Die Pädagogik findet ihren Ursprung in den kirchlichen Institutionen. Diese war es, welche die gesellschaftliche Bildung und Erziehung im Mittelalter übernahm. Dementsprechend religiös waren auch die sich daraus ableitenden gesellschaftlichen Veränderungen, schließlich war die Pädagogik ein Teil der Theologie. Erst mit der Aufklärung und der Etablierung als eigenständiges Fach im 18 Jhd. kam der Wandel.
Pädagogen beraten und betreuen, wenn man es prägnant zusammenfassen möchte. Doch so einfach sollte es sich nicht gemacht werden, denn ein Pädagoge ist in den unterschiedlichsten Bereichen der beruflichen und kulturellen Welt anzutreffen.
Die Pädagogik analysiert die gesellschaftlichen und familiären Entwicklungen und leitet daraus die richtige Methodik ab, das Individuum zu einem selbstständigen und verantwortungsbewussten Menschen zu erziehen. In der Praxis kollidiert die Wissenschaft jedoch meistens mit dem politischen Willen und den persönlichen Auslegungen. Aus diesem Grund gibt es unterschiedliche Bildungssysteme in den deutschen Bundesländern oder verschiedene private Ansätze.
Ein Pädagoge arbeitet zum Beispiel in einer Grundschule, einer Schule der Sekundarstufe 1 oder 2, in Heimen, Beratungsstellen, Internaten, Universitäten, Behörden oder anderen öffentlichen Einrichtungen. Doch auch private Bildungsträger bieten ein Arbeitsumfeld.
Gehalt als Pädagoge
Pädagogen arbeiten meistens in öffentlichen Einrichtungen und sind demnach Bedienstete des öffentlichen Dienstes. Doch auch hier gibt es eine zwei Klassengesellschaft, denn viele Pädagogen sind Beamte.
So findet auch innerhalb der Pädagogik das statt, was im ganzen Land die Gemüter erzürnt. Ein Kollege bekommt für die gleiche Arbeit weniger Geld als der Andere. Die Grundlage für die Höhe von Gehalt und Verdienst ist der Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD). Weil die Pädagogen hier meistens Landesbedienstete sind, unterliegen sie dem Tarifvertrag des jeweiligen Bundeslandes.
Das monatliche Gehalt kann hier zwischen 3.000 und 4.700 EUR brutto im Monat betragen. Es richtet sich nach der Dauer der Beschäftigung, der Qualifikation und dem Verantwortungsbereich. Die Einteilung erfolgt in die jeweils gültigen Entgeltgruppen zwischen Gruppe 9 bis 14.
Ausbildung und Weiterbildung als Pädagogin/Pädagoge
Pädagogik ist ein Studienfach an Hochschulen und Fachhochschulen und kann als Bachelor- oder Masterstudium absolviert werden. Das Bachelorstudium dauert in der Regel zwischen dei und 4 Jahren, mit dem Abschluss ist ein direkter Einstieg in den Beruf möglich. Für Stellenangebote in Führungspositionen, in der Wissenschaft oder für spezielle Aufgabenbereiche, ist oftmals ein Masterabschluss erforderlich, welcher eine zusätzliche Studiendauer von 1-2 Jahren nach sich zieht.
Während der Ausbildung werden auch Praktika absolviert, die in Schulen oder anderen pädagogischen Einrichtungen stattfinden. Das Praktikum kann ebenso im Ausland ausgeübt werden, soweit anerkannt.
Einige Bundesländer erheben Studiengebühren, andere nicht. In 2013 ist jedoch wieder die bundesweite Abschaffung der Studiengebühren vorgesehen. Wer sich an einer Universität oder Fachhochschule für das Studium bewirbt, muss mindestens eine fachgebundene bzw. allgemeine Hochschulreife vorweisen können. Es gibt bundesweit kein einheitliches Auswahlverfahren für eine Zulassung.
Besonders mit dem Augenmerk auf die unterschiedlichen pädagogischen Ansätze.
Eigenschaften und Fähigkeiten als Pädagogin/Pädagoge
Für die Arbeit in der Pädagogik ist die gute Kommunikationsfähigkeit eine wichtige Eigenschaft des Berufes. Wer nicht vermitteln kann, was er eigentlich vermitteln möchte, wird es schwer haben. Nicht nur bei den Klienten, sondern auch im eigenen Team.
Immer häufiger zeigen Pädagogen einen Mangel an psychischer Stabilität und werden aufgrund eigener psychischer Probleme berufsunfähig. Ein Beleg dafür, dass sie oftmals den falschen Beruf ergriffen haben, aber auch der Arbeitsalltag ist wesentlich stressiger geworden. Für die richtige Arbeit als Pädagoge ist eine Distanz zu Klienten unbedingt notwendig, was ein gutes Empathievermögen jedoch keinesfalls ausschließt.
Bewerbung als Pädagogin/Pädagoge
Die Bewerbung als Pädagoge kann entweder online oder auf dem Postweg erfolgen. Sie besteht aus einem Bewerbungsschreiben und einem Curriculum Vitae, ebenso werden die Zeugnisse und Belege in beglaubigten Kopien mit versendet.
Eine Bewerbung auf ein Stellenangebot in diesem Job richtet sich oftmals an einen Arbeitgeber aus dem öffentlichen Dienst. Hier sind die Bewerbungen relativ genormt und entsprechen dem bereits beschriebenen Aufbau. Die Inhalte und Formulierungen sollten natürlich fehlerfrei sein, auf kreative Bewerbungen sollte man hier weitgehend verzichten.
Die Stellenausschreibung erfolgt nicht selten auf Ebene eines Bundeslandes im Bildungsbereich, wo es auch zentrale Online-Portale gibt, welche eine Übersicht der zu besetzenden Stellen bieten. Gleichzeitig wird hier auch die Möglichkeit zur Online-Bewerbung angeboten.
Trends und Entwicklungen in der Pädagogik
In den letzten Jahren hat sich die Pädagogik besonders mit der Digitalisierung verändert. Der Computer hat seinen Einzug in den Lehrplan gefunden und mancherorts überbieten sich sogar Bildungsträger mit dem Einsatz des Geräts, nicht nur im Bereich E-Learning.
Natürlich gibt es auch bewusste Gegenbewegungen, wie die Steiner-Pädagogik, die mehr auf ganzheitliche Erziehung setzt, als auf die Vermittlung von Wissen für das Kurzzeitgedächtnis.
Die Pädagogik heute ist jedoch in keinem Fall einheitlich zu sehen, allein in Deutschland wird nicht nur in jedem Bundesland eine andere pädagogische Philosophie angewandt, sondern auch von Schule zu Schule. Deutschland braucht eine weitreichende Bildungsreform auf Bundesebene, bis dato wurde dies jedoch durch einflussreiche Kreise, speziell den Gymnasien, verhindert.
Quelle: Beschäftigten- und Arbeitslosen-Statistik der Bundesagentur für Arbeit (IAB Forschungsgruppe Berufliche Arbeitsmärkte).
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