Maskenbildner/in – Ausbildung, Berufsbild, Gehalt und Voraussetzungen

Bist du kreativ, kontaktfreudig, verfügst über einen ausgeprägten Sinn für Ästhetik und magst den Umgang mit Menschen? Dann solltest du über eine Karriere als Maskenbildner/in in nachdenken, denn du bist hervorragend für diesen Beruf gerüstet.

Maskenbildner/innen sind zuständig für alle Aufgaben rund um Maske, Styling und Frisur von Schauspielern, Moderatoren oder Opernsängern. Das beginnt beim Entwurf der passenden Maske – etwa für ein Musical oder ein Theaterstück – und setzt sich fort mit der Erstellung von Perücken und Haarteilen, der Anfertigung plastischer Körperteile und endet beim Schminken und Frisieren.

Egal, ob du eine Darstellerin in eine Katze, eine alte Dame oder eine Operndiva verwandelst – du bist verantwortlich für den optischen Eindruck im Rahmen einer künstlerischen Darstellung. Deine Betätigungsfelder findest du in Theatern, Opernhäusern sowie beim Film und Fernsehen.

Für viele Menschen ist eine Arbeit ein Traumberuf. Man erhält die Gelegenheit, hinter den Kulissen einen direkten Eindruck von Fernsehproduktionen oder Aufführungen zu erlangen.

Jedoch umfasst der Job mehr als Stars und Glamour und bringt jede Menge Hektik mit sich – Stressresistenz sollte daher kein Fremdwort für dich sein, und die Arbeitszeiten sind alles andere als geregelt. Doch wenn du dich gerne gestalterisch auslebst und das Entwerfen phantasievoller Masken dein Lebenstraum ist, dann bist du hier genau richtig.

Die Abgrenzung zu den Berufen Visagist/in und Make-up Artist ist einfach erklärt. Ein/e Visagist/in schminkt nur das Gesicht, die Haare gehören beispielsweise nicht mehr dazu. Zudem ist eine Visagist/in nur in Schönschminken ausgebildet. Die Ausbildung zum Make-up Artist ist hingegen gar nicht offiziell anerkannt und kann auch nur 2 Tage dauern.

Video zu Ausbildung als Maskenbildner/in

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Gehalt als Maskenbildner/in

Wenn du die Ausbildung in dualer Form durchläufst, erhältst du im ersten Lehrjahr ein Gehalt von durchschnittlich 697 bis 1.018 Euro, im zweiten 761 bis 1.068 Euro, und im dritten Jahr steigt die Vergütung an auf 860 bis 1.114 Euro. Da es sich um eine handwerkliche Ausbildung handelt, kann sich diese Bezahlung durchaus sehen lassen.

Sofern du eine rein schulische Ausbildung absolvierst, ist hingegen mit keinem Gehalt zu rechnen, stattdessen ist es möglich, dass du ein Schulgeld entrichten musst, das zwischen 20.000 und 30.000 Euro liegen kann.

Die Bezahlung ausgelernter Maskenbildner/innen fällt unterschiedlich aus. Möglich sind Einstiegsgehälter von 2.000 bis 2.500 Euro, jedoch liegt das Entgelt, dass du beispielsweise im Film- und Fernsehbereich erhältst, mitunter deutlich darunter. Mit steigender Qualifikation – etwa durch ein Studium – und mehr Berufserfahrung verbessern sich deine Gehaltsaussichten.

Ausbildung als Maskenbildner/Maskenbilderin

Die Ausbildung zur/zum Maskenbildner/in ist nach drei Jahren abgeschlossen. Du durchläufst sie entweder in dualer oder in schulischer Form. Ersteres ist aufgeteilt in praktische Phasen im Ausbildungsbetrieb sowie schulische Einheiten, die an der Berufsschule stattfinden.

Die staatlichen Schulen sind nicht an jedem Ort zu finden, große Städte wie Köln, Berlin oder Hamburg beherbergen jedoch auf jeden Fall Berufsschulen für Maskenbildner/innen. Falls du es nicht schaffst, einen dualen Ausbildungsplatz zu erlangen, besteht die Möglichkeit, den Abschluss an einer privaten Schule zu machen.

Im Laufe der Ausbildung erfährst du, wie Frisuren gefertigt werden, wirst zum Make-up-Profi und lernst, Skizzen anzufertigen. Der Theorieunterricht ist geprägt von chemischen Lehrinhalten, damit du den richtigen Umgang mit Chemikalien für Plastiken oder künstliche Gesichtsteile lernst.

Der Kunstunterricht vermittelt Zeichenkenntnisse, und die technische Lehre zeigt dir auf, wie Perücken und Masken auf der Grundlage von Kopfabdrücken entstehen. Mathematik steht ebenfalls auf dem Lehrplan, da du Materialmengen und Kosten kalkulieren musst.

