Notar/in – Ausbildung, Studium Gehalt und Voraussetzungen

Du interessierst dich für Gesetze und Paragrafen? Zu deinen Talenten zählt dein Ordnungssinn und deine Rechtstreue? Vielleicht ist dann dieser Beruf genau der richtige für dich.

Der Unterschied zwischen einem Notar und einem Rechtsanwalt oder Juristen, besteht darin, dass ein Notar im Prinzip dafür verantwortlich ist einer Rechtsstreitigkeit vorzubeugen. Der Rechtsanwalt oder Richter hingegen, kämpft für das Recht, wenn dieses bereits gebeugt, verletzt oder gebrochen wurde. Daher obliegt dem Notar/ der Notarin eine präventive Maßnahme, die bei Erbschaftsangelegenheiten oder Grunderwerb sogar teilweise gesetzlich vorgeschrieben ist.

Nicht selten ist ein Notar gleichzeitig auch Rechtsanwalt und verbindet somit beide Seiten.

Der Gang zum Notar kann einen Rechtsstreit ersparen und somit auch die hohen Kosten desselben, zudem gibt er Sicherheit und hat nicht zuletzt einen positiven psychologischen Effekt. Bei Grundbuchangelegenheiten werden Notare oftmals als unnötig empfunden und zusätzlich zu einem teuren Haus noch die teuren Notarkosten zu bezahlen ist für viele Menschen nicht nachvollziehbar.

Der Notar lebt und arbeitet in Symbiose mit dem Rechtsstaat und ist in der vorsorgenden Rechtspflege oftmals unverzichtbar.

Video zum Beruf als Notar/Notarin

Der Notar als unabhängiger Rechtsberater

Gehalt, Referendarbezüge und Anwärterdienst als Notar/in

Angestellte Notare gibt es kaum, da die meisten selbstständig arbeiten und freiberuflich tätig sind. Es gibt keinen Tarifvertrag für Notare, weder im öffentlichen Dienst noch in der Privatwirtschaft. Über die Höhe von Lohn und Gehalt als Notar kann daher keine Aussage getroffen werden.

Der Verdienst als Notar kann daher nur von den Kosten abgeleitet werden, die für diese Tätigkeiten von Klienten bezahlt werden müssen und das ist nicht gerade wenig. Bei einem Notar zählt oftmals nicht der Stundensatz, sondern eine Pauschale, die beispielsweise bei einem Hauskauf ca. 3,5 % des Immobilienwertes ausmacht.

In der Ausbildung bekommt ein Notar natürlich ein Gehalt, die sogenannten Referendarbezüge. Während des zweijährigen Referendariats erhalten Referendare eine Vergütung welche durchaus 1.300€ betragen kann. Die genaue Höhe kann je nach Bundesland unterschiedlich sein.

Darauf folgt der Anwärterdienst über einen Zeitraum von 3 Jahren mit den Anwärterbezügen als Notarassesor. In der Regel erfolgt hier eine tarifliche Einordnung innerhalb der Besoldungsgruppe R1 mit einem Gehalt von 4.000€ bis 4.900€ brutto pro Monat. Das Gehalt als Notarassesor richtet sich nach dem Ausbildungsjahr und dem jeweiligen Bundesland.

Ausbildung und Studium als Notar/Notarin

Das Studium der Rechtswissenschaften ist grundsätzlich für den Zugang zu diesem Beruf. Ein Notar muss das zweite juristische Staatsexamen erfolgreich absolviert haben und anschließend einen dreijährigen Anwärterdienst als Notarassessor/in ausgeübt haben. Endgültig erfolgt dann die Einsetzung zum Notar durch die Landesjustizbehörde des jeweiligen Bundeslandes.

Wer diesen Weg erfolgreich beschritten hat, darf als Notar ein eigenes Notariat eröffnen. Notare sind in diesem Sinne teilweise vom öffentlichen Dienst abhängig, der aber durch die Gesetzgebung letztendlich auch dafür sorgt, dass der Notar genug Arbeit bekommt.

Notaren obliegt ebenso eine besondere Verantwortung, beispielsweise in der Funktion als Nachlassverwalter. Veruntreuung und Betrug kommen auch in diesem Beruf vor, zwar selten, jedoch sind dann oftmals die Abschreckungsmechanismen nicht hoch genug.

Ausbildungsdauer zum Notar

In Deutschland ist der Weg zum Notar in der Regel lang und anspruchsvoll. Die notarielle Ausbildung erfolgt nach dem Jurastudium und setzt sich aus verschiedenen Stufen zusammen:

Referendariat:
Nach dem Studium der Rechtswissenschaften muss man das zweijährige Referendariat absolvieren. Während dieser Zeit sammelt man praktische Erfahrungen in verschiedenen Rechtsgebieten.

Notarassessorprüfung:
Nach dem Referendariat muss man die Notarassessorprüfung bestehen, um sich für die notarielle Ausbildung zu qualifizieren.

Notariatsausbildung:
Die eigentliche notarielle Ausbildung dauert in der Regel etwa drei Jahre. Während dieser Zeit arbeitet der Notaranwärter (Notarassessor) unter Anleitung eines erfahrenen Notars und erwirbt praktische Kenntnisse in notariellen Angelegenheiten.

Notarprüfung:
Nach Abschluss der notariellen Ausbildung muss man die Notarprüfung ablegen, um als Volljurist und Notar zugelassen zu werden.

Insgesamt dauert der Weg zum Notar in Deutschland also noch 5-6 Jahre nach dem Jurastudium.

Notare sind vom Staat vereidigt und unterliegen somit der Unabhängigkeit. Als Mittler zwischen zwei Parteien dürfen sie sich von keiner Seite vereinnahmen lassen. Anwaltliche Beratung und gleichzeitige notarielle Tätigkeiten schließen sich daher aus.

Eigenschaften und Voraussetzungen als Notar

Rechtsanwälte müssen in erster Linie überzeugen können, den Richter, aber auch den Staatsanwalt und Menschen allgemein. Aus diesem Grund benötigen sie eine große Überzeugungskraft, die sich meistens aus sozialer Kompetenz speist. Einen Menschen richtig einschätzen können und sich in seine Person hineinzuversetzen ist wichtig, daher muss ein Vertrauensverhältnis aufgebaut werden. Als Mittel dient hier genauso wie bei einem Verkäufer die Rhetorik und die Präsentation.

Daher ist der Beruf Anwalt nicht selten mit einem besonders schlechten Ruf versehen, denn ein Rechtsanwalt muss, ähnlich einem Politiker, aus beruflichen Gründen das Vertrauen gewinnen. Hierbei ist natürlich die Aufrichtigkeit nicht immer gewährleistet.

Informationen auszuwerten und eine umfassende Analyse der Aktenlage durchzuführen gehören zum täglichen Handwerk. Sich in die Problematik des Falles und die Anforderungen des Kunden hinein zu versetzen ist unbedingt notwendig, um erfolgreich arbeiten zu können.

Bewerbung als Notar/in

Rechtsanwälte müssen überzeugen, nicht nur vor Gericht, sondern auch bei der Bewerbung oder Vorstellung in einer Kanzlei oder einem Wirtschaftsprüfungsunternehmen. Nur der Rechtsanwalt ist erfolgreich, der sein Gegenüber zu überzeugen weiß.

Hierfür sind die Mittel einer schriftlichen Bewerbung über das Internet oder per Post relativ gering. Das persönliche Gespräch ist in der Regel ausschlaggebend und verschafft den entscheidenden Vorteil.

Doch vor dem Gespräch steht nun mal die aussagekräftige Bewerbungsmappe, die natürlich mit einem ergänzenden Telefonat für offene Fragen ergänzt werden kann. Bewerbungsanschreiben und tabellarischer Lebenslauf müssen ideal formuliert sein und natürlich sollten auch die Zeugnisse stimmen.

Weitere Bewerbungstipps und Tricks für Notare!

Notare spielen eine zentrale Rolle bei Immobilientransaktionen und Erbschaftsangelegenheiten. Die Nachfrage nach diesen Dienstleistungen hängt stark von wirtschaftlichen Bedingungen, dem Immobilienmarkt und dem demografischen Wandel ab.

In Zeiten von Niedrigzinsen laufen die Geschäfte der Notare sehr gut. In einigen Ländern, wie beispielsweise Deutschland, beträgt die Gebühr für notarielle Leistungen beim Immobilienverkauf in der Regel einen prozentualen Anteil des Kaufpreises. Dieser Prozentsatz kann je nach Bundesland variieren.

In anderen Ländern, wie den USA, kann die Gebühr in der Regel auf einer festen Skala basieren oder durch Verhandlungen zwischen dem Notar und den Parteien festgelegt werden.

Änderungen in den rechtlichen Rahmenbedingungen können die Arbeitsweise von Notaren natürlich zukünftig beeinflussen. Neue Gesetze könnten neue Anforderungen schaffen oder bestehende Verfahren ändern, was sich auf die Nachfrage nach notariellen Dienstleistungen auswirken könnte.

Der demografische Wandel und die Tendenz zu immer mehr Rechtsstreitigkeiten dürften jedoch bei den Menschen das Verlangen nach notariellen Dienstleistungen erhöhen. Die beruflichen Aussichten in diesem Beruf sind daher sehr gut.

Ähnliche Berufsbilder wie Notare:

Wie hat dir der Beitrag gefallen?

1 Stern2 Sterne3 Sterne4 Sterne5 Sterne (20 Bewertung(en), durchschnittlich: 3,35 von 5)

Alle Ausbildungsberufe von A - Z