Bäcker/in – Ausbildung, Berufsbild, Gehalt und Bewerbung

Backen gehört zu deinen Hobbys? Du liebst den Geruch von frisch Gebackenem Brot und Brötchen? Du hast kein Problem damit früh aufzustehen? Dann könnte das Berufsbild Bäcker/in vielleicht genau die richtige Ausbildung für dich sein.

Der Beruf Bäcker/in ist einer der ältesten Handwerksberufe die es in Deutschland gibt. In der Gunst von heranwachsenden Jugendlichen ist die Ausbildung zum Bäcker jedoch nicht gerade hoch angesiedelt, was verschiedene Gründe hat. Der wichtigste Grund ist aber wohl das täglich frühe Aufstehen an jedem Tag der Woche. Allerdings hast du, wenn du mal an einem Wochenende arbeiten musstest an einem anderen Tag der Woche frei. Die Bäcker arbeiten, wenn alles andere noch schläft, also kein Beruf für Langschläfer, aber ein Beruf für Menschen, die gerne handwerklich arbeiten und am Nachmittag ihren Hobbies nachgehen möchten. Wenn die meisten Menschen grade mal Mittagspause haben, hast du schon Feierabend.

Bäcker stellen Backwaren wie Brot, Brötchen, Feingebäck oder Torten her. Sie arbeiten in Bäckereien des Nahrungsmittelhandwerks, aber ebenso in der Nahrungsmittelindustrie, Gastronomie oder im Catering.

Das Handwerk von Bäckern ähnelt dem Beruf von Köchen. Aus verschiedenen Zutaten wird durch den Backvorgang ein Nahrungsmittel hergestellt. Die verschiedenen Rohstoffe müssen in der richtigen Zusammensetzung und dem richtigen Verfahren nach Rezept zusammengefügt werden.

Hierbei müssen unter anderem Hygieneverordnungen und Sicherheitsvorschriften beachtet werden. Nicht selten tritt bei Bäckern eine Allergie gegen Mehl auf, die eine Ausübung des Berufs verhindert. Allergiker sollten vor dem Beginn der Ausbildung als Bäcker unbedingt ärztlichen Rat einholen.

Bäcker kann ein sehr kreativer und schöpferischer Beruf sein. Neue Rezepte können in Bäckereien ausprobiert, alte Rezepturen verfeinert werden. Die Dekoration von Gebäck und Torten kann für den Verkauf entscheidend sein. Wer am liebsten Torten backt, sollte vielleicht eher eine Ausbildung als Konditor/in in Betracht ziehen.

Video zum Berufsbild Bäcker/in

Ausbildung als Bäcker/Bäckerin

Der Beruf ist ein anerkannter Ausbildungsberuf nach der Handwerksordnung und dem Berufsbildungsgesetz. Aus diesem Grund existiert keine rechtlich festgelegte Zugangsvoraussetzung. Bäckereien wählen die Azubis nach eigenen Kriterien aus.

Die Ausbildung zum Bäcker ist bundesweit einheitlich geregelt. Es besteht die Möglichkeit der Berufsausbildung im Handwerk oder in der Industrie. Ebenso ist eine schulische Ausbildung möglich. Die Ausbildungsdauer beträgt jeweils 3 Jahre.

Wie bei allen Berufen, welche direkt an der Verarbeitung oder Herstellung von Lebensmitteln beteiligt sind, ist für Bäcker eine Unbedenklichkeitserklärung notwendig, die durch eine Untersuchung bei den Gesundheitsämtern durchgeführt werden muss und kostenpflichtig ist (ca. 20-30 Euro).

Zudem ist die schulische Ausbildung teilweise kostenpflichtig, während die duale betriebliche Ausbildung kostenlos ist. Unter bestimmten Voraussetzungen besteht aber ein Anspruch auf Förderung nach BAB oder BAföG.

Im ersten Ausbildungsjahr erfolgt die fachliche Grundsteinlegung durch die Unterweisung im Umgang mit allen notwendigen Anlagen und Maschinen sowie der Herstellung von einfachen Teigen und Massen.
Das zweite und dritte Ausbildungsjahr stellt mit der Herstellung von kleinen Gerichten, dem Entwurf von Torten oder dem Planen und Durchführen von Aktionswochen schon höhere Anforderungen an den Auszubildenden.

Die Bäckereiausbildung ist abgeschlossen, wenn nach erfolgreicher Zwischenprüfung, im dritten Ausbildungsjahr die Abschlussprüfung im schriftlichen und praktischen Teil gemeistert wird.

Einige interessante Fakten
  • Am 28. Oktober 2018 ist Tag des Deutschen Butterbrotes.
  • In Ulm gibt es ein Museum für Brotkultur.
  • Der Anschnitt des Brotes hat viele regionale Bezeichnungen: Knust, Mürgel, Scherzerl, Riebel, Knäppchen, Kanten, uvm.
  • In Deutschland gibt es über 300 verschiedene Brotsorten – Tendenz steigend.

