Fremdsprachenkorrespondent/in – Ausbildung, Weiterbildung, Gehalt, Bewerbung und Zukunft

Fremdsprachen zählt zu deinen großen Stärken? Du bist kommunikativ und hast keine kulturellen Berührungsängste? Dann ist dieser Beruf vielleicht ideal für dich.

Fremdsprachenkorrespondenten/innen sind verantwortlich für den gesamten Schriftverkehr und die kaufmännischen Vorgänge, die sich aus internationalen Kontakten in Unternehmen ergeben. Wenn du bereits eine oder mehrere Fremdsprachen sprichst und ein generelles Sprachtalent sowie Kommunikationsfreude mitbringst, ist der Beruf Fremdsprachenkorrespondent genau richtig für dich.

Zu den typischen Aufgabengebieten in diesem Berufsbild zählt das Übertragen von Schriftstücken, wie Briefe, Verträge, Rechnungen oder Gutachten ins Deutsche oder aus dem Deutschen in eine Fremdsprache.

Weitere Arbeitsfelder umfassen allgemeine kaufmännische Tätigkeiten wie die Prüfung von Lieferscheinen, Zolldokumenten und Rechnungen sowie die Bearbeitung von Warenbegleitscheinen oder Zollerklärungen. Grundlegende Dolmetschertätigkeiten, z. B. im Rahmen von Firmenpräsentationen auf internationalen Messen oder bei Geschäftskontakten runden den Aufgabenbereich ab.

Als Fremdsprachenkorrespondent/in findest du Beschäftigungsmöglichkeiten in Unternehmen nahezu aller Wirtschaftsbereiche. Aufgrund der zunehmenden Globalisierung und der stärkeren internationalen Ausrichtung vieler Unternehmen steigt der Bedarf an qualifizierten Fachleuten, für die Pflege von Kontakten zu ausländischen Geschäftspartnern, immer mehr an.

Daher können die Zukunftsperspektiven und Aufstiegschancen in diesem Beruf als besonders erfolgversprechend eingestuft werden. Ein ähnliches Berufsbild für Berufe mit Sprachen findet sich bei der Ausbildung als Europasekretär/Europasekretärin.

Video zum Berufsbild Fremdsprachenkorrespondent/in

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Gehalt als Fremdsprachenkorrespondent/in

Die Verdienstmöglichkeiten sind unterschiedlich, da sie von einer Vielzahl an Faktoren abhängig sind. Ort und Größe des Unternehmens sind dabei ebenso entscheidend wie das Alter der Bewerber/innen, berufliche Vorerfahrung sowie zusätzliche Fähigkeiten. Normalerweise erhältst du während der Ausbildung keine Vergütung. Viele Berufsfachschulen veranschlagen für den Lehrgang sogar Kosten.

Betriebspraktika, die du während oder nach deiner Ausbildung durchläufst, sind eventuell mit einer Vergütung versehen, jedoch liegt auch diese meistens auf einem eher niedrigen Niveau. Nach Abschluss der Ausbildung kannst du als Berufseinsteiger/in mit einem durchschnittlichen Gehalt von 1.500 EUR bis 2.300 EUR rechnen.

Mit zunehmender Berufserfahrung steigen auch deine Verdienstmöglichkeiten an. Bei tariflicher Regelung ist ein Bruttoverdienst von 2.500 EUR bis 3.300 EUR möglich.

Zu beachten ist dabei, dass wie in vielen anderen Bereichen auch die Vergütung der Tätigkeit von Angebot und Nachfrage bestimmt wird. Je mehr Sprachen du beherrschst, desto besser sind auch deine finanziellen Aufstiegsmöglichkeiten.

Ausbildung als Fremdsprachenkorrespondent/in

Die Ausbildung findet an einer Berufsfachschule im Rahmen von theoretischen und praktischen Unterrichtseinheiten statt. Häufig sind in der Ausbildung auch betriebliche Praktika enthalten, in denen das erworbene theoretische Wissen praktisch umgesetzt wird. Im Idealfall können diese sogar im Ausland stattfinden.

Fremdsprachenkorrespondent/in ist ein kaufmännischer Beruf, daher wird die Ausbildung meistens von Schüler/innen mit einem mittleren Bildungsabschluss direkt nach Beendigung der Schule begonnen. Die Ausbildung umfasst eine Dauer von zwei bis drei Jahren. Häufig wird mit dem erfolgreichen Abschluss der Berufsausbildung auch direkt die Fachhochschulreife erworben.

Die Abschlussprüfung legst du beim zuständigen Prüfungsausschuss an der Berufsfachschule ab. Sie besteht aus einem schriftlichen sowie einem mündlichen Teil. Mit Bestehen der Prüfung hast du die berufliche Bezeichnung „staatlich geprüfte/r Fremdsprachenkorrespondent/in“ erworben.

