Arzthelfer/Arzthelferin – Ausbildung, Berufsbild, Gehalt und Bewerbung

Sie möchten Menschen helfen? Sie haben keine Scheu hin und wieder mal Blut zu sehen? Sie haben eine hohes Verantwortungsbewusstsein? Dann ist der Beruf Arzthelfer/Arzthelferin vielleicht genau die richtige Ausbildung für Sie.

Im August 2006 ist die Berufsbezeichnung geändert worden, weshalb es den Beruf vom Namen her nicht mehr gibt. Diese Änderung hatte jedoch keine auf das Berufsbild selbst. Die Berufsbezeichnung Arzthelferin wurde ersetzt durch den Begriff Medizinische Fachangestellte/Medizinischer Fachangestellter.

Arzthelferin ist ein klassischer Frauenberuf. Der Anteil der Männer in diesem Berufsbild ist verschwindend gering. Zudem liegt der Beruf bei Mädchen ganz oben auf der Wunschliste. Diese Popularität war schon immer vorhanden und gilt vor allem für Absolventinnen mit Sekundarabschluss 1 und 2.

Durch den demografischen Wandel haben Arzthelferinnen in Zukunft einen relativ sicheren Job. Je älter die Bevölkerung wird, umso größer wird die Notwendigkeit zur ärztlichen Versorgung.

Video zum Berufsbild Arzthelferin

Medizinische Fachangestellte

Tätigkeit als Arzthelferin

Die Arzthelferin ist in medizinischen Praxen unterschiedlicher Größe tätig, jedoch nicht in Zahnarztpraxen, hier ist die Ausbildung als Zahnmedizinische Fachangestellte, notwendig. Den Arzthelferinnen obliegt die Betreuung der Patienten vom Empfang in der Praxis, bis zur Behandlung und Nachversorgung.

Während der Sprechzeit mit dem Arzt ist sie in der Regel nicht anwesend. Allerdings ist das in Praxen mit hohem Durchlauf (Kinderärzte und Fachärzte) anders, hier geht die Arzthelferin mit in das Behandlungszimmer und unterstützt den Arzt, bei der Untersuchung. Beispielsweise durch die Ausstellung von Rezepten, Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen oder der Protokollierung in der Krankenakte.

Die Arzthelferin wechselt Verbände, setzt Spritzen und assistiert bei kleineren Eingriffen. Aber sie ist ebenso in der Büro- und Verwaltungstätigkeit aktiv. Die Fachbereiche der Praxis können hier Schwerpunkte vorgeben.

Gehalt als Arzthelferin

Das Gehalt als Arzthelferin kann sehr unterschiedlich ausfallen. Bei einer tariflichen Anlehnung kann ein Verdienst von ca. 1.700 EUR bis 2.300 EUR brutto im Monat ausgezahlt werden.

Zusätzliche Leistungen, wie eine betriebliche Altersvorsorge oder Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld sind hierbei nicht berücksichtigt. Wer in diesem Berufsbild in einem besonderen Schichtsystem arbeitet oder in Notfallambulanzen an den Wochenenden aktiv ist, kann Zulagen erhalten.

Ausbildung als Arzthelferin

Die Ausbildung zur Arzthelferin ist eine duale Berufsausbildung nach dem Berufsbildungsgesetz. Sie findet daher natürlich im Ausbildungsbetrieb statt, also der Arztpraxis. Der theoretische Teil wird an der Berufsschule vermittelt. Die Ausbildung dauert 3 Jahre und schließt mit einer Abschlussprüfung ab.

Inhalte der Ausbildung sind sehr umfangreich und beginnen bei den Hygienemaßnahmen, über den Umgang mit Patienten bis hin zur Blutentnahme. In der Praxis werden die Azubis dabei von den erfahrenen Arzthelferinnen angeleitet.

Die monatliche Ausbildungsvergütung als Arzthelferin kann wie folgt gestaltet sein:

1. Ausbildungsjahr: ca. 730 EUR
2. Ausbildungsjahr: ca. 770 EUR
3. Ausbildungsjahr: ca. 820 EUR

Eigenschaften und Voraussetzungen

Die Hauptverantwortung obliegt zwar dem Arzt, aber es geht im Beruf um das Leben von Menschen, weshalb Verantwortungsbewusstsein essentiell ist. Natürlich braucht man für den Umgang mit Patienten und ihren Problemen die Beherrschung der deutschen Sprache sowie Kontaktfreudigkeit, Ruhe, Geduld und Empathie.

Arbeiten unter Stress ist nicht selten, je nach Praxis und Stellenangebot können hier Unterschiede auftreten. Ganz wichtig für die Bewältigung der Verwaltungsarbeiten ist Organisationstalent und Konzentrationsfähigkeit im Beruf.

Bewerbung als Arzthelfer/Arzthelferin

Eine Online-Bewerbung in diesem Bereich zu schreiben, ist noch nicht allgemein akzeptiert, kann aber durchaus gewünscht sein. Viele Arztpraxen befürworten eher den persönlichen Kontakt, was sich ja anbietet, wenn die Praxis in der Nähe liegt. Die Bewerbung mit Anschreiben, Lebenslauf und Zeugnis kann dann am Besten kurz persönlich in der Praxis eingereicht werden, so findet bereits ein erster persönlicher Kontakt statt.

Das Bewerbungsschreiben ist in Struktur und Aufbau bei allen Berufen identisch. Das Bewerbungsanschreiben der Bewerbung stellt die Qualifikation und die Motivation für diesen Beruf in den Vordergrund. Wer hier nicht bereits überzeugt, wird bereits aussortiert.

Der Lebenslauf wird in tabellarischer Form angefertigt und enthält die wesentlichen Stationen des beruflichen und schulischen Werdegangs in chronologischer Form. Daneben die wesentlichen persönlichen Daten des Bewerbers sowie Zusatzqualifikationen oder Hobbies, falls vorhanden.

Weitere Bewerbungstipps und Tricks!

Quelle: Beschäftigten- und Arbeitslosen-Statistik der Bundesagentur für Arbeit (IAB Forschungsgruppe Berufliche Arbeitsmärkte).

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