Rettungssanitäter/in – Ausbildung, Gehalt, Voraussetzungen und berufliche Perspektiven

Du möchtest anderen Menschen in Notfällen helfen? Blut zu sehen macht dir nichts aus? Vielleicht ist das Berufsbild für dich dann genau richtig.

Wenn der Krankenwagen in Minutenschnelle am Unfallort ist und die Hilfe routiniert und zügig durchgeführt wird, dann ist der Rettungssanitäter dafür zuständig. Eine verantwortungsvolle Aufgabe, die Leben retten kann. Manchmal jedoch kommt Hilfe zu spät – auch der Tod ist Teil des Alltags als Sanitäter.

Rettungssanitäter fahren das Einsatzfahrzeug zum Notfallort, nehmen zusammen mit dem Notfallsanitäter die ersten Notfallmaßnahmen vor und holen sich ggf. Verstärkung durch einen Notarzt. Sie halten Lebensfunktionen auf dem Weg ins Krankenhaus aufrecht und bedienen sich hierzu verschiedenster technischer Geräte im Krankenwagen.

Nach einem Einsatz reinigen und desinfizieren sie Fahrzeug und Gerätschaften und warten das Fahrzeug, damit es wieder einsatzfähig ist. Einsatzberichte und ein Protokoll über den Notfall zu schreiben, gehören genauso zur Arbeit eines Rettungsassistenten wie Telefondienst in der Einsatzzentrale oder die Koordination von Rettungseinsätzen von der Zentrale aus.

Rettungssanitäter arbeiten in erster Linie für Rettungs- oder Krankentransportdienste, können aber auch bei der Feuerwehr angestellt sein. Weitere Arbeitgeber finden sich in der Katastrophenhilfe, bei der Berg- oder der Wasserrettung.

Notfälle gibt es natürlich jeden Tag und zu jeder Uhrzeit – Rettungssanitäter arbeiten aus diesem Grund im Schichtdienst, um bei Notfällen jederzeit verfügbar zu sein.

Gehalt als Rettungssanitäter/Rettungssanitäterin

In der drei- bis neunmonatigen Ausbildung gibt es kein Gehalt. Zusätzlich können Kosten auf den Auszubildenden zukommen – beispielsweise Prüfungsgebühren oder Kosten für fachbezogene Literatur.

Durchschnittlich liegt das Gehalt eines Rettungssanitäters bei 1.700 Euro, kann aber auf über 2.000 Euro steigen. Weiterbildungen und Lehrgänge erhöhen die Qualifikation des Rettungssanitäters und können zur Steigerung des Gehalts beitragen.

Ausbildung zum Rettungssanitäter / zur Rettungssanitäterin

Rettungssanitäter werden in Voll- oder Teilzeitlehrgängen ausgebildet. Die Lehrgänge dauern drei bis neun Monate. Die Ausbildung umfasst 520 Stunden, die sich aufteilen in:

  • Eine theoretische schulische Ausbildung (160 Stunden)
  • Ein Klinikpraktikum (160 Stunden)
  • Ein Rettungswachenpraktikum (160 Stunden)
  • Einen Abschlusslehrgang mit Prüfung (40 Stunden)
  • Als schulische Voraussetzung gilt zumeist der Hauptschulabschluss – Ausnahmen sind aber möglich. Oftmals ist die Ausbildung kostenpflichtig. Aktuell kostet sie beispielsweise beim DRK Schleswig-Holstein 1152 Euro.

Weitere Voraussetzungen können je nach Ausbildungsanbieter zum Beispiel die Teilnahme an einem Erste-Hilfe-Kurs oder ein Mindestalter von 17 bis 18 Jahren sein. Es ist empfehlenswert, sich vor der Bewerbung beim Anbieter der Ausbildung nach den Anforderungen zu erkundigen.

Rettungssanitäter sind oft zuerst am Unfallsort. Diese Situation ist nicht immer einfach und oft nur schwer zu ertragen, dennoch ist dieser Beruf enorm wichtig.

Eigenschaften und Voraussetzungen für Rettungswagenfahrer

Rettungssanitäter müssen in stressigen Situationen ruhig und gelassen bleiben. Sie agieren konzentriert und routiniert, auch wenn an einer Notfallstelle Unruhe oder Panik herrscht.

In der Notfallsituation ist es wichtig, sich auf die notwendigen Maßnahmen zu konzentrieren und diese ohne Ablenkung durchzuführen. Es gilt, genau zu beobachten und aus der Beobachtung die richtige Handlung abzuleiten – zum Beispiel, ob ein Verband angelegt werden muss oder nicht.

Beim Fahren eines Rettungswagens kommt es darauf an, einen klaren Kopf zu bewahren und auf Verkehrsteilnehmer zu reagieren, die das Rettungsfahrzeug vielleicht zu spät wahrnehmen.

Wer kein Blut sehen oder unter sich unter hohem psychischen Druck nur schwer auf seine Aufgabe konzentrieren kann, sollte sich lieber nicht für den Beruf des Rettungssanitäters entscheiden.

Der Bewerber sollte sich darüber im Klaren sein, dass er als Rettungssanitäter im Schichtdienst, am Wochenende und in Bereitschaft arbeiten wird – Notfälle passieren rund um die Uhr, sieben Tage die Woche.

Der Unterschied zwischen dem Rettungsanitäter und dem Notfallsanitäter ist relativ groß. Die Ausbildung zum Notfallsanitäter dauert in der Regel 3 Jahre und wird an einer Schule absolviert.

Video zum Berufsbild Rettungssanitäter/in bzw. Notfallsanitäter/in

Notfallsanitäter/-in - Ausbildung - Beruf

Bewerbung auf Stellenangebote als Rettungssanitäter/in

Die Bewerbung als Rettungssanitäter erfolgt ganz klassisch auf dem Postweg oder als Bewerbung über das Internet.

Bei der Bewerbung kommt es auf zwei Dinge besonders an: Die Motivation und die persönliche Eignung für die Arbeit als Rettungssanitäter. Beim Bewerbungsschreiben sollten beide Punkte aufgegriffen werden. Im tabellarischen Lebenslauf können Interessen, freiwilliges Engagement oder Praktika , welche die Eignung zeigen, hervorgehoben werden.

Vorlagen und Tipps zur Bewerbung!

In einigen Ländern wird vermehrt auf die Notfallsanitäterausbildung gesetzt, die eine höhere Qualifikation und erweiterte Kompetenzen im Vergleich zur traditionellen Rettungssanitäterausbildung bietet.

Eine umfassendere Weiterbildung als Notfallsanitäter, die auf die Erweiterung der medizinischen und rettungsdienstlichen Kompetenzen abzielt, könnte sinnvoll sein. Notfallsanitäter haben erweiterte Befugnisse und mehr Verantwortung in der präklinischen Versorgung.

Diese berufliche Entwicklung für Sanitäter bietet interessante Ansätze. Die Nutzung von Telemedizin und digitalen Patientenakten könnte zudem die Kommunikation zwischen Rettungsdiensten und Krankenhäusern verbessern.

Technologische Lösungen könnten Rettungssanitätern helfen, schnell auf relevante Gesundheitsdaten zuzugreifen und Informationen mit anderen medizinischen Fachkräften zu teilen.

Drohnen könnten in Zukunft dazu eingesetzt werden, medizinische Ausrüstung oder sogar Defibrillatoren schnell zu Einsatzorten zu transportieren, insbesondere in schwer zugänglichen Gebieten.

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