Versorgungsassistent/in – Ausbildung, Gehalt und Voraussetzungen für den Beruf

Du bist medizinische/r Fachangestellte/r und suchst nach einer neuen beruflichen Herausforderung? Dann ist vielleicht die Weiterbildung zur Versorgungsassistentin eine interessante Möglichkeit für deinen weiteren Karriereweg.

Diese Fortbildung wurde vom Institut für hausärztliche Fortbildung (Deutscher Hausärzteverband) zusammen mit dem Verband medizinischer Fachberufe konzipiert.

Das Ziel der Fortbildung zur Versorgungsassistentin ist es, dass die Absolventen und Absolventinnen den/die Hausarzt/-ärztin bei nichtärztlichen Aufgaben entlasten und neben der Arbeit in der Praxis auch bei Hausbesuchen eingesetzt werden können. So soll die hausärztliche Versorgung optimiert und gestärkt werden, beispielsweise durch standardisierte Techniken und Methoden im Hinblick auf die Versorgung sowie das Fallmanagement der Patienten.

Zu deinen Aufgaben gehören beispielsweise Beurteilung, Dokumentation und Behandlung von chronischen Wunden nach Abstimmung, Durchführung delegierter Hausbesuche, Unterstützung des/der Arztes/Ärztin bei Diagnose-, Präventions- und Therapiemaßnahmen.

Du erstellst Versorgungspläne und motivierst die Patienten/Patientinnen zