Gesundheits- und Krankenpfleger/in – Ausbildung, Voraussetzungen, Gehalt und berufliche Zukunft

Verantwortlich hierfür waren die Entwicklungen im Gesundheitswesen und wachsende Anforderungen an das Pflegepersonal. Umgangssprachlich ist dieser Beruf als Krankenschwester bekannt. Vermutlich bedingt durch die Tatsache, dass mehrheitlich Frauen in diesem Beruf arbeiten. Es wird noch einige Zeit vergehen, bis sich dies ändert.

In diesem Beruf ist die eigenverantwortliche Betreuung, Pflege und Versorgung der Patienten an der Tagesordnung. Nach den Anweisungen der Ärzte führen die KrankenpflegerInnen definierte Maßnahmen durch, halten den Krankheitsverlauf dokumentarisch fest und unterstützen bei konkreten Behandlungsmaßnahmen.

Überall dort wo sich die Krankenpflege vollzieht sind die Jobs und Stellenangebote als Gesundheits- und KrankenpflegerIn zu finden. Dazu gehören natürlich die Krankenhäuser, Kurkliniken, Gesundheitszentren und Pflegeheime, aber auch in mobilen Pflegeservices bietet sich ein Tätigkeitsfeld.

Video zu Beruf und Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpfleger

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Gehalt als Gesundheits- und Krankenpfleger/in

Wie in allen Berufen als Angestellter im Gesundheitsbereich, so ist auch in der Krankenpflege die Vergütung außerhalb der tariflichen Struktur nicht der Leistung angemessen. In den meisten Einrichtungen, in denen Gesundheits- und Krankenpfleger tätig sind, liegt das Gehalt unter Tarif.

Insgesamt richtet sich der Verdienst in der Krankenpflege natürlich nach den bekannten persönlichen Faktoren, wie Berufserfahrung, Qualifikation oder dem Verantwortungsbereich. Daneben bildet sich das Gehalt ebenso aus einem regionalen Bezug, weshalb auch ein Unterschied zwischen Tarifgebiet West und Ost nach wie vor existent ist.

Erfolgt die Bezahlung nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes, so kann hier beispielhaft die Vergütung aufgezeigt werden. Je nach Eingruppierung in die Entgeltgruppe 7 oder 8, mit der jeweiligen Stufe 3 bis 6, kann das Gehalt zwischen 2.300 und 2.700 Euro brutto im Monat liegen. Der Verdienst in der Krankenpflege liegt allerdings in der Regel deutlich unterhalb dieser Gehaltsspanne.

Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpfleger/in

Die Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin bzw. zum Gesundheits- und Krankenpfleger ist eine qualifizierte berufliche Ausbildung im Gesundheitswesen. Hier sind die grundlegenden Informationen zur Ausbildung:

Dauer der Ausbildung:

Die Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre in Vollzeit. Es gibt jedoch auch Möglichkeiten, die Ausbildung in Teilzeit zu absolvieren, was die Dauer entsprechend verlängert.

Ausbildungsinhalte:

Theoretischer Unterricht:

Der theoretische Unterricht findet an Pflegeschulen oder Berufsfachschulen statt. Hier werden die theoretischen Grundlagen der Pflege vermittelt, wie Anatomie, Krankheitslehre, Pflegekonzepte, Medikamentenkunde, Recht in der Pflege, Hygiene und vieles mehr.

Praktische Ausbildung:

Ein wesentlicher Teil der Ausbildung besteht aus praktischen Einsätzen in verschiedenen Pflegeeinrichtungen wie Krankenhäusern, Pflegeheimen, ambulanten Pflegediensten etc. Hier setzen die Auszubildenden das Gelernte in der Praxis um und lernen die direkte Betreuung von Patienten.

Pflegetechniken und -maßnahmen:

Dazu gehören u.a. Körperpflege, Mobilisation, Ernährung, Verabreichung von Medikamenten, Wundversorgung, Blutdruckmessung, etc.

Kommunikation und Dokumentation:

Die Auszubildenden lernen, wie sie mit Patienten kommunizieren und Pflegehandlungen dokumentieren.

Ethik und Recht:

Hierzu gehören Themen wie Patientenrechte, Berufsrecht, ethische Grundsätze in der Pflege und rechtliche Aspekte der Pflege.

Prüfung und Abschluss:

Am Ende der Ausbildung legen die angehenden Gesundheits- und Krankenpfleger/innen eine staatliche Abschlussprüfung ab. Diese besteht aus einem schriftlichen, einem mündlichen und einem praktischen Teil.

Weiterbildungsmöglichkeiten:

Nach Abschluss der Ausbildung haben Gesundheits- und Krankenpfleger/innen die Möglichkeit, sich weiterzubilden und beispielsweise eine Fachweiterbildung zu absolvieren oder ein Studium im Gesundheitswesen anzuschließen.

Weiterbildung durch Studium der Pflege

Vielen Gesundheits- und Krankenpflegern bietet ein Pflegestudium eine spannende Weiterbildung. Die Studenten von Pflegestudiengängen bekommen dabei eine Ausbildungsvergütung, das ist durch das Pflegestudiumsstärkungsgesetz beschlossen worden.