Der größte Ausbildungsschwerpunkt liegt auf den Sprachen. Deine Englischkenntnisse werden vertieft, außerdem lernst du eine zweite und eventuell dritte Fremdsprache dazu. Ausbildungsziel ist, dass dein Englisch am Ende auf B2/C1-Niveau liegt, was sehr guten Sprachkenntnissen entspricht. Für die zweite Fremdsprache wird das A2/B1-Niveau, das als „gut“ bezeichnet werden kann, angestrebt, und in der dritten Fremdsprache erwirbst du Grundkenntnisse auf A1/A2-Niveau.

Neben den sprachlichen Qualifikationen erwirbst Du BWL- und VWL-Kenntnisse und lernst die Rahmenbedingungen im Import-/Exportbereich sowie grundlegende volkswirtschaftliche Abläufe kennen.

Nie zuvor waren Fremdsprachen so wichtig wie heute. Die Welt wird zum Dorf und du gestaltest aktiv mit. In diesem internationalen Beruf wird es nicht langweilig.

Voraussetzungen und Eigenschaften für Berufe mit Sprachen

Um eine Ausbildung in diesem Berufsbild zu beginnen, solltest du mindestens den Realschulabschluss vorweisen können. Gute Noten und Kenntnisse in Englisch und bestenfalls einer weiteren Fremdsprache sind wesentliche Voraussetzungen.

Da du in diesem Beruf regelmäßigen Umgang mit Menschen pflegst, solltest du zudem kommunikationsfreudig sein und ein selbstsicheres, kundenfreundliches und serviceorientiertes Auftreten mitbringen. Ein offenes und freundliches Wesen ist ebenso wichtig wie ein hohes Maß an Selbstorganisation, Eigeninitiative und Entscheidungsfreude.

Kannst du außerdem sprachliche Stilsicherheit, Genauigkeit und Interesse sowie Spaß an betriebswirtschaftlichen Fragestellungen aufweisen und bist zudem flexibel, lernbereit und neugierig, dann hast du bereits die wichtigsten Voraussetzungen für die Tätigkeit als Fremdsprachenkorrespondent/in abgedeckt.

Bewerbung als Fremdsprachenkorrespondent/in

Die Bewerbung um einen Ausbildungsplatz als Fremdsprachenkorrespondentin erfolgt meistens klassisch mit einer schriftlichen Bewerbungsmappe, die ein Bewerbungsanschreiben und einen Lebenslauf enthält. Als Fremdsprachenkorrespondent/in zählt die sprachliche Ausdrucksfähigkeit zu deinen wichtigsten Stärken. Diese solltest du bereits im Bewerbungsanschreiben unter Beweis stellen.

Stilsichere Formulierungen, einwandfreie Rechtschreibung und Grammatik sowie ein erstklassiger Satzbau zeigen der Berufsfachschule, dass du den sprachlichen Herausforderungen der Ausbildung gewachsen bist. Bringe deine Gründe und deine Motivation zum Ausdruck, die dich dazu bewogen haben, dich für eine Ausbildung als Korrespondent/in zu entscheiden. Hiermit zeigst du deine Begeisterung für den Beruf und hinterlässt einen positiven Eindruck, der für die Bewerberauswahl entscheidend sein kann.

Hast du bereits vor Ausbildungsbeginn Zertifikate bei Fremdsprachen erworben, die dein Sprachniveau in bestimmten Sprachen nachweisen, solltest du diese beifügen und im tabellarischen Lebenslauf mit auflisten. Wenn du sprachliche Erfahrung durch einen längeren Auslandsaufenthalt, etwa im Rahmen eines Schüleraustausches, vorweisen kannst, gehört dies ebenfalls in den Lebenslauf.

Zukunft und Perspektive in diesem Beruf

Eine internationale Ausrichtung ist längst nicht mehr nur großen Unternehmen vorbehalten. Um in Zeiten steigender Globalisierung konkurrenzfähig zu bleiben, sind auch mittelständische und kleine Unternehmen verstärkt im internationalen Markt tätig.

Immer mehr Betriebe pflegen geschäftliche Kontakte ins Ausland, die eine fachmännische Betreuung erfordern, weshalb sich gerade in diesem Bereich ein steigender Bedarf an qualifizierten Fremdsprachenkorrespondenten entwickelt.

Einige Sprachen haben sich in den letzten Jahren als besonders gefragt erwiesen. Aufgrund der zunehmenden Geschäftskontakte vieler deutscher Unternehmen in die entsprechenden Länder, zählen hierzu beispielsweise Chinesisch, Japanisch, Portugiesisch oder Arabisch.

Weiterbildungen über die IHK, neben dem Beruf, liegen im Trend. Die Ausbildung als Fremdsprachenkorrespondent/in kann nicht nur in Voll-, sondern auch in Teilzeitform absolviert werden, das gilt übrigens auch für ähnliche Berufsbezeichnungen, wie Fremdsprachenassistent oder Fremdsprachensekretärin. Aus diesem Grund entscheiden sich zahlreiche Bewerber/innen immer häufiger für die berufsbegleitende Form und erwerben den Abschluss an der Abendschule.

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