Detektiv/Detektivin – Ausbildung, Berufsbild, Gehalt und Voraussetzungen

Du besitzt sehr gute analytische Fähigkeiten? Zu deinen Eigenschaften zählt ein gesundes Rechtsbewusstsein? Das folgende Berufsbild könnte dann vielleicht für dich genau passend sein.

Das Geschäft mit den privaten Ermittlungen der Detektive boomt, vor allem im Wirtschaftsbereich. Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Angestellten in dieser Berufsgruppe hat sich allein von 1999 bis 2007 um mehr als 50% erhöht.

Eine Detektei wird von einer Privatperson oder einem Unternehmen beauftragt, bestimmte Informationen zu beschaffen. Diese Informationen können für einen Zivilprozess oder gar einen Strafprozess relevant sein. Zum Job als Detektiv gehört zum Beispiel der Klassiker, eine vermisste Person ausfindig zu machen oder zu überprüfen, ob sich die Ehefrau mit einem anderen Mann trifft.

Ein Privatdetektiv muss hierzu bestimmte Personen observieren, oder Zeugen befragen. Akten oder Unterlagen müssen untersucht und Sachverhalte recherchiert werden. Oftmals verläuft die Detektivarbeit parallel zu polizeilichen Ermittlungen oder am Rande von gesetzlich zulässigen Maßnahmen.

Viele Detektive arbeiten selbstständig in einer eigenen Privatdetektei oder in einem Angestelltenverhältnis als Privatdetektiv. Aber auch der Objektschutz und die Wach- und Schließgesellschaften bieten Jobs.

Video zu Ausbildung und Beruf als Detektiv/in

Wie werde ich Detektiv? Ausbildung | Voraussetzungen | Ausrüstung | Verdienst | Detektei Taute®

Gehalt als Detektiv/Detektivin

Eine Aussage über die Struktur von Verdienst und Gehalt der Detektive ist aus zwei Gründen nur schwer möglich. Zum einen existiert für das Berufsbild kein Tarifvertrag, welcher als Grundlage genommen werden könnte, zum anderen sind sehr viele Detektive selbstständig und somit nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt.

Das Honorar der Detektive und Mitarbeiter in den Detekteien kann daher hier nicht in Zahlen ausgedrückt werden, sobald gültige Zahlen in diesem Beruf vorliegen werden sie an dieser Stelle ergänzt.

In der Regel hat ein selbstständiger Detektiv bestimmte Stundensätze, die er dem Kunden vor Beauftragung mitteilt. Oder er verhandelt Pauschalen für bestimmte Tätigkeit oder einen Zeitraum.

Ausbildung zum Detektiv/Privatermittler

Die Ausbildung als Detektiv/Detektivin ist eine schulische Berufsausbildung die bei privaten Bildungsträgern, der IHK oder der ZAD (Zentralstelle für die Ausbildung im Detektivgewerbe) absolviert werden kann.

Weil es sich um keinen Beruf nach dem Berufsbildungsgesetz oder der Handwerksverordnung handelt, sind die Dauer und die Art der Berufsausbildung nicht einheitlich geregelt. Die Dauer liegt je nach Vollzeit- oder Teilzeit-Ausbildung und je nach Bildungseinrichtung, zwischen 2 Monaten und 2 Jahren.

Je nach Einsatzbereich ergibt sich eine unterschiedliche Berufsausbildung. Der Privatdetektiv oder Kaufhausdetektiv bekommt eine andere Ausbildung als ein Personenschützer oder eine Sicherheitsfachkraft. Nicht selten muss zur Bewerbung ein polizeiliches Führungszeugnis vorgelegt werden.

Bewerber sollten in der Regel ein Mindestalter von 18 Jahren aufweisen und möglichst bereits praktische Erfahrungen gesammelt haben, beispielsweise als Kaufhausdetektiv oder durch eine andere vorausgegangene ähnliche Ausbildung.

Ebenso wie die Inhalte der Detektivausbildung, so sind auch die Abschlussprüfungen unterschiedlich und werden durch die Bildungsträger abgenommen. Genauso sieht es bei den Berufsbezeichnungen aus, die sich auch auf die Einsatzbereiche der Ermittler beziehen.

