Der Vorgängerberuf war der Diplom-Kaufmann und der Nachfolger steht auch schon fest, der Bachelor oder Master of Business Administration. Das Diplom gibt es seit einigen Jahren nicht mehr.
Was machen Betriebswirte eigentlich? Sie organisieren, kontrollieren und planen die betriebswirtschaftlichen Vorgänge in einem Unternehmen. Quer durch alle Branchen und Unternehmensformen kommt ein Betriebswirt zum Einsatz, auch in öffentlichen Institutionen ist dieses Berufsbild zu finden.
Ein Betriebswirt ändert zum Beispiel die Vorgänge oder die Produktion in einem Unternehmen, wenn diese nicht mehr gewinnbringend oder effizient ist. Hierbei arbeitet er in der Regel innerhalb der Position des Geschäftsführers oder ist diesem unterstellt. Betriebswirte bereiten also unternehmerische Entscheidungen vor und können diese in der Position des Geschäftsführers auch eigenständig anordnen.
Die Einsatzmöglichkeiten sind extrem vielfältig und reichen in einem Unternehmen über die verschiedenen Abteilungen wie Vertrieb, Marketing, Controlling, Rechnungswesen oder Personalabteilung hinaus.
Gehalt als Betriebswirt/in
Das Gehalt als Betriebswirt/in kann genauso unterschiedlich sein, wie die Einsatzgebiete. Die höchsten Verdienste werden in den Bereichen Marketing und Vertrieb erzielt, meistens jedoch auf Basis von Provisionen. Nicht selten wird daher der Mitarbeiter als Subunternehmer beschäftigt, welcher die Vorzüge des Angestelltenverhältnisses eingeschränkt genießt und fast ausschließlich erfolgsorientiert bezahlt wird.
Das Gehalt in einem Angestelltenverhältnis hängt von verschiedenen Faktoren ab. Hauptsächlich von dem jeweiligen Verantwortungsbereich und der Qualifikation, aber beispielsweise auch von der jeweiligen Branche. Nicht selten spielt die Budgetverantwortung hier eine gewichtige Rolle.
Der Bruttoverdienst der Betriebswirte liegt bei tariflichen Anbindung bei ca. 3.600,- EUR und 4.400,- EUR brutto im Monat.
Studium und Ausbildung als Betriebswirt/in
Die Ausübung des Berufes setzt ein Studium der Betriebswirtschaften an einer fachgebundenen oder allgemeinen Hochschule voraus und führt zum Abschluss mit Bachelor bzw. Master of Business Administration.
In Hörsälen und Seminarräumen sind die Studierenden der Betriebswirtschaftslehre zu finden, doch auch das Auslandssemester oder diverse Praktika in der vorlesungsfreien Zeit, gehören fest zum Studium. Für die durchschnittlich 6-7 Semester bis zum Bachelor-Abschluss erhalten Studierende keine Ausbildungsvergütung, genau wie bei anderen Studiengängen.
Für das Studium wird jedoch seit einigen Jahren eine Studiengebühr entrichtet, die pro Semester anfällt und in der Höhe von der jeweiligen Hochschule festgelegt wird. Die Studiengebühren für das Studium der Betriebswirtschaft können zwischen 300,- und 500,- EUR pro Semester liegen, zuzüglich der Gebühren für Studentenwerk, Semesterticket, etc. Es gibt jedoch Bundesländer, die keine Studiengebühren erheben.
Voraussetzung für das Studium der Betriebswirtschaft ist die allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife. Zudem legen die Hochschulen selbst Voraussetzungen für den Zugang fest, zum Beispiel durch einen Numerus Clausus oder eine Eingangsprüfung.
Eigenschaften und Voraussetzungen
Ein Interesse an wirtschaftlichen Sachverhalten und Fragen sollte der angehende Betriebswirt als Voraussetzung mitbringen. Dies beinhaltet auch volkswirtschaftliche Sachverhalte und Bereiche wie Marketing, Personalplanung oder das Rechnungswesen.
Analytische Fähigkeiten müssen bei diesem Berufsbild vorhanden sein, hierbei steht besonders die daraus abgeleitete Planung und Organisation im Vordergrund. Das betrifft die Analyse von Absatzmärkten genauso wie ein Finanzierungsplan.
Die Kommunikationsfähigkeit eine unabdingbare Notwendigkeit in diesem Beruf, welche sowohl im Kontakt mit Kunden, als auch mit Geschäftspartnern oder Mitarbeitern zum Einsatz kommt.
Bewerbung als Betriebswirt/Betriebswirtin
Die Bewerbung auf Jobs erfolgt unter den gleichen Voraussetzungen, wie in anderen akademischen Berufen. Sie ist natürlich abhängig von dem Verantwortungsbereich und der Position, welche der angestrebte Job bietet. Ein Angestellter im Rechnungswesen wird eine Bewerbung vorlegen können, die nicht ganz so aufwendig sein sollte wie bei einem Marketingleiter.
Eine Bewerbung für Betriebswirte beinhaltet immer ein Bewerbungsschreiben, einen tabellarischen Lebenslauf und natürlich die Zeugniskopien sowie weitere hilfreiche Bescheinigungen.
Es ist möglich eine „Dritte Seite“ zur Bewerbung anzufertigen, welche dem potenziellen Arbeitgeber weitere Informationen zur Motivation anbietet.
Wenn eine Online-Bewerbung erfolgt muss natürlich die gleiche Sorgfalt angewandt werden, wie bei einer Bewerbungsmappe aus Papier. Viele Menschen sind in ihren E-Mails einen eher lockeren Stil gewohnt, was jedoch für die Bewerbung nicht gilt.
Trends und Beschäftigungszahlen für Betriebswirte
Für die Betriebswirte ist die Globalisierung ein besonders lukrativer Sachverhalt. Sie müssen neue Potenziale erkennen und ausloten, ebenso die Gefahren abwehren und eine strategische Planung erstellen.
Englischkenntnisse sind in diesem Beruf fast nicht mehr zu entbehren. Oftmals werden Betriebswirte in ausländischen Niederlassungen des Unternehmens eingesetzt und arbeiten dort für einen gewissen Zeitraum.
Besonders die Bereiche Controlling, und Steuern haben für Betriebswirte in den letzten Jahren ein weites Betätigungsfeld geschaffen. Eine Wirtschaftskrise geht allerdings natürlich nicht an diesem konjunkturabhängigen Beruf vorbei.
Quelle: Beschäftigten- und Arbeitslosen-Statistik der Bundesagentur für Arbeit (IAB Forschungsgruppe Berufliche Arbeitsmärkte).
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