Pförtner/in – Berufsbild, Gehalt, Ausbildung, Voraussetzungen und Perspektiven

Ein sonniges Gemüt und zuvorkommendes Auftreten zeichnen dich aus? Dann könnte dir der Empfangsdienst Freude bereiten. Im Job als Pförtner/in bist du der erste Ansprechpartner für Kunden, Lieferanten und andere Besucher. Du empfängst Gäste, leitest sie weiter oder meldest ihren Besuch beim richtigen Ansprechpartner an.

Je nach Dienststelle kontrollierst du Zugangsberechtigungen, beantwortest Telefonanrufe, nimmst Postsendungen entgegen, gibst Parkkarten aus, führst Taschen- und Personenkontrollen durch oder machst Kontrollgänge und erledigst wichtige Sicherheitsaufgaben. Zum Job gehört auch, Unbefugten den Einlass zu versagen.

Als Pförtner/in kannst du in den unterschiedlichsten Bereichen arbeiten. In Behörden, Bibliotheken, Krankenhäusern, Hotels, Industrie- und Gewerbeobjekten, Firmen oder Universitäten ist Empfangspersonal gefragt. Manche Stellen haben viel Publikumsverkehr, während andere dir viel Zeit für einen Zeitvertreib lassen.

Einer der wohl berühmtesten Ex-Pförtner der Welt ist Mick Jagger, Frontmann der britischen Rockgruppe The Rolling Stones, der vor seiner Musikkarriere als Krankenhaus-Pförtner jobbte.

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Gehalt als Pförtner/in

Der Verdienst als Pförtner/in hängt von mehreren Faktoren ab. Maßgeblich ist, ob du eine abgeschlossene Ausbildung mitbringst und welche Tätigkeiten von dir erwartet werden. Viele Dienststellen orientieren sich beim Verdienst an einem Tarifvertrag, darunter Behörden, Bildungseinrichtungen, Krankenhäuser, das Hotel- und Gaststättengewerbe sowie Privatunternehmen diverser Branchen (beispielsweise Brot- und Backwarenindustrie, Chemische Industrie, Einzelhandel).

Gewerbliche Arbeitnehmer werden häufig pro Stunde entlohnt, während Angestellte ein festes Monatsgehalt erhalten. Ist der Job im Schichtdienst organisiert, können weitere Zuschläge für Wochenend- oder Nachtdienste hinzukommen.

Der Verdienst als Pförtner/in ist von Job zu Job unterschiedlich und durch Branche, Berufsbildung, Erfahrung, Region und die Größe des Arbeitgebers geprägt. Die unterste Gehaltsstufe als Pförtner/in ohne Ausbildung liegt bei etwa 2.050 Euro brutto monatlich. Der Verdienst steigt mit der Berufserfahrung.

Beim Einstieg nach einer abgeschlossenen Ausbildung verdienst du als Pförtner/in monatlich etwa 2.400 Euro brutto. Auch dann steigt das Gehalt schrittweise mit der Dauer der Betriebszugehörigkeit.

Ausbildung als Pförtner/in

Um als Pförtner/in zu arbeiten, musst du keine spezielle Ausbildung absolvieren. Allerdings wünschen sich einige Arbeitgeber, dass ihr Empfangspersonal über eine abgeschlossene Berufsausbildung verfügt. Dabei spielt die Art der Ausbildung meist keine Rolle, wobei Berufe aus dem Gastronomie- und Hotelgewerbe dich gut auf den Dienst am Empfang vorbereiten können. Auch ein Praktikum in diesem Bereich kann hilfreich sein.

Wenn du eine berufsrelevante Ausbildung abschließen möchtest, könntest du Servicekraft für Schutz und Sicherheit (2 Jahre) oder Fachkraft für Schutz und Sicherheit (3 Jahre) werden. Auch eine sechsmonatige Weiterbildung als Wach- und Sicherheitsfachmann/-frau kann dich dem Beruf als Pförtner/in näher bringen.

Wenn du den Job ohne Ausbildung antrittst, wirst du eine Einarbeitung durch erfahrene Kollegen erhalten. Kurse von der Industrie- und Handelskammer können dich zusätzlich auf die Tätigkeit am Empfang vorbereiten. Mögliche Inhalte sind serviceorientierte Kommunikation, Telefontraining oder Umgang mit Beschwerden und Konflikten. Je stärker der Fokus auf Sicherheitsaufgaben liegt, desto mehr formelle Qualifikationen werden verlangt.

Dieser Beruf ist nicht anerkannt nach dem Berufsbildungsgesetz, sondern eher ein Sammelbecken für verschiedene Berufsrichtungen aus dem Objektschutz, Werksschutz, Personenschutz, Hausmeisterdienst oder gar aus dem Tourismus.

Voraussetzungen und Aufgaben für den Wachdienst

Für die Arbeit als Pförtner/in gibt es einige Voraussetzungen. In der Regel werden die Volljährigkeit, ein sauberes Führungszeugnis sowie ein gepflegtes und professionelles Erscheinungsbild verlangt.

Darüber hinaus spielen Soft Skills eine wichtige Rolle. Als Pförtner/in bist du der erste Kontaktpunkt für Besucher und damit eine Art Aushängeschild des Unternehmens. Ein freundliches, zuvorkommendes und souveränes Auftreten sowie Kommunikationsfähigkeit sind deshalb wichtig.

Wenn du zusätzlich zuverlässig, verantwortungsbewusst, gut organisiert und teamorientiert bist, bringst du jede Menge attraktiver Kompetenzen für den Beruf mit. Auch ein hohes Maß an Selbstständigkeit und eine gewisse Stressresistenz sind als Pförtner/in gefragt.

Je nach Arbeitgeber können die Bereitschaft für Schicht- oder Wochenenddienste sowie weitere Kenntnisse wichtig sein. Sitzt du später etwa an einer Werkspforte und kontrollierst die Brand- und Einbruchmeldetechnik, sind Technikkenntnisse wahrscheinlich eine Voraussetzung für die Stelle.

Ist dein zukünftiger Arbeitsplatz hingegen ein bei Touristen beliebtes Museum, können Fremdsprachenkenntnisse gefragt sein. Oder stell dir vor du arbeitest am Empfang einer Seniorenresidenz, dann kann ein Erste-Hilfe-Kurs dich für den Job qualifizieren. Wenn Sicherheitsdienstleistungen zum Anforderungsprofil gehören, wird häufig die Unterrichtung nach § 34 a GewO vorausgesetzt.

Bewerbung als Pförtner/in

Um mit deiner Bewerbung als Pförtner/in zu punkten, solltest du ein individuell auf die Stelle zugeschnittenes Anschreiben erstellen. Konzentriere dich auf die Fähigkeiten und Kenntnisse, die laut Anzeige für den Arbeitgeber besonders wichtig sind.

Schildere, inwieweit du das Anforderungsprofil erfüllst, was deine persönlichen Stärken sind, welche Erfahrungen du im Bereich Empfang oder Sicherheit mitbringst und vergiss nicht, deine Motivation für den Job zu erwähnen. Betone deine kommunikative Persönlichkeit, dein gepflegtes Auftreten, dein Verantwortungsbewusstsein sowie weitere Sozialkompetenzen und berufstypischen Qualifikationen.

Ein Lebenslauf mit Bild und Zeugnisse (Schulabschluss, Ausbildungszeugnis, Nachweise über relevante Kurse, Kenntnisse, Praktika etc.) gehören ebenfalls zu den Bewerbungsunterlagen.

Viele weitere Tipps zur Bewerbung!

Als Pförtner/in stehen dir im wahrsten Sinne des Wortes die Türen weltweit offen. Die Einstiegschancen sind auch ohne Ausbildung nicht schlecht, wobei eine abgeschlossene Ausbildung immer ein Pluspunkt ist und dich von anderen Bewerbern abhebt.

Der Bedarf in diesem Beruf erfreut sich gerade in pandemischen Zeiten einer besonders starken Nachfrage. Während einer Pandemie mit gesellschaftlichen Einschränkungen stehen Pförtner zur Kontrolle mit an vorderster Linie.

Seit geraumer Zeit geht der Trend zu englischsprachigen Berufsbezeichnungen, und auch der Job als Pförtner/in ist da keine Ausnahme. Alternative Bezeichnungen für ein vergleichbares Tätigkeitsprofil können Front Office Mitarbeiter, Front Office Clerk, Front Desk Agent oder Front of House heißen. Zudem können auch die Begriffe Empfangsmitarbeiter/in, Wächter/in, Wärter/in oder Sicherheitspersonal in für dich relevanten Stellenanzeigen stehen.

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