Gehalt und Verdienst als Bäcker/Bäckerin

Wer eine betriebliche Ausbildung (Handwerk oder Industrie) absolviert, kann in der Bäckerei folgendes Gehalt in der Ausbildung bekommen:

1. Ausbildungsjahr: 500 Euro
(Industrie: 618-724 Euro)
2. Ausbildungsjahr: 640 Euro
(Industrie: 701-879 Euro)
3. Ausbildungsjahr: 770 Euro
(Industrie: 818-1.040 Euro)

Die Berufsausbildung an einer Schule wird nicht vergütet.

Das Gehalt der ausgelernten Bäcker richtet sich nach ganz unterschiedlichen Faktoren. Neben der Qualifikation und Berufserfahrung spielen beim Verdienst zusätzlich die regionalen Bedingungen und eine eventuelle Anlehnung an den Tarifvertrag eine Rolle.

Ein Bäcker in der Bäckerei kann einen Verdienst von ungefähr 2.400 Euro brutto im Monat erhalten, wenn der Lohn tariflich geregelt ist. Ohne Zulagen wie Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld bzw. 13. Monatsgehalt, fällt der Arbeitslohn aber in der Regel niedriger aus.

Für selbstständige Bäcker kann beim Gehalt keine genaue Aussage getroffen werden. Mit einem guten Konzept und einem guten Standort, sind dir beim Verdienst keine Grenzen gesetzt.

Eigenschaften und Voraussetzungen

Wer das Bäckerhandwerk erlernen möchte, der sollte zumindest eine gewisse Vorliebe für den Umgang mit Lebensmitteln aufweisen. Das bedeutet nicht, dass Bäcker mit Vorliebe ihre eigenen Kreationen naschen, sondern vielmehr, dass ähnlich wie bei Köchen der Wunsch vorhanden ist, kreative und gut schmeckende Speisen herzustellen.

In der Bäckerei muss man schon Mal zupacken können, wenn es zum Beispiel darum geht die schweren Mehlsäcke zu transportieren oder Backbleche mit Teigwaren aus dem Ofen zu heben.

Backen ist Handwerk, aber zu jedem Handwerksberuf gehört die Bedienung von Maschinen und Geräten im Arbeitsalltag, wie zum Beispiel hier der Backofen. Ohne die Fähigkeit zur Handhabung solcher Arbeitsgegenstände geht es nicht.

Bewerbung als Bäcker/Bäckerin

Die Abbruchquote in der Bäckerausbildung ist relativ hoch. Viele Bewerber haben falsche Vorstellungen vom Berufsalltag in der Bäckerei oder kommen mit den Arbeitszeiten in den Jobs nicht zurecht. Daher ist die Auswahl der Bäckereien im Vorfeld natürlich relativ kritisch.

In den meisten Jahrgängen gibt es etliche Ausbildungsplätze für Bäcker, die nicht besetzt werden können. Nicht zuletzt aufgrund der Situation, dass Bäckereien lieber niemanden einstellen, als eine Auszubildenden, der nach 6-12 Monaten die Ausbildung wieder aufgibt.

Die Bewerbung auf Stellenangebote sollte ganz klassisch auf dem schriftlichen Wege erfolgen und neben Bewerbungsschreiben auch einen Lebenslauf und Zeugniskopien beinhalten. Online-Bewerbungen sind eher die Ausnahme, aber möglich.

Im Bewerbungsanschreiben als Bäcker sollte deutlich die Motivation herauszulesen sein sowie die Qualifikation bzw. Eignung. Behauptungen sollten immer mit Beispielen versehen werden und nicht plakativ lauten „ich bin fleißig“. Aussagen im Bewerbungsschreiben sollten daher immer mit Beispielen aus dem Werdegang veranschaulicht werden, um glaubwürdig zu sein.

Der Lebenslauf wird tabellarisch gestaltet und enthält neben den persönlichen Daten den schulischen und beruflichen Werdegang. Zusätzlich gehören Zusatzqualifikationen, wie zum Beispiel ein Führerschein, dort hinein. Hobbys gehören ebenfalls in den Lebenslauf der Bäcker, was ein wenig überraschen mag, aber sie geben dem Arbeitgeber zusätzliche Informationen zu ihrer Person.

Weitere Bewerbungstipps und Tricks!

Trends und Beschäftigungszahlen

Die Nahrungsmittelindustrie ist relativ unabhängig von der Konjunktur, denn gegessen wird immer. Davon profitiert natürlich auch das Backgewerbe. Was sich jedoch in den letzten Jahrzehnten geändert hat, ist der Trend zur Großbäckerei, was für viele kleine Bäckereien der Anfang vom Ende war.

Dieser Trend scheint jedoch wieder rückläufig zu sein. An vielen kleinen Bäckereibetrieben bilden sich täglich kleine Warteschlangen von Menschen, die keinen Appetit mehr auf aufgeblasene Brötchen haben, oder lieber auf Bio-Produkte setzen. Für die Bäcker bieten sich hier regional neue Chancen.

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Quelle: Beschäftigten- und Arbeitslosen-Statistik der Bundesagentur für Arbeit (IAB Forschungsgruppe Berufliche Arbeitsmärkte).

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