Ökotrophologe / Ökotrophologin – Ausbildung, Studium, Gehalt, Voraussetzungen und Berufsaussichten

Begeisterst du dich für Ernährung und wolltest dich schon immer näher damit beschäftigen, wie Lebensmittel hergestellt werden? Hast du darüber hinaus ein Faible für die Naturwissenschaften? Dann die Ökotrophologie möglicherweise das passende Berufsfeld für deine Stärken und Interessen.

Die Ökotrophologie ist auch als Ernährungswissenschaft und Haushaltswissenschaft bekannt und umfasst ein besonders vielseitiges Aufgabenfeld. Von einer Tätigkeit in der Gastronomie über die Ernährungsberatung bis hin zur Lebensmittelchemie hält die Ökotrophologie abwechslungsreiche Einsatzmöglichkeiten bereit.

Auch eine Beschäftigung im Qualitätsmanagement, im Vertrieb, in der Produktion oder in Forschung und Lehre kannst du mit diesem Fach anstreben. Als Ökotrophologin stellen das Bindeglied zwischen Ernährung, Haushalt und Wirtschaft dar. Du bist Experte für den inhaltlichen Aufbau von Nahrungsmitteln und die Auswirkungen der Nährstoffe auf den menschlichen Körper.

Durch die flexible Einsetzbarkeit der Ernährungswissenschaftler ist auch das Studium der Ökotrophologie abwechslungsreich und fachübergreifend gestaltet. Fachwissen aus den Bereichen Chemie, Biologie, Physik und Medizin gehören ebenso zu den Grundlagen wie die Wirtschafts- und Sozialwissenschaft.

Wenn du eine Karriere in der Ernährungsberatung anstrebst, ist zudem ein hohes Maß an Feinfühligkeit und Geduld im Umgang mit Menschen von Bedeutung.

Was macht ein Ökotrophologe?

Ein Ökotrophologe ist Experte im Bereich Ernährungswissenschaften und befasst sich mit der Beratung von Einzelpersonen oder Gruppen, um eine ausgewogene und gesunde Ernährung zu fördern. Darüber hinaus kann er in Forschung, Lebensmittelqualitätssicherung und Gesundheitsförderung tätig sein.

Video zum Studium Ernährungswissenschaften an der FH Niederrhein

Oecotrophologie - Ernährungswissenschaften Studium (Studierende)

Gehalt als Ökotrophologe/Ökotrophologin

Das Gehalt, das in der Ökotrophologie erzielt wird, variiert und hängt sehr von Branche, Region, Erfahrung und der Größe des Arbeitgebers ab. Da es sich um ein Studienfach handelt, wirst du erst nach dem erfolgreichen Ausbildungsabschluss vergütet.

In Deutschland liegt das durchschnittliche Einstiegsgehalt für Absolventen im Bereich Ökotrophologie bei etwa 37.000 bis 43.000 Euro pro Jahr. Mit zunehmender Erfahrung und Spezialisierung kann das Gehalt auf etwa 50.000 bis 70.000 Euro oder mehr steigen. Selbstständige Ökotrophologen, die beispielsweise in der Ernährungsberatung tätig sind, können ihr Einkommen durch die Anzahl ihrer Kunden beeinflussen.

Bei den Branchen gibt es zum Teil hohe Unterschiede. Während das durchschnittliche Bruttomonatsgehalt in der Ernährungsberatung bei etwa 3.900 Euro liegt, kannst du im Forschungsbereich der Lebensmittel- oder Pharmaindustrie über 4.500 Euro verdienen. Besonders gut bezahlt werden Positionen im Produkt- und Qualitätsmanagement von Unternehmen in der freien Wirtschaft. Hier ist ein Monatsgehalt von bis zu 5.500 Euro denkbar.

Ausbildung und Studium der Ökotrophologie

Bei der Ökotrophologie handelt es sich um ein Hochschulstudium. Die Regelstudienzeit bis zum ersten berufsqualifizierenden Abschluss, dem Bachelor, beträgt 6 Semester (3 Jahre). Die Inhalte des Studiums vermitteln dir Dozent/inn/en über die sogenannten Module. Dies sind thematisch zusammenhängende Fachblöcke, die die grundlegenden Fachkenntnisse enthalten.

Es gibt ein Basisstudium, ein Vertiefungsstudium sowie einen Praxisteil. Einige Hochschulen bieten darüber hinaus auch noch die Möglichkeit eines Auslandssemesters an. Im Laufe des Studiums legst Du jeweils zum Ende eines jeden Semesters Prüfungen ab, und zum Abschluss verfasst Du eine Bachelorarbeit.

Das Studium der Ernährungswissenschaften ist fachübergreifend ausgelegt. Wesentliche Inhalte behandeln Kenntnisse zu Anatomie, Biologie, Chemie, Ernährung und Lebensmittelkunde, Mathematik und Statistik, Physik sowie Volks- und Betriebswirtschaftslehre. Die Schwerpunkte werden je nach Hochschule teilweise unterschiedlich gelegt.

Nach erfolgreichem Abschluss des Bachelors in Ökotrophologie hast du die Möglichkeit, den höheren akademischen Abschluss des Masters zu erwerben. Das Masterstudium kannst du an einer Universität oder einer Fachhochschule absolvieren. An Fachhochschulen sind die praktischen Bestandteile des Studiums der Ernährungswissenschaften oftmals ausgeprägter als an der Universität.

Du bist was du isst! Diese Weisheit gilt schon seit Ewigkeiten und zeigt zusammengefasst die Wichtigkeit der Ernährung an. Gerade in der heutigen zeit der industriellen Produktion von Lebensmitteln, steht die Ernährungsberatung und Ernährungswissenschaft im Vordergrund. Krankheiten können durch Ernährungsumstellung geheilt oder verhindert werden.

Voraussetzungen und Eigenschaften für Ernährungsberater

Vor ein Studium an einer Hochschule musst du mindestens die Fachhochschulreife (Fachabitur) oder die Allgemeine Hochschulreife (Abitur) vorweisen. Falls dies nicht vorliegt, kannst du dies jedoch auch mit einem Meister- oder Fachwirt-Abschluss ausgleichen.

Vor allem die praxisorientierten Fachhochschulen verlangen darüber hinaus nicht selten praktische Vorkenntnisse, die du über ein fachbezogenes Praktikum oder eine entsprechende Berufsausbildung nachweist. Da der Studiengang sehr beliebt ist, kann es außerdem sein, dass Hochschulen den Zugang mit einem Numerus Clausus, also einer Mindestnote, beschränken.

Das Studium der Ökotrophologie ist sehr naturwissenschaftlich geprägt, sodass es zudem hilfreich ist, wenn dir die entsprechenden Fächer liegen. Selbstorganisation und Disziplin helfen dir darüber hinaus, das Studium erfolgreich zu durchlaufen.

Als Ökotrophologe/Ökotrophologin sind des Weiteren Flexibilität und Belastbarkeit hilfreiche Voraussetzungen, denn je nach Einsatzgebiet kann das Arbeitspensum durchaus hoch sein, etwa bei der Organisation einer Großküche.

Bewerbung als Ökotrophologe/Ökotrophologin

Die Bewerbung für eine Stelle als Ökotrophologin nach dem Studium erfolgt klassisch über eine Bewerbungsmappe, entweder in Papierform oder als Online-Bewerbung. Sie enthält ein Bewerbungsanschreiben und einen tabellarischen Lebenslauf sowie den Nachweis des erfolgreich abgeschlossenen Studiums. Ein Deckblatt mit Lichtbild ist nicht zwingend notwendig, bildet jedoch oftmals einen ansprechenden Einstieg in deine Unterlagen.

Das Bewerbungsschreiben formulierst du klar, fehlerfrei und in einem sprachlich gehobenen Stil. Du solltest deutlich herausstellen, aus welcher Motivation heraus du dich für die jeweilige Stelle bewirbst. Hebe im Lebenslauf (Curriculum Vitae) deine Studienschwerpunkte hervor und führe auch praktische Erfahrungen an, die du im Rahmen von Praktika gesammelt hast. So zeigst du deinem zukünftigen Arbeitgeber deine Stärken auf und beweist, dass du nicht nur rein theoretisches Wissen angesammelt hast.

Achte bei der Bewerbung darauf, dass sie auf eventuell geforderte spezielle Anforderungen der ausgeschriebenen Stelle Bezug nimmt.

Berufsaussichten und Trends in der Ernährungswissenschaft

Die Aussichten auf dem Arbeitsmarkt für Ökotrophologen können als durchweg positiv bezeichnet werden. Durch die vielseitige und interdisziplinäre Ausrichtung des Studiums hast du eine hohe Auswahl potenzieller Betätigungsfelder, und dir stehen viele Wege in unterschiedlichste Branchen offen.

Mit einem entsprechenden Aufbaustudium, mit dem du dich bis zum Master- oder sogar Doktorabschluss weiter qualifizieren kannst, hast du außerdem die Möglichkeit, deine Karrierechancen noch stärker zu verbessern. Die Ernährungsbranche und Gesundheitsbranche befindet sich im Wachstum, und die Nachfrage nach gut ausgebildeten Ökotrophologen ist in den letzten Jahren angewachsen.

Das Bewusstsein vieler Menschen für eine nachhaltige und gesunde Lebensweise hat sich im Laufe der Zeit sehr gewandelt und entwickelt sich weiter nach oben. Absolventen der Ökotrophologie können hier in zahlreichen Schnittstellen eingesetzt werden und sind somit äußerst gefragt. Aus diesem Grund bietet die Ernährungswissenschaft ein attraktives Arbeitsumfeld in einem zukunftsträchtigen Bereich.

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