Mehr Geld nur für mehr Arbeit???

Die Bildzeitung hat mit ihrem Statement „seit 20 Jahren keine Lohnerhöhung“ eine neue Debatte losgetreten. Der Bundesverband junger Unternehmer (BJU) hat sich zu einem Statement hinreißen lassen und gibt natürlich kontra.
Sie behaupten einfach, dass die Deutschen in den letzten 20 Jahren immer weniger arbeiten und deshalb quasi die Lohnerhöhung durch mehr Freizeit ausgeglichen wird. Wir hätten weltweit die meisten Feiertage und auch die geringste Wochenarbeitszeit.
Wir haben im Durchschnitt mehr Freizeit als Arbeitnehmer in anderen Ländern, das mag sein (obwohl das im meinem Bekanntenkreis gefüllt nicht der Fall ist). Sie haben aber schlicht und ergreifend den Faktor der Produktivität nicht berücksichtigt. Wir arbeiten immer effizienter, weil wir immer besser und schneller arbeiten. Mit anderen Worten bedeutet das, wenn wir unsere Aufgaben in 1 Stunde erledigen, brauchen die Arbeitnehmer in anderen Ländern für diese Aufgabe 2 Stunden.
Wenn man nun diesen Sachverhalt berücksichtigt, so sieht das ganze doch schon anders aus. Die Arbeitszeit in Deutschland mag sich verringert haben, aber in gleichem Maße hat sich die Produktivität auch erhöht.
Was wirklich fast gleich geblieben ist, dass ist der Nettolohn der Arbeitnehmer. Ich mache es ja nur ungern, aber in diesem Fall hat die Bildzeitung wirklich recht.
Der BJU hat also unrecht, Forderungen nach höheren Nettolöhnen sind legitim.

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