Bei den praktischen Bestandteilen der Ausbildung startest du zunächst mit dem Abschminken und Reinigen von Perücken oder Pinseln und wirst im Laufe der Zeit an Tätigkeiten wie das Anfertigen von Gipsabdrücken für Haarteile oder das Auffrischen von Make-up herangeführt.

Mögliche Ausbildungsvergütung als Maskenbilderin:

1. Ausbildungsjahr:
697 bis 1.018 Euro
2. Ausbildungsjahr:
761 bis 1.068 Euro
3. Ausbildungsjahr:
860 bis 1.114 Euro

Eigenschaften und Voraussetzungen für den Beruf

Die Voraussetzungen sehen unterschiedlich aus, je nachdem, ob du eine duale oder rein schulische Ausbildung durchläufst. Anbieter der dualen Ausbildung verlangen oftmals Abitur oder Fachabitur, auch ein erster Ausbildungsabschluss als Visagist/in, Friseur/in oder Kosmetiker/in oder wahlweise ein Jahrespraktikum sind gerne gesehen.

Private Schulen legen die Voraussetzungen eigenständig fest. Manche verlangen Qualifikationen, andere halten im Vorfeld lediglich ein Eignungsgespräch ab, in deren Rahmen du deine Motivation darlegst, die dich dazu bewegt, diesen Beruf auszuüben.

Du solltest über künstlerisches und gestalterisches Talent verfügen, eine ruhige Hand aufweisen und geschickt, kreativ und geduldig sein. Durch die hohen Belastungen und ungewöhnlichen Arbeitszeiten sind Belastbarkeit und Flexibilität gefordert. Du wirst im Beruf mit Farben und chemischen Stoffen in Verbindung kommen – Allergien und Unverträglichkeiten können ein Hindernis darstellen.

Bewerbung als Maskenbildner/Maskenbildnerin

Für die duale Ausbildung verfasst du eine schriftliche Bewerbung mit Bewerbungsanschreiben, Lebenslauf und Eignungsnachweisen. Neben den Schulzeugnissen gehören alle Bescheinigungen von Praktika oder Berufsausbildungen dort hinein. Bei kreativen Berufen wie diesem macht sich ein ansprechend gestaltetes Deckblatt gut, das als erster Eindruck fungiert.

Im Anschreiben legst du die Gründe dar, die dich zu deiner Berufswahl bewogen haben, und gehst auf eventuelle vorherige Berufserfahrungen ein. Der Lebenslauf stellt eine stichpunktartige Auflistung deiner Hobbies, Interessen und bisher erworbenen Praxiskenntnisse dar. Neben Praktika oder Ausbildungsabschlüssen führst hier Tätigkeiten wie die eventuelle Beteiligung an einer Kunst- oder Theater-AG an deiner Schule an.

Die Bewerbung für die private Schule folgt meistens keinen formalen Standards und fällt unterschiedlich aus. Erkundige dich, worauf an der jeweiligen Schule Wert gelegt wird, und hole nähere Informationen ein, etwa über die Hochschulwebsite oder Kontakte zu Absolvent/inn/en.

Viele weitere Tipps zur Bewerbung!

Die Jobaussichten im Beruf Maskenbildner/in sind schwierig, denn feste Stellen gibt es nicht so viele, und der Arbeitsmarkt ist hart umkämpft. Aus diesem Grund arbeiten viele Maskenbildner/innen freiberuflich und werden projektweise eingesetzt. Damit geht eine gewisse Unsicherheit einher, da du nicht immer weißt, wann der nächste Auftrag bei dir eintrifft.

Einer der wichtigsten Faktoren ist der Kontakt zu Personen, die bereits in der Branche tätig sind, in die du eintreten möchtest, sei es am Theater, beim Musical oder bei Film- und Fernsehproduktionen. Sie können als Türöffner fungieren.

Absolvent/inn/en, die aus dualen Ausbildungen kommen, werden oftmals jenen vorgezogen, die eine rein schulische Laufbahn absolviert haben. Bessere Chancen hast du außerdem durch zusätzliche Qualifikationen. So gibt es beispielsweise Bachelorstudiengänge für den Bereich Maskenbild mit einer Laufzeit von sechs bis acht Semestern, in die du dich nach deinem Abschluss einschreiben kannst.

Eine Meisterqualifikation ist ebenfalls denkbar. Mit steigender Berufserfahrung und etwas Glück hast du die Möglichkeit, zur/zum Chefmaskenbildner/in aufzusteigen, etwa in einem Medienunternehmen.

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