Die Arbeit mit Zahlen zählt zu deinen Talenten? Du hast bereits eine kaufmännische Ausbildung oder ein Studium der Rechtswissenschaften oder Wirtschaftswissenschaften absolviert? Dann könnte dir dieser Beruf zusagen.
Im Prinzip ist der Beruf des Steuerberaters so alt wie die Erhebung der Steuer selbst, doch erst seit 1972 gibt es das bundesweit einheitlich geregelte Berufsbild.
Steuerberater arbeiten selten in einem Angestelltenverhältnis, meistens sind sie selbstständig aktiv und beraten in ihren Büroräumen sowohl Unternehmen, als auch Privatpersonen. Die Beratung richtet sich nicht nur auf steuerliche Fragen, sondern kann ebenso eine betriebswirtschaftliche oder vermögensrechtliche Beratung beinhalten.
Wenn die Beratung von einem Kunden in Anspruch genommen wird, dann vertritt der Steuerberater oftmals diese Kunden gegenüber dem Finanzamt und dient so als Ansprechpartner.
Gehalt als Steuerberater/Steuerberaterin
Der Verdienst ist tariflich nicht festgelegt, was sich aus der Tatsache ergibt, dass die meisten Steuerberater selbstständig sind. Daher können keine konkreten Angaben zum Gehalt gemacht werden.
Das Honorar der Steuerberater ist jedoch in der Steuerberatergebührenverordnung (StBGebV) gesetzlich festgeschrieben, wovon es aber Abweichungen geben kann. Nach diesen Gebühren bemisst sich der Verdienst für bestimmte Tätigkeiten innerhalb der Steuerberatung.
In Abhängigkeit von einem Gegenstandswert wird dann die zu entrichtende Gebühr ermittelt. Das Interesse vieler Steuerberater liegt daher darin möglichst Kunden mit großem Gegenstandswert zu bekommen.
Ausbildung und Weiterbildung als Steuerberater/Steuerberaterin
Wie wird man Steuerberater? Die Weiterbildung zum Steuerberater ist bundesweit einheitlich geregelt. Die Lehrgänge bei den Bildungsträgern können bis zu 2 Jahren dauern, für die Zulassung zur Prüfung ist die Teilnahme am Lehrgang jedoch nicht verpflichtend.
Die Ausbildung wird in der Regel in Teilzeit absolviert, es ist aber ebenso als Vollzeit-Weiterbildung möglich. Was allerdings eine wesentlich kürzere Ausbildungsdauer nach sich zieht. Für die Weiterbildung erfolgt keine Vergütung, es fallen jedoch Lehrgangsgebühren, Anmeldegebühren und Prüfungsgebühren an.
Die Zugangsvoraussetzung für die Weiterbildung ist im Steuerberatergesetz STBerG geregelt.
Wer eine kaufmännische Ausbildung abgeschlossen hat, ein wirtschaftswissenschaftliches oder rechtswissenschaftliches Studium absolviert hat, oder Beamter oder Angestellter im gehobenen Dienst einer Finanzverwaltung ist, kann eine Weiterbildung als Steuerberater absolvieren. Es ist jedoch immer eine mehrjährige Berufserfahrung vorzuweisen.
Voraussetzungen und Fähigkeiten in der Steuerberatung
Betriebswirtschaftliches Handeln und unternehmerisches Denken sind in diesem Beruf wichtig, hierbei spielt besonders die Rechenfähigkeit eine Rolle. Ohne diese Eigenschaften wird der Job keinen Spaß bereiten.
Für Steuerberater ist die Kommunikationfähigkeit zudem sehr entscheidend, besonders im Kundenkontakt sind sie auf die richtige Informationsvermittlung angewiesen.
In Fragen und Angelegenheiten zur Steuer ist immer eine besondere Sorgfalt gefragt. Sei es bei der Einhaltung von Fristen, bei der Anfertigung von Erklärungen oder den Berechnungen für das Finanzamt.
Bewerbung als Steuerberater/in
Wie bereits erwähnt sind Steuerberater meistens selbstständig, weshalb sich für diesen Personenkreis das Bewerbungsverfahren ausschließt. Doch es gibt auch eine Vielzahl von Jobs, welche direkt bei großen Unternehmen in der Buchhaltung bzw. dem Rechnungswesen angesiedelt sind.
Die Bewerbung auf diese offenen Stellen, erfolgt im Prinzip nach den gültigen Vorgaben. Da es sich eher um einen konservativen Beruf handelt sind der Kreativität hier Grenzen gesetzt, und gestalterische Experimente kommen meistens nicht gut an.
Genau wie die Steuererklärung, erfolgt die Bewerbung mittlerweile standardmäßig über das Internet. Bewerbungen per Brief sind eher selten geworden.
Neben dem Bewerbungsanschreiben und dem tabellarischen Lebenslauf, beinhaltet die Bewerbung die Zeugniskopien und Referenzen.
Trends und Entwicklungen für die Steuerberatung
Das deutsche Steuerrecht gilt als das komplizierteste Recht der Welt. Ein normaler Bürger kann das Steuerrecht gar nicht verstehen. Die Fachbegriffe, Definitionen und vor allem die wahnsinnige Vielfalt, machen es den Menschen schwer. Selbst Steuerberater haben immer wieder Schwierigkeiten.
Doch die gesetzgebende Kraft weiß das und hat wenigstens die Kosten für die Steuerberatung zu Teilen absetzbar gemacht. Es ist jedoch davon auszugehen, dass innerhalb der nächsten Jahre eine umfassende Steuerreform stattfinden wird. Einige Anläufe zu dieser notwendigen Reform sind bisher gescheitert. Bis dahin wird das Geschäft der Steuerberater weiterhin auf einem festen Fundament fußen.
Quelle: Beschäftigten- und Arbeitslosen-Statistik der Bundesagentur für Arbeit (IAB Forschungsgruppe Berufliche Arbeitsmärkte).
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