Folgende Abschlussbezeichnungen sind mögliche: Detektiv/in, City- und Warenhausdetektiv/in, Warenhausdetektiv/in, Geprüfte/r Detektiv/in, Kaufhaus-Detektiv/in, Privatdetektiv/in oder Detektiv/in im Einzelhandel.

Weil es sich um eine schulische Berufsausbildung handelt wird keine Ausbildungsvergütung bezahlt, der Einsatz im Rahmen eines Praktikums wird in der Regel vergütet.

Dieses Berufsbild meint jeder aus dem Fernsehen zu kennen. Doch nicht nur Spannung und Abenteuer bilden den Alltag in diesem Beruf.

Eigenschaften und Voraussetzungen als Privatermittler

Der Job als Detektiv/in erfordert Kundenorientierung und Verschwiegenheit. Detektive sind Dienstleister und nehmen Arbeitsaufträge von unterschiedlichen Kunden entgegen.

Ermittler müssen oftmals sehr geduldig sein und eine gewisse Frustration aushalten können, um an das gewünschte Ergebnis zu gelangen. Die Observierung einer Zielperson kann sich über Wochen und Monate hinziehen, ohne einen notwendigen Hinweis zu erhalten.

Privatermittler und Detektive arbeiten mit technischen Hilfsmitteln, die beherrscht werden müssen. Permanent gibt es in diesem Bereich neue Technik, die für die Ermittlungen hilfreich ist und zum Einsatz gebracht werden muss. Ein gewisses Verständnis für Technik und die Bedienung von Geräten ist daher erforderlich.

Bewerbung als Detektiv/in

Wer keine eigene Detektei gründet, der ist auf die Anstellung in einer Detektei oder einer Wach- und Schließgesellschaft angewiesen. Stellenangebote findet man selten, oft wird über eine Empfehlung oder ein Netzwerk der Kontakt aufgenommen.

Die Bewerbung auf Stellenangebote erfolgt in der Regel über eine schriftliche Bewerbungsmappe oder über die Online-Bewerbung. Inhaltlich sollte die Bewerbung ein Bewerbungsschreiben und einen tabellarischen Lebenslauf enthalten. Natürlich sind Zeugnisse oder Referenzen in Kopie beizufügen.

Die Bewerbung wird im Idealfall persönlich im Detektivbüro abgegeben, damit sich der zukünftige Arbeitgeber bereits ein umfangreiches Bild von ihrer Person machen kann. Dies kann im Verlauf der Bewerbung ein entscheidender Vorteil gegenüber Mitbewerbern sein.

Weitere Bewerbungstipps und Tricks!

Zukunft und Trends für Privatermittler

Das Detektivgewerbe boomt, private Ermittlungen sind heute gefragt wie nie. Zum einen hängt dies mit gesellschaftlichen und sozialen Entwicklungen zusammen, zum anderen wollen immer mehr Unternehmen etwas über ihre eigenen Mitarbeiter oder die Konkurrenz herausfinden.

Misstrauen ist die Voraussetzung für eine umfangreiche private Ermittlung. In Zeiten der Individualisierung und der sehr leichten Informationsbeschaffung durch neue Medien, nimmt die Ermittlungsarbeit deutlich zu.

Viele Menschen leben heute in einer digitalen Welt und veröffentlichen freiwillig, jedoch meist unbewusst, vertrauliche Daten über die eigene Person im Internet. Social Networking ist die ideale Fundgrube für Privatermittler. Wenn eine Detektei beauftragt wird ein Profil einer bestimmten Person zu erstellen, so beginnt die Recherche heute zuerst im Internet.

Detektive müssen sich mit den neuesten Technologien und Ermittlungswerkzeugen vertraut machen. Die Nutzung von Datenanalyse, forensischer Technologie und Überwachungstechniken kann in Zukunft eine größere Rolle spielen.

Detektive können sich auf bestimmte Bereiche spezialisieren, wie beispielsweise Betrugsermittlungen, Cyberkriminalität, Personenschutz oder Unternehmenssicherheit. Eine Spezialisierung kann die beruflichen Aussichten verbessern.

Mit der Globalisierung könnten Detektive vermehrt in internationale Ermittlungen involviert sein, insbesondere wenn es um Betrug, Diebstahl von geistigem Eigentum oder andere grenzüberschreitende Angelegenheiten geht.

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