Zudem werden ausländische Abschlüsse von Pflege-Fachkräften einfacher in Deutschland anerkannt und das Pflegestudium wird mit einem praktischen Teil als duales Studium angeboten.

Ausbildungsvergütung für den öffentlichen Dienst:

1. Ausbildungsjahr: In der Regel liegt die monatliche Ausbildungsvergütung im ersten Jahr zwischen etwa 1.040 und 1.200 Euro brutto.
2. Ausbildungsjahr: Im zweiten Ausbildungsjahr steigt die Vergütung auf durchschnittlich etwa 1.100 bis 1.300 Euro brutto pro Monat.
3. Ausbildungsjahr: Für das dritte Ausbildungsjahr erhalten angehende Gesundheits- und Krankenpfleger/innen durchschnittlich etwa 1.200 bis 1.400 Euro brutto pro Monat.

Im Gegensatz zur Krankenpflegehelfer-Ausbildung ist diese Berufsausbildung bundesweit einheitlich geregelt.

Eigenschaften und Voraussetzungen

Die Voraussetzungen, um als Gesundheits- und Krankenpfleger/in tätig zu werden, können je nach Land und Bildungseinrichtung leicht variieren. Hier sind jedoch die allgemeinen Voraussetzungen in Deutschland:

Voraussetzungen

Schulische Bildung:

In der Regel wird ein mittlerer Schulabschluss (Realschulabschluss) oder ein als gleichwertig anerkannter Abschluss benötigt. Einige Schulen akzeptieren auch Bewerber mit einem Hauptschulabschluss in Verbindung mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung.

Gesundheitliche Eignung:

Gesundheits- und Krankenpfleger/innen müssen körperlich und geistig in der Lage sein, die Aufgaben im Gesundheits- und Pflegebereich auszuführen. Ein ärztliches Attest kann erforderlich sein.

Polizeiliches Führungszeugnis:

In der Regel wird ein einwandfreies polizeiliches Führungszeugnis verlangt, um sicherzustellen, dass keine relevanten Straftaten begangen wurden.

Eigenschaften

Als Gesundheits- und Krankenpfleger/in sind bestimmte Eigenschaften von entscheidender Bedeutung, um den Anforderungen des Berufs gerecht zu werden. Hier sind die wesentlichen Eigenschaften:

Empathie und Einfühlungsvermögen:

Eine grundlegende Empathie ermöglicht es, sich in die Situation der Patienten hineinzuversetzen und mit Verständnis auf ihre Bedürfnisse einzugehen.

Kommunikationsfähigkeit:

Klare und respektvolle Kommunikation ist essenziell, um effektiv mit Patienten, Angehörigen und anderen Mitgliedern des medizinischen Teams zu interagieren.

Belastbarkeit und Stressresistenz:

Der Pflegeberuf kann mitunter sehr anspruchsvoll sein, sowohl körperlich als auch emotional. Es ist wichtig, auch in stressigen Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren.

Organisationstalent:

Effizientes Planen und Priorisieren von Aufgaben ist entscheidend, um die Pflege optimal zu gestalten und die Bedürfnisse aller Patienten zu erfüllen.

Teamfähigkeit:

Gesundheits- und Krankenpfleger/innen arbeiten eng mit anderen Pflegekräften, Ärzten und Therapeuten zusammen. Eine gute Teamarbeit ist unerlässlich.

Hygienebewusstsein:

Ein starkes Bewusstsein für Hygiene und die Einhaltung von Hygienestandards sind notwendig, um Infektionen zu vermeiden und die Gesundheit der Patienten zu schützen.

Geduld und Ruhe:

In der Pflege können sich Situationen ergeben, die Geduld erfordern, besonders bei der Betreuung von Patienten mit speziellen Bedürfnissen oder in schwierigen Situationen.

Selbstreflexion und Weiterbildungsbereitschaft:

Die Bereitschaft zur persönlichen Weiterentwicklung und zur regelmäßigen Weiterbildung ist wichtig, um den sich ständig ändernden Anforderungen im Gesundheitswesen gerecht zu werden.

Ethik und Integrität:

Ein hohes Maß an ethischer Integrität und Professionalität ist unerlässlich, um die Privatsphäre und Würde der betreuten Personen zu wahren.

Flexibilität:

Der Pflegeberuf kann unvorhersehbare Situationen mit sich bringen. Flexibilität in der Arbeitsweise und im Denken ist wichtig, um sich schnell an neue Gegebenheiten anzupassen.

Bewerbung als Gesundheits- und Krankenpfleger

Das Internet hat in den Pflegejobs keine große Bedeutung, dennoch ist eine Bewerbung als Krankenpfleger über das Internet möglich und teilweise sogar notwendig. In den meisten Fällen erfolgt die Bewerbung allerdings über die klassischen Bewerbungsformulare.

Die klassische schriftliche Bewerbung erfolgt auf dem Postweg und beinhaltet ein Bewerbungsschreiben, einen tabellarischen Lebenslauf und Zeugniskopien.

