Landschaftsarchitekt/in – Beruf, Studium, Ausbildung, Gehalt und Arbeitsmarktchancen

Du bist kreativ, besitzt einen ausgeprägten Sinn für Ästhetik und bist sehr naturverbunden? Dann ist vielleicht die Ausbildung als Landschaftsarchitekt/in eine interessante Berufswahl für dich. Landschaftsarchitekten gestalten öffentliche Grünanlagen, private Parks und Gärten, Grundstücke von öffentlichen Bauten wie Schulen und Behörden sowie Spielplätze und mehr. Sie sind maßgeblich an der ästhetischen Gestaltung unserer Städte und Gemeinden beteiligt.

In diesem Beruf kannst du in der öffentlichen Verwaltung, in einem Garten- und Landschaftsbaubetrieb oder in einem Architekturbüro für Garten- und Landschaftsgestaltung arbeiten. Neben der Angestelltentätigkeit gibt es auch viele Landschaftsarchitekten, die auf selbstständiger Basis eigene Unternehmen betreiben. Häufig werden zudem auch Lehraufträge in Berufs- und Fachschulen übernommen.

Die Planung der passenden Begrünung, mit Bestimmung der richtigen Standortbedingungen der unterschiedlichen Pflanzen, gehört zu den alltäglichen Aufgaben. Aus diesem Grund sind fundierte Pflanzenkenntnisse unbedingt erforderlich. Auch der Naturschutz spielt bei jedem Projekt eine große Rolle. Zu den typischen Aufgabengebieten gehören ebenfalls die Planung von unterschiedlichen Baumaßnahmen sowie die Überwachung der Bauarbeiten. Im Umgang mit Kunden sind gutes Verhandlungsgeschick und professionelles Auftreten erforderlich.

Der Beruf wird zudem häufig umgangssprachlich als Gartenarchitekt oder Gartenplaner bezeichnet.

Video zum Beruf Landschaftsarchitekt

Chefin am Bau: der verantwortungsvolle Job einer Landschaftsarchitektin I Lohnt sich das ? I BR

Gehalt als Landschaftsarchitekt/in

Nach Ausbildung und Studium liegt die Höhe des Einstiegsgehalts häufig zwischen 1.800 und 2.500 Euro. Je nach Region, Anstellungsverhältnis (öffentlicher Dienst / gewerbliche Wirtschaft), Qualifikation und steigender Berufserfahrung gibt es große Unterschiede bei der Verdiensthöhe.

Mit der Zeit führt wachsende Berufserfahrung natürlich zu steigendem Gehalt. Im öffentlichen Dienst kannst du monatlich mit einer tariflichen Bruttovergütung von 3.546 bis 5.626 Euro rechnen. Im Bereich der gewerblichen Wirtschaft liegt das tarifliche Bruttogehalt häufig bei 3.112 bis 4.357 Euro (laut Tarifvertrag öffentlicher Dienst / TVöD).

Wie sich dein Verdienst entwickelt, hängt auch davon ab, welche Qualifikationen und Weiterbildungen du zukünftig erreichst. Die Größe des Unternehmens ist zudem ein wichtiges Kriterium, da in kleineren Unternehmen häufig geringere Gehälter gezahlt werden.

Wenn du in der Landschaftsarchitektur freiberuflich arbeitest, sind die Auftragslage sowie deine fachlichen Spezialisierungen ausschlaggebend für deinen Verdienst. Zudem entscheidet auch dein Gespür für die Wünsche der Kunden über deinen Verdienst.

Ausbildung und Studium in der Landschaftsarchitektur

In Deutschland ist die Bezeichnung Landschaftsarchitekt/in geschützt und darf nur von Personen geführt werden, die in die Architektenliste der Architektenkammer des jeweiligen Bundeslandes eingetragen sind. Grundbedingung für die Eintragung ist der Nachweis eines einschlägigen Hochschulabschlusses. Zudem sind in manchen Bundesländern eine zwei- bis dreijährige Arbeitspraxis unter Anleitung eines erfahrenen Landschaftsarchitekten sowie Nachweise zu eigenständig absolvierten Planungsleistungen erforderlich.

Vor dem Studium gibt dir ein Praktikum im Garten- und Landschaftsbau, in einer Staudengärtnerei oder in einer Baumschule einen ersten Einblick in dieses Berufsfeld. Viele Berufspraktiker empfehlen, vor dem Studium eine Ausbildung zum/r Gärtner/in zu absolvieren.

In der Regel dauert das Bachelorstudium drei Jahre und endet mit Abschlussprüfung und Bachelorarbeit. Anschließend führst du den Titel Bachelor of Science oder Bachelor of Engineering. Je nach Hochschule liegen die Schwerpunkte in der Regel auf den Sparten Landschaftsbau, Landschafts- und Freiraumplanung, Gartendenkmalpflege, Ökologie oder Naturschutz, Regionalentwicklung, Umweltplanung und Landschaftsentwicklung.

Anschließend kannst du zusätzlich nach weiteren ein bis zwei Jahren den Masterabschluss erreichen und dich spezialisieren. Abhängig von der Schwerpunktwahl des Studiums erhältst du nach der Prüfung den Titel Master of Arts, Master of Science oder Master of Engineering.

Es gibt wohl keinen Beruf, dessen Werk wir präsenter vor Augen haben, als den des Landschaftsarchitekten. Überall wo wir hingehen, sehen wir die Spuren seiner Tätigkeit.

Voraussetzungen und Eigenschaften als Landschaftsarchitekt

Für die Arbeit als Landschaftsarchitekt/in ist der Abschluss eines Studiums im Bereich Landschaftsarchitektur erforderlich. Als Voraussetzung für das Studium musst du über die Fachhochschulreife beziehungsweise die allgemeine Hochschulreife verfügen.

Lern- und Leistungsbereitschaft, Sorgfalt, Durchsetzungsvermögen, Kreativität und eine selbstständige Arbeitsweise sind nicht nur während des Studiums wichtige Anforderungen. Da du bei der Arbeit als Landschaftsarchitekt/in häufig mit Kunden in Kontakt kommst, ist ein kunden- und serviceorientiertes Denken ebenfalls relevant für den beruflichen Erfolg.

Neben diesen Anforderungen spielen bestimmte Kriterien aus dem persönlichen Bereich eine große Rolle. Wenn du dich für die kreative Gestaltung interessierst, räumliches Vorstellungsvermögen besitzt und zusätzlich über ein gutes Organisationstalent sowie handwerkliches Geschick und zeichnerisches Talent verfügst, erfüllst du bereits wichtige Anforderungen für den beruflichen Erfolg als Landschaftsarchitekt/in. Ein gutes Gespür für Ästhetik und räumliches Vorstellungsvermögen sind ebenfalls wichtige Kriterien in diesem Beruf.

Bewerbung als Landschaftsarchitekt/in

Die Bewerbung als Landschaftsarchitekt/in nach dem Studium, unterscheidet sich im Bewerbungsverfahren kaum von anderen Berufsfeldern. Bei der Zusammenstellung solltest du großen Wert auf Sorgfalt und eine gute Präsentation deiner beruflichen Qualifikationen legen. Bereits in deinem Bewerbungsschreiben ist es empfehlenswert, wenn du die Begeisterung für deinen Beruf spürbar vermitteln kannst. Ein steriles und nüchternes Schreiben ohne persönliche Note ist wenig sinnvoll.

Im ausführlichen Lebenslauf schilderst du deinen Werdegang. Hier erwähnst du neben deinen beruflichen Qualifikationen, ob du ein Praktikum vor dem Studium absolviert hast und über andere praktische Erfahrungen und weitere relevante Kenntnisse verfügst.

Neben Bewerbungsschreiben und Lebenslauf gehören auch Zeugnisse und Nachweise zu absolvierten Praktika zu einer Bewerbung. Wenn du bereits vor oder während des Studiums Arbeitserfahrung sammeln konntest, erhöht dies deine Chancen auf einen attraktiven Arbeitsplatz.

Zukunft und Trends in der Landschaftsarchitektur

Nach dem Studium stehen dir viele Möglichkeiten offen und mit dem Mastertitel sowie einer Spezialisierung auf einen bestimmten Bereich erhöhst du deine Chancen deutlich. Du kannst mit speziellen Weiterbildungen zusätzliche Qualifikationen erwerben und deine Karriere vorantreiben.

Mit steigender Berufserfahrung und entsprechendem Talent kannst du dich nach einigen Jahren auf eine Führungsposition bewerben. Als Projektleiter bist du beispielsweise für die Koordination eines Teams verantwortlich und trägst zudem die Verantwortung für den reibungslosen Ablauf der Projekte. Weitere Schritte auf dieser Karriereleiter erreichst du dann über das Management bis hin zur Stelle als Geschäftsführer eines Unternehmens.

Eine andere Möglichkeit ist der Start in die Selbstständigkeit. Du kannst dein eigenes Planungsbüro eröffnen und stellst dich dem Wettbewerb mit anderen Planungsbüros. Du akquirierst neue Kunden, nimmst an Ausschreibungen teil und erwirbst dir durch deine Arbeitsleistung einen renommierten Ruf. Für diesen Weg sind neben dem notwendigen Budget auch fundierte Kenntnisse in Unternehmensführung erforderlich, damit deiner Karriere als selbstständigem/r Landschaftsarchitekten/in nichts mehr im Wege steht.

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