Ingenieur/in für Verfahrenstechnik – Infos zu Studium, Berufsbild, Gehalt und Voraussetzungen

Du möchtest gerne neue Produkte herstellen? Dein Talent liegt darin aus vielen Zutaten etwas Neues entstehen zu lassen? Dann ist dieses Berufsbild vielleicht genau passend für dich.

Die offizielle Berufsbezeichnung ist Ingenieur für Verfahrenstechnik, doch umgangssprachlich ist oftmals von Verfahrenstechnikern die Rede, weshalb dies im folgenden Text übernommen wurde.

Der Verfahrenstechniker überprüft nicht nur die Abläufe von Verfahren, sondern er entwickelt diese mit. Er konstruiert und plant die Anlagen, beispielsweise mit CAD-Programmen. Dabei entstehen die Bau- und Montageunterlagen für die Fertigung.

Die Fertigung im Anschluss wird durch die Verfahrenstechnik überwacht und gesteuert. Ist ein Verfahren zur Verarbeitung von Rohstoffen oder zur Herstellung von Produkten installiert, so übernimmt der Ingenieur die laufende Kontrolle, ebenso wie die zukünftige Weiterentwicklung mit neuen technischen Ansätzen.

Die Arbeitsplätze und Jobs der Verfahrenstechniker finden sich daher in allen Zweigen der Industrie, von der chemischen Industrie, über die Baustoff- bis hin zur Lebensmittelindustrie.

Nicht selten werden Jobs im Ausland angeboten oder die Montage und Inbetriebnahme erfolgt im Ausland.

Gehalt als Ingenieur für Verfahrenstechnik

Die Spannweite beim Verdienst in diesem Beruf ist genau so breit gestreut, wie die einzelnen Branchen, in denen der Ingenieur eingesetzt wird. Das Gehalt der Verfahrenstechniker richtet sich nach vielen unterschiedlichen Bedingungen, wobei die Region, Branche, Qualifikation und Berufserfahrung die wichtigsten Faktoren sind.

Ist das Gehalt den tariflichen Vorgaben des öffentlichen Dienstes angepasst, so kann der Verdienst der Verfahrenstechniker ca. zwischen 3.478 und 5.517 EUR brutto im Monat betragen. Wenn jedoch der Tarifvertrag der chemischen Industrie in Bayern angesetzt wird, kann die Spanne beim monatlichen Brutto-Lohn zwischen 4.078 und 5.183 EUR liegen.

Ein Verdienst außerhalb des Tarifs ist aber ebenso möglich und nicht so selten anzutreffen.

Ausbildung bzw. Studium zum Verfahrenstechniker

Das Studium der Verfahrenstechnik wird an einer Universität oder Fachhochschule absolviert. Für das Bachelorstudium sind ca. 3-4 Jahre Studiendauer anzusetzen und für das weiterführende Masterstudium nochmals 1-2 Jahre.

Die meiste Zeit verbringt der Student dabei in Hörsälen und Seminarräumen, doch auch hochschulinterne Praktika gehören zum Lehrplan und Praktika in Unternehmen und Institutionen sind sehr ratsam und teilweise sogar vorgeschrieben.

Es handelt sich um eine wissenschaftliche Ausbildung in den Fächern Physik, Mathematik und Chemie sowie in den ingenieurwissenschaftlichen Fächern wie Werkstofftechnik, Thermodynamik, etc. In der Regel sind 30 Semesterwochenstunden normal

Ein Studium ist für diesen Beruf unerlässlich. Der Arbeitsmarkt innerhalb der Verfahrenstechnik ist robust und von der konjunkturellen Entwicklung relativ unabhängig.

Für sein Studium der Verfahrenstechnik muss der Student in einigen Bundesländern eine Studiengebühr entrichten, welche pro Semester zwischen 300-500 EUR liegt. Eine Vergütung ist wie bei anderen Studiengängen nicht vorgesehen, unter Umständen ist jedoch eine Förderung nach dem BAföG möglich.

Außer der fachgebundenen bzw. allgemeinen Hochschulreife existiert keine bundesweite einheitliche Zugangsvoraussetzung für das Studium der Verfahrenstechnik. Die Hochschulen legen jedoch vielfach eigene Zugangsbedingungen fest, welche durch einen bestimmten Numerus Clausus oder Tests definiert sind.

Die Ausbildung wird dann meistens zum Wintersemester begonnen.

Video zum Studium und Beruf als Ingenieur/in Verfahrenstechnik

HAW Hamburg – Verfahrenstechnik

Eigenschaften und Voraussetzungen für Verfahrenstechniker

Was muss ich mitbringen, wenn ich in der Verfahrenstechnik arbeiten möchte? Nun, ein großes Interesse an technischen Fragestellungen und Physik sind die Grundvoraussetzung für diesen Job, egal in welchem Fachbereich der Verfahrenstechnik.

Die gute Organisation und Planung ist ein Muss, denn für den Entwurf und die fristgerechte Umsetzung ist der Verfahrenstechniker ebenfalls verantwortlich.

Damit das alles reibungslos klappt, ist die Kommunikation mit Mitarbeitern, Vorgesetzten und Kunden sehr wichtig.

Bewerbung als Ingenieur für Verfahrenstechnik

Die schriftliche Bewerbungsmappe auf dem Postweg ist nur noch selten anzutreffen. In den meisten Fällen wird heute eine Bewerbung über das Internet verschickt. Welche Bewerbungsform gewünscht ist, steht meistens ausdrücklich in der Stellenanzeige.

Die Bewerbungsunterlagen bestehen in der Regel aus einem Bewerbungsanschreiben, einem tabellarischen Lebenslauf und den Zeugniskopien. Eventuell können noch weitere Referenzen beigefügt werden, oder ein zusätzliches Motivationsschreiben.

Das Bewerbungsschreiben sollte die Motivation und Qualifikation des Bewerbers ideal wiedergeben. Es empfiehlt sich immer, auch wenn man sich relativ sicher ist, jemanden die Bewerbung zum Lesen zu geben. Nicht selten schreibt der Bewerber problematische oder missverständliche Redewendungen, welche ihm selbst vielleicht positiv erscheinen mögen, aber anders aufgefasst werden können.

Gleiches gilt natürlich für den Lebenslauf der Bewerbung als Verfahrenstechniker. Der Lebenslauf in tabellarischer Form ist Standard und gibt neben den persönlichen Daten, den schulischen und beruflichen Werdegang wieder. Zusatzqualifikationen und Hobbys finden hier ebenso ihren Platz.

Weitere Tipps zur Bewerbung!

In den letzten Jahren ist die Zahl der Beschäftigten in diesem Job deutlich gestiegen. Verfahrenstechniker sind gesucht und ihre Kenntnis, aus Rohstoffen bestimmte Produkte herzustellen, wird vor allem von bestimmten Bereichen neuer Industrien genutzt. Als Beispiel ist hier die Verarbeitung von Biomasse zu nennen, welche in Energie umgewandelt wird.

Der Beruf ist konjunkturell relativ unabhängig, weil er für die Entwicklung und Umsetzung neuer Produkte fast unabdingbar ist. Durch den digitalen Fortschritt ändern sich hier schnell das Arbeitsumfeld und die Arbeitsgeräte, doch Angst vor der Zukunft muss ein Verfahrenstechniker auf dem aktuellen Arbeitsmarkt nicht haben. Ein Beruf mit Perspektive.

Die fortschreitende Digitalisierung und die Implementierung von Industrie-4.0-Konzepten beeinflussen die Verfahrenstechnik erheblich. Die Nutzung von Datenanalyse, Automatisierungstechnologien und vernetzten Systemen könnte zunehmen.

Verfahrenstechniker spielen eine wichtige Rolle bei der Entwicklung nachhaltiger Produktionsprozesse und umweltfreundlicher Technologien. Die steigende Bedeutung von Umweltaspekten könnte die Nachfrage nach Fachleuten in diesem Bereich weiter erhöhen.

Die Entwicklung neuer Materialien und die Optimierung bestehender Materialien sind wichtige Aspekte der Verfahrenstechnik. Fortschritte in diesem Bereich könnten die Nachfrage nach entsprechenden Fachleuten steigern.

Angesichts der schnellen technologischen Entwicklungen und Veränderungen in der Industrielandschaft ist lebenslanges Lernen und die kontinuierliche Weiterbildung entscheidend, um in der Verfahrenstechnik erfolgreich zu bleiben.

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