Weil die soziale Kompetenz in diesem Job sehr wichtig ist, sollte die Bewerbung als Pflegefachkraft im besten Fall persönlich vor Ort überreicht werden. Natürlich nur, wenn der Weg zum potenziellen Arbeitgeber nicht sehr weit ist. Hierdurch haben Bewerber die Chance einen positiven ersten Eindruck zu hinterlassen, was im weiteren Bewerbungsprozess sehr hilfreich sein kann.

Weitere Bewerbungstipps und Tricks!

Trends und berufliche Zukunft in der Krankenpflege

Trends und Beschäftigungszahlen für Gesundheits- und Krankenpfleger/innen unterliegen verschiedenen Einflussfaktoren, die sich im Laufe der Zeit verändern können. Hier sind einige aktuell relevanten Punkte:

Trends

Digitalisierung im Gesundheitswesen:

Die verstärkte Nutzung von digitalen Technologien im Gesundheitswesen, wie elektronische Patientenakten und telemedizinische Anwendungen, wird auch die Arbeitsweise von Gesundheits- und Krankenpflegern/innen beeinflussen.

Ambulante Pflege und häusliche Betreuung:

Aufgrund des Wunsches vieler Menschen, in ihrer vertrauten Umgebung betreut zu werden, gewinnt die ambulante Pflege an Bedeutung. Gesundheits- und Krankenpfleger/innen mit Erfahrung in der häuslichen Pflege werden verstärkt gesucht.

Spezialisierung und erweiterte Aufgabenbereiche:

Mit der zunehmenden Komplexität der Gesundheitsversorgung können Gesundheits- und Krankenpfleger/innen sich in speziellen Bereichen wie Intensivpflege, Geriatrie, Palliativpflege oder psychiatrische Pflege spezialisieren.

Präventive Gesundheitsmaßnahmen:

Ein zunehmendes Augenmerk wird auf präventive Gesundheitsmaßnahmen gelegt, um Krankheiten vorzubeugen und die Gesundheit der Bevölkerung zu fördern. Gesundheits- und Krankenpfleger/innen können hierbei eine wichtige Rolle spielen.

Interkulturelle Kompetenz:

Mit einer immer vielfältigeren Bevölkerung ist die Fähigkeit, auf die kulturellen Bedürfnisse und Hintergründe der betreuten Personen einzugehen, von großer Bedeutung.

Berufliche Zukunft:

Die berufliche Zukunft für Gesundheits- und Krankenpfleger/innen ist vielversprechend, da der Bedarf an qualifizierten Pflegekräften weiterhin steigt. Aufgrund der demografischen Entwicklung und der zunehmenden Pflegebedürftigkeit in der Bevölkerung wird die Nachfrage nach Pflegepersonal voraussichtlich weiterhin hoch sein.

Es gibt auch vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten für Gesundheits- und Krankenpfleger/innen, die es ihnen ermöglichen, sich in speziellen Fachbereichen zu spezialisieren oder in leitenden Positionen tätig zu werden.

Weiterbildungsmöglichkeiten

Fachweiterbildungen:

Hierbei handelt es sich um vertiefende Qualifikationen in spezifischen Pflegebereichen, wie z.B. Intensivpflege, Anästhesiepflege, OP-Pflege, Onkologiepflege, Kinderkrankenpflege oder Psychiatrie.

Studium im Gesundheitswesen:

Gesundheits- und Krankenpfleger/innen können ein Studium im Bereich Gesundheits- und Pflegewissenschaften aufnehmen. Dies ermöglicht den Zugang zu höheren Positionen im Pflegemanagement, der Pflegeforschung oder der Lehre.

Pflegepädagogik:

Mit einer Weiterbildung in Pflegepädagogik können Gesundheits- und Krankenpfleger/innen in der Ausbildung und Schulung von angehenden Pflegekräften tätig werden.

Pflegemanagement und -organisation:

Weiterbildungen im Bereich Pflegemanagement befähigen dazu, Leitungs- und Führungsaufgaben in Pflegeeinrichtungen zu übernehmen.

Case Management und Pflegeberatung:

Diese Weiterbildungen befassen sich mit der Koordination und Organisation von Pflegeleistungen sowie der Beratung von Patienten und Angehörigen.

Gesundheits- und Krankenpfleger/in für außerklinische Intensivpflege und Heimbeatmung:

Diese Weiterbildung qualifiziert Pflegekräfte für die Betreuung von Patienten mit komplexen medizinischen Bedürfnissen außerhalb von Krankenhäusern.

Praxisanleitung für Gesundheitsberufe:

Diese Weiterbildung bereitet Pflegekräfte darauf vor, Auszubildende und Praktikanten anzuleiten und zu betreuen.

Palliativpflege:

Eine Weiterbildung in Palliativpflege befähigt dazu, schwer kranke und sterbende Menschen sowie ihre Familien in ihrer letzten Lebensphase zu begleiten und zu unterstützen.

Fort- und Weiterbildungen zu spezifischen Therapieformen:

Je nach Interesse und Bedarf können Fort- und Weiterbildungen zu bestimmten Therapieformen wie z.B. Physiotherapie, Ergotherapie oder Logopädie in Erwägung gezogen werden.

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