April April

Nein, ich hab heute niemanden in den April geschickt. Daran hab ich die Lust verloren, seit ein paar Freunde mich verschicken wollten und meinen 17 Jahre alten Käfer um die Hausecke getragen haben. Als ich ihn endlich gefunden hatte, sah er aus, als würde er gleich abheben, mit aufgestellten Flügeln, äh, Kotflügeln. Gott sei dank blieb er stehen, weil zwei Flügel, äh, Kotflügel neben dem Krabbeltier lagen..

Es gibt ja eine Menge 1. April Geschichten im Internet, woher, wann zuerst aufgetaucht, und welche Zeitungen, Radio- und Fernsehsender Ihre Konsumenten verladen haben. Auf heise.de las ich etwas über Computerkühlung, und hab vor lauter technischen Sätzen erst den fake bemerkt, als von Intel behauptet würde, sie würden an einem Piazofan basteln: „ Winzig kleine Federn an Piezo-Elementen bewegen sich mit hoher Frequenz und wedeln damit gewissermaßen die erhitzte Luft weg“. Aja.

Dabei ist mir mal wieder aufgefallen, dass Kommunikation nur funktioniert, wenn beide Seiten denselben Kontext haben. Neben Sprachbarrieren gibt es einigen Hindernisse auf dem Weg zum Verstehen: die eigene Aufmerksamkeit, Wahrnehmung, Konzentration auf sich und das Gesagte, Bereitschaft, zuzuhören oder die Einordnung des Verstandenen in mein Verständnis der Welt. In der Regel wenden wir unbewußt Strategien an, um diese Hindernisse zu übergehen. Zurück zum April: Da ich ein Technik-Legasteniker bin, kommt der heise April-Scherz bei mir nicht an, denn von der Welt verstehe ich nichts. Es macht also nur Sinn, jemanden in den April zu schicken, der eigentlich die Wahrheit kennt, weil er sich in dem Denken aufhält. Das heißt wiederum, ich habe nur Erfolg beim Scherzen, wenn ich etwas sehr Allgemeines wähle, oder die Person gut kenne, was es wieder wahrscheinlicher macht, entdeckt zu werden.

Auch bei ebay ist der April angebrochen, und ich will euch einige Auktionen nicht vorenthalten, die mich zum Schmunzeln gebracht haben. So versteigert „ariled“ seinen Joghurt des Vergessens, einen Fund aus den Tiefen des Kühlschranks, „myinflameword“ ein Versprechen, nicht bei der nächsten Grillparty aufzutauchen und „zimtzicke04“ die im Gartenbrunnen entdeckte originale Krone des Froschkönigs.

Den Raketenwerfer fürs den eigenen kleinen Bürokrieg hab ich als TOP 1 auf meiner persönlichen April-Scherz-Liste 2008 gekürt, musste ihn aber wieder streichen, weil… na, seht selbst!

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