Heute ist es wieder soweit. In NRW ist letzter Schultag vor den Sommerferien und somit endet das vergangene Schuljahr mit der Übergabe der Zeignisse. Nicht wenige werden die Dokumente heute wieder als „Giftblätter“ verschreien – das ist nicht neu, oftmals allerdings berechtigt.
Es gibt sie noch, die Lehrer die sich intensiv und objektiv mit den Noten in Zeugnissen beschäftigen. Immer häufiger allerdings nur an weiterführenden Schulen mit einem ausgeglichenen Geschlechterverhältnis unter Lehrern. Die Dominanz der Frauen im Beruf Grundschullehrer ist allerdings in den letzten Jahren explodiert, männliche Kollegen existieren nur noch maginal. Die männerfreie Grundschule ist in Deutschland kein Einzelfall, sondern Regel.
Die Ursache für diese Entwicklung ist vielfältig, angefangen von der geringen Lohnstruktur bis hin zu fehlender Verbeamtung. Für männliche Lehrer bieten die weiterführenden Schulen offensichtlich ein besseres Potenzial. Das Bildungsministerium in NRW scheint diese Entwicklung noch immer nicht wahr haben zu wollen oder bewusst zu ignorieren, denn geschehen ist bis dato nichts.
Mittlerweile haben unterschiedliche Studien belegt, dass dieser Sachverhalt besonders hart die Jungen in deutschen Grundschulen trifft. Ihnen fehlt die männliche Identifikationsfigur in der Schule und auch das Verständnis für das Geschlecht. Die Unterschiede sind allgegenwärtig, werden von den Lehrerinnen aber oftmals als Defizite gegenüber den Mädchen ausgelegt und mit einer schlechten Benotung bestraft.
Unterschiede in Sport und Mathe, die oftmals als Vorteile der Jungen gelten werden von den Lehrerinnen kompensiert, weil sie ein Bewusstsein dafür haben, dass hier Jungen häufig besser sind. Daher werden Mädchen hochgestuft. Anders bei Schreiben, Lesen oder Englisch – hier sind die Mädchen im Vorteil und Jungen oftmals schlechter, allerdings fehlt vielen Lehrerinnen in der Grundschule hier das Bewusstsein für dieses Defizit auf der Seite der Jungen.
Niemand kann den Lehrerinnen hier eine Absicht unterstellen, es ist einfach menschlich- trotzdem ist es ungerecht und kann nicht toleriert werden. Jungen brauchen mehr Bewegung sind zappelig und verhalten sich anders als Mädchen. Diesem Sachverhalt muss auch der Unterricht gerecht werden, passiert ist bis dato allerdings gar nichts. Verordnetes Stillsitzen und bei Nicht-Befolgung das Anschreien und Bestrafen sind an der Tagesordnung.
Die Schulen müssen jetzt selber aktiv werden, von den Schulministerien ist hier nichts zu erwarten, sie verharren in Inkompetenz. Thematisierung der Problematiken in den Lehrerkonferenzen wäre ein erster Schritt …