Tiermedizinische/r Fachangestellte/r – Ausbildung, Berufsbild, Gehalt, Bewerbung und Jobaussichten als TFA bzw. TMFA

Du liebst Tiere und träumst davon, deine Leidenschaft zum Beruf zu machen? Scheust du keine körperliche Arbeit und hast auch kein Problem damit, dich schmutzig zu machen? Dann könnte die Ausbildung zur / zum Tiermedizinischen Fachangestellten, kurz TFA oder TMFA, der richtige Weg in deine berufliche Zukunft sein!

Tiermedizinische Fachangestellte leisten Unterstützung bei tierärztlichen Untersuchungen und Operationen. Sie kümmern sich um die Pflege von kranken Tieren in Tierarztpraxen oder Tierkliniken, verwalten Patientenakten und assistieren bei Untersuchungen und Eingriffen. Auch die Beratung der Tierhalter zählt zu den täglichen Aufgaben in diesem Beruf.

Ein Tierarztbesuch bedeutet für Mensch und Tier oftmals Stress. Als Tiermedizinische Fachangestellte beruhigst du die vierbeinigen Patienten und klärst deren Halter sachlich und kompetent über die Behandlung des Tieres auf. Muss ein Tier im Zuge einer Operation als Übernachtungsgast in der Praxis oder der Klinik verbleiben, kümmerst du dich um die artgerechte Versorgung und Pflege.

Der Anblick von Blut, Verletzungen oder Spritzen sollte dir keine Schwierigkeiten bereiten, denn du wirst bei dieser Tätigkeit regelmäßig damit konfrontiert. Zudem sind auch Wochenendeinsätze und Nachteinsätze nicht selten.
Mögliche Arbeitsorte in diesem Beruf sind neben Praxen und Kliniken auch Zoos, Tierheime oder Veterinärämter. Auch in der Forschung werden Tiermedizinische Fachangestellte beschäftigt.

Video zum Beruf Tierarzthelferin /TFA

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Gehalt und Ausbildungsvergütung als Tiermedizinische/r Fachangestellte/r

Die Ausbildungsvergütung für Tiermedizinische Fachangestellte (TFA oder TFMA) kann je nach Region, Ausbildungsjahr und Betrieb variieren. In Deutschland wird die Ausbildungsvergütung üblicherweise durch Tarifverträge geregelt, die von den jeweiligen Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften ausgehandelt werden.

Gemäß den aktuellen Tarifverträgen im Jahr 2024 beträgt die monatliche Ausbildungsvergütung für angehende Tiermedizinische Fachangestellte in der Regel im ersten Ausbildungsjahr zwischen etwa 700 und 900 Euro brutto. In den folgenden Ausbildungsjahren steigt die Vergütung üblicherweise an.

Das Gehalt als TFA bzw. TMFA kann je nach Land, Region, Berufserfahrung, Qualifikationen und Arbeitgeber variieren.

Deutschland
Für Deutschland kann das Gehalt einer tiermedizinischen Fachangestellten je nach Tarifvertrag, Betriebsgröße und individueller Verhandlung variieren. Als grobe Orientierung können ungefähr 2.000 bis 3.000 Euro brutto pro Monat für Berufseinsteiger gelten. Mit zunehmender Berufserfahrung und Weiterbildungen kann das Gehalt entsprechend steigen.

Österreich
In Österreich liegt das Gehalt einer TFA im Durchschnitt zwischen 2.000 und 2.800 Euro brutto pro Monat.

Schweiz
Innerhalb der Schweiz verdienen tiermedizinische Fachangestellte in der Regel etwas mehr als in Deutschland und Österreich. Die Gehaltsspanne kann hier zwischen 3.000 und 4.500 Schweizer Franken brutto pro Monat liegen.

Ausbildung als Tiermedizinische/r Fachangestellte/r

Die Ausbildung für den Beruf Tiermedizinische/r Fachangestellte/r dauert drei Jahre und findet in der dualen Form statt. Dies bedeutet, dass du die Ausbildung in einem praktischen Betrieb sowie in einer Berufsschule absolvierst. Die Organisation der Ausbildung obliegt der Landestierärztekammer.

Der schulische Teil vermittelt die theoretisch-fachlichen Grundlagen, die du für die Tätigkeit benötigst. Dazu gehören Kenntnisse zur Anatomie von Tieren, den verschiedenen Krankheiten der unterschiedlichen Tierarten und ihrer Diagnose und der medizinischen Kodierung, mit der die Krankheitsbilder beschrieben werden. Außerdem lernst du in der Ausbildung zur TFA die Arzneien und Impfstoffe kennen, mit denen Tiere behandelt werden.

Medizinische Instrumente, Hilfsmittel, Schutzmaßnahmen gegen Krankheiten, aber auch das Schreiben von Befundberichten gehören zu den schulischen Inhalten. Die Ausbildung ist anspruchsvoll und abwechslungsreich. Die theoretischen Grundlagen lernst du im Rahmen der praktischen Ausbildung umzusetzen. Während du im ersten Ausbildungsjahr noch nicht viel machen kannst und hauptsächlich durch Zusehen lernst, steigen deine Verantwortlichkeiten mit Fortschreiten der Ausbildung.

Nach dem zweiten Ausbildungsjahr absolvierst du eine Zwischenprüfung bei der Tierärztekammer. Die Abschlussprüfung legst du nach dem dritten Ausbildungsjahr ab. Sie umfasst einen schriftlichen und einen praktischen Teil. Während der Ausbildung schreibst du einen Ausbildungsnachweis zur TFA, der auch Berichtsheft genannt wird. Er wird vom Ausbilder unterschrieben und dient der fachlichen Dokumentation.

Seit dem Jahr 2006 heißt das Berufsbild nicht mehr Tierarzthelfer/in sondern Tiermedizinische/r Fachangestellte/r TMFA oder TFA. Mit einigen Änderungen trat die neue Ausbildungsordnung in Kraft und löste die Tierarzthelferin ab. Umgangssprachlich ist der Begriff Tierarzthelfer/in noch sehr verbreitet und wird deshalb ebenfalls hin und wieder noch in dieser Berufsbeschreibung verwendet.

Voraussetzungen und Eigenschaften für Tierarzthelfer

Theoretisch kannst du die Ausbildung mit jedem Schulabschluss beginnen. Empfehlenswert ist jedoch, mindestens die mittlere Reife, also einen Realschulabschluss, mitzubringen. Die Fächer Deutsch, Mathematik und Biologie sollten dir liegen, und gute Noten in diesen Fächern sind immer ein Pluspunkt in der Bewerbung.

Da der Beruf mit viel Eigenverantwortung verbunden ist, sind Verantwortungsbewusstsein, Sorgfalt und Genauigkeit wichtige Eigenschaften, welche die Tätigkeiten voraussetzten. Der Umgang mit Tier und Mensch erfordert viel Fingerspitzengefühl und Einfühlungsvermögen, gleichzeitig solltest du aber psychisch stabil genug sein, um auch mit schweren Krankheiten oder dem Tod eines Tieres umgehen zu können.

Wenn du im landwirtschaftlichen Bereich tätig bist, sind zeitliche Flexibilität und körperliche Belastbarkeit nützlich. Die wichtigste Grundvoraussetzung für die Arbeit als Tiermedizinische/r Fachangestellte/r ist jedoch das Interesse und der Spaß am Umgang mit dem Tier.

Bewerbung als Tiermedizinische Fachangestellte

Die Bewerbung für die Tätigkeit als Tiermedizinische/r Fachangestellte/r ist klassisch aufgebaut. Sie besteht aus einem Bewerbungsanschreiben, einem tabellarischen Lebenslauf mit Bewerbungsfoto und den Zeugniskopien.

Wenn du bereits ein fachbezogenes Praktikum gemacht hast, füge den entsprechenden Nachweis ebenfalls bei. So kannst du bereits erste fachliche Erfahrungen vorweisen.

Im Bewerbungsschreiben schilderst du, aus welchen Gründen du dich für den Ausbildungsplatz und für den jeweiligen Arbeitgeber bzw. Ausbildungsbetrieb entschieden hast. Informiere dich deshalb im Vorfeld genau über den Betrieb und passe das Anschreiben individuell auf den Arbeitgeber ab. So signalisierst du ernsthaftes Interesse und zeigst deine Motivation. Wichtig ist bei jedem Bewerbungsanschreiben, dass es einwandfrei formuliert und fehlerfrei ist.

Der Lebenslauf der Bewerbung sollte alle wichtigen Daten deiner bisherigen Laufbahn enthalten. Neben deinen persönlichen Daten sind das Angaben über Schulabschlüsse und Praktika. Die Unterlagen fasst du in einer Bewerbungsmappe zusammen, die du entweder per Post oder persönlich einreichst.

Zukunft und Trends im Beruf Tierarzthelferin

Dank der vielseitigen Einsatzgebiete der Tiermedizinischen Fachangestellten sind die Zukunftsaussichten in diesem Beruf als positiv zu bewerten. Der Beruf bietet ein abwechslungsreiches Tätigkeitsfeld, sofern du flexibel und belastbar bist.

Die Landwirtschaft hat sich stark entwickelt und vergrößert, und der Anteil an Haustieren steigt ebenfalls stetig an, sodass qualifizierte Tiermedizinische Fachangestellte in Groß- und Kleinstädten gefragt sind.

Aufgrund der zunehmenden Komplexität in der tiermedizinischen Versorgung gibt es einen Trend zur Spezialisierung von TFAs in bestimmten Bereichen wie Anästhesie, Notfall- und Intensivmedizin oder Verhaltensberatung. Weiterbildungen und Zertifizierungen in diesen Bereichen werden daher immer wichtiger.

Das Bewusstsein für Tierschutz und Tierwohl nimmt in der Gesellschaft zu, was sich auch auf die tiermedizinische Versorgung auswirkt. TFAs spielen eine wichtige Rolle bei der Vermittlung von Informationen zu tierschutzgerechter Haltung, Pflege und Behandlung von Tieren.

TFAs arbeiten zudem oft eng mit Tierärzten zusammen, aber auch mit anderen Fachkräften im Gesundheitswesen wie Tierphysiotherapeuten oder Verhaltenstherapeuten. Eine gute interprofessionelle Zusammenarbeit ist daher wichtig, um eine umfassende Versorgung der Tiere sicherzustellen.

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