Deutsche Medien verkommen zu Panikmachern

Tief Daisy ist vorbeigezogen und hat lediglich an der Ostseeküste für bedrohliche Situationen gesogt. Der von den deutschen Medien versprochene Supergau ist ausgeblieben. Genau wie bei der Schweinegrippe wird die Panikkarte ausgespielt, denn die schafft Auflage und Quote.

In den Zeiten von temporär sinkenden Auflagen und Verlusten bei Fernsehzuschauerquoten ist der investigative Journalismus nicht mehr gefragt, mit Angst und Panik lässt sich dagegen gutes Geld verdienen. Ganz Deutschland ist froh, dass Schweinegrippe und Sturmtief „Daisy“ hierzulande nicht viel Schaden angerichtet haben, aber denken die großen Medien genauso?

Nicht erst seitdem sich der Der Spiegel auf Bild-Niveau begeben hat steht es schlecht um Zeitungen oder Magazine. Die zugriffsstarken Themen werden fast schon in Endlosschleifen abgenudelt, beispielsweise bringt der Spiegel mittlwerweile häufig Panikthemen, die sich mit den Dritte Reich-Themen wie Hitlers Helfer Folge 3173 noch immer zu guten Auflagen mausern. Warum um alles in der Welt lesen die Leute sich so einen Bullshit durch? Warum läuft Panik und Drittes Reich gut, aber Politik und Wissenschaft auf dem Titel schlecht?

Nun, ganz vergleichbar sind die Panikthemen nicht, zumal die Panik bei Daisy hauptsächlich über Radio verbreitet wurde, während bei der Schweinegrippe in erster Linie Zeitungen und Fernsehen die Schuldigen waren. Zudem steckt hinter Daisy kein Lobbyismus wie bei der Schweinegrippe. Doch die Wirkungen sind immer gleich und führen bei den Rezipienten zu Angstzuständen. Doch was ist die Folge von permanenter Panikmache?

Es gibt die alte Weisheit von dem Hirtenjungen, der fälschlicherweise um Hilfe schrie, nur um zu testen, ob jemand kommt. Als dann die Wölfe wirklich kamen hat ihn niemand mehr Ernst genommen. Vielleicht ereilt unsere Medien das gleiche Schicksal – sie werden bald nicht mehr Ernst genommen.

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