Staatsanwalt/Staatsanwältin – Ausbildung, Studium, Gehalt, Voraussetzungen und Besoldung

Du hast Durchsetzungskraft und Verantwortungsbewusstsein? Rechtschaffenheit zählt zu deinen Tugenden? Vielleicht ist ein Jura-Studium und das Berufsbild der Staatsanwälte dann genau richtig für dich.

Der Staatsanwalt arbeitet nicht nur für den Staat, sondern auch für das Bundesland, beispielsweise an den Landesgerichten. Die Interessen des Staates zu wahren und das unser geltendes Recht nicht gebrochen wird, dafür ist die Staatsanwaltschaft verantwortlich.

Bei einem Verstoß gegen geltendes Strafrecht kann oder muss die Staatsanwaltschaft aktiv werden und arbeitet dabei eng mit den zuständigen Ermittlungsbehörden zusammen. Im Gegensatz zum Richteramt, ist der Staatsanwalt weisungsgebunden und nicht unabhängig.

Bei schwerwiegenden Verbrechen ist die Staatsanwaltschaft nicht selten bereits direkt am Tatort zugegen und kann eine Festnahme von Tatverdächtigen anordnen.

Den Anweisungen der Staatsanwaltschaft muss die Polizei als Vollstreckungsbehörde folgen. Ob es letztlich zu einer Anklageerhebung kommt, oder zu einer Einstellung des Ermittlungsverfahrens liegt ebenfalls im Einflussbereich der Staatsanwälte. Genauso entscheidend ist ihr Einfluss bei Begnadigungsverfahren, wo sie über Freilassungen von Strafgefangenen wegen guter Führung entscheiden.

Mit der Zunahme von organisierter Kriminalität ist die Staatsanwaltschaft schon seit Jahren in den Fokus der Mafia geraten, Bedrohungen nehmen zu.

Gehalt bzw. Besoldung als Staatsanwalt/Staatsanwältin

Das Gehalt als Staatsanwalt, richtet sich wie bei den Richtern, nach dem Bundesbesoldungsgesetz (BBesG). Staatsanwälte genießen den Beamtenstatus und sind genau wie Richter in der Verdienstgruppe R angesiedelt, wo sie von der Einstiegsstufe 1 bis zu Stufe 5 kommen können.

Natürlich kann sich die Besoldung der Staatsanwaltschaft hier ebenso durch Zulagen erhöhen, wie bei anderen Beamten. Der Aufstieg innerhalb der Besoldungsstufen richtet sich jedoch nach zeitlichen Faktoren und weniger nach erbrachter Leistung.

Das Einstiegsgehalt für Berufsanfänger im höheren Justizdienst, zu dem auch die Staatsanwälte gehören, liegt oft im Bereich von etwa 4.000 bis 5.000 Euro brutto im Monat, kann aber je nach Bundesland unterschiedlich sein.

Mit zunehmender Berufserfahrung steigt in der Regel auch das Gehalt. Nach mehreren Jahren Berufserfahrung kann das Gehalt auf bis zu 6.000 Euro oder mehr ansteigen.

Studium und Ausbildung als Staatsanwalt/Staatsanwältin

In Deutschland erfolgt die Ausbildung zum Staatsanwalt bzw. zur Staatsanwältin in mehreren Schritten, die im Allgemeinen wie folgt aussehen:

Jurastudium
Das Jurastudium ist die grundlegende Voraussetzung für die Laufbahn als Staatsanwalt. Es dauert in der Regel ungefähr sechs Semester und schließt mit dem ersten juristischen Staatsexamen ab.

Referendariat
Nach dem Jurastudium folgt das zweijährige Rechtsreferendariat, das aus praktischen Ausbildungsabschnitten (Stationen) in verschiedenen juristischen Bereichen besteht. Dazu gehören in der Regel Zivilrecht, Strafrecht, Verwaltungsrecht und Arbeitsrecht.
Das Referendariat wird mit dem zweiten juristischen Staatsexamen abgeschlossen.

Vorbereitungsdienst (Assessorexamen)
Nach dem Referendariat können Juristen den Vorbereitungsdienst absolvieren, der auch als Assessorexamen bekannt ist. Dieser Vorbereitungsdienst dauert in der Regel zwei Jahre und umfasst praktische Tätigkeiten in der Justiz, zum Beispiel als Richter oder Staatsanwalt. Am Ende des Vorbereitungsdienstes legen die Juristen eine mündliche Prüfung (Assessorprüfung) ab.

Laufbahnprüfung
Die Laufbahnprüfung bildet den Abschluss der Ausbildung und befähigt zur Übernahme von Laufbahnen im höheren Dienst der Justiz, dazu gehören auch Staatsanwaltschaften.
Die Prüfung besteht aus schriftlichen und mündlichen Prüfungen.

Berufseinstieg
Nach erfolgreichem Abschluss der Laufbahnprüfung können Absolventen in den höheren Dienst der Justiz eintreten, der auch die Position eines Staatsanwalts umfasst.
Es ist wichtig zu beachten, dass die genauen Abläufe und Anforderungen je nach Bundesland variieren können. Zudem kann es regionale Unterschiede in der Benennung der einzelnen Prüfungen geben.

Die gesamte Ausbildungszeit kann daher, abhängig von individuellen Umständen und der Dauer der Stationen im Referendariat, etwa fünf bis sieben Jahre oder sogar länger betragen.

Der Staatsanwalt ist ein juristischer Vertreter des Staates, der für die Strafverfolgung zuständig ist, strafrechtliche Ermittlungen leitet, Anklagen erhebt und vor Gericht die Interessen der Gesellschaft in Strafverfahren vertritt.

Eigenschaften, Aufgaben und Voraussetzungen für Staatsanwälte

In Deutschland gibt es keine einheitliche Altersgrenze für Staatsanwälte, da das Justizwesen Ländersache ist und die einzelnen Bundesländer ihre eigenen Regelungen haben. Die Altersgrenzen können sich daher von Bundesland zu Bundesland unterscheiden.

Ein besonders hoher Notendurchschnitt im Studium ist oft eine Voraussetzung für eine erfolgreiche Bewerbung um eine Staatsanwaltsstelle.

Was muss jemand mitbringen, um als Staatsanwalt einen guten Job machen zu können? In erster Linie sollte das Interesse an rechtlichen Fragen vorhanden sein. Zudem muss ein Staatsanwalt seine Identifikation mit dem Staatsdienst zulassen.

Für die Staatsanwaltschaft ist es immer wichtig vor Gericht den Sachverhalt und den Standpunkt ideal zu präsentieren, daher spielt das Vermögen zu guter Kommunikation und Rhetorik eine wichtige Rolle bei diesen Ämtern.

Ein Staatsanwalt setzt keine polizeilichen Mittel direkt ein, sondern ordnet sie nur an. Dennoch laufen bei ihm oft die Informationen zusammen. Aus diesem Grund ist auch eine gute Fähigkeit zur Analyse notwendig, um die gesammelten Informationen auswerten zu können und in Verbindung zueinander zu bringen.

Video zum Berufsbild Staatsanwalt/Staatsanwältin

Bewerbung als Staatsanwalt/Staatsanwältin

Stellenangebote als Staatsanwalt/Staatsanwältin ergeben sich nicht selten bereits aus der Ausbildung heraus, im Anschluss an den erfolgreichen Abschluss. Da Staatsanwälte verbeamtet werden, unterliegen sie den Bestimmungen der jeweiligen Landesbehörden bzw. Bundesbehörden.

Teilweise wird sogar noch ein handgeschriebener nicht-tabellarischer Lebenslauf verlangt, zusätzlich der Antrag auf Einstellung in den Dienst als Richter auf Probe. Desweiteren ein Lichtbild, eine Erklärung ob Schulden bestehen, eine Erklärung zur Sichtung von Personalakten, Zeugniskopien der Staatsexamen, Vorstrafenerklärung und ggfs. noch weitere Unterlagen.

Die Oberlandesgerichte legen die erforderlichen Anforderungen selbst fest, weshalb es zu Unterscheidungen bei der Bewerbung kommt, je nach Ort des OLG. Aus diesem Grund kann keine generelle Aussage zur Bewerbung als Staatsanwalt getroffen werden, da es keine einheitlichen Standards gibt.

Weitere Tipps zur Bewerbung!

Die Anzahl strafrechtlicher Ermittlungsverfahren steigt, besonders die Anzahl von Gewaltverbrechen bzw. Körperverletzungen nimmt drastisch zu. Im Bereich der Jugendkriminalität gibt es enorme Zuwachsraten, obwohl die Anzahl der Jugendlichen deutlich abnimmt.

Für die Staatsanwälte gibt es mehr Arbeit denn je. Doch sollten nicht lieber die gesellschaftlichen Entwicklungen hinterfragt werden? Gerade im Bereich der Jugendkriminalität stößt der Rechtsstaat oft an seine Grenzen und das Alter ist nicht immer Beleg für den Entwicklungsstand eines Jugendlichen.

Die Staatsanwaltschaft wird aktiv, wenn die Gesellschaft oftmals bereits aufgegeben hat oder die Sozialisation des Tatverdächtigen keinen anderen Weg mehr zulässt. Die Straftat an sich ist nur das Symptom. Eine engere Verflechtung von staatlichen Präventivstellen, die nicht erst bei der Bewährungshilfe anfangen, kann zukünftig einen größeren Erfolg erzielen.

Perspektivisch sind die Chancen auf einen Beruf in der Staatsanwaltschaft nicht schlecht. Jahrelang wurden Stellen nicht neu besetzt, jetzt droht eine Pensionierungswelle, welche Lücken reißen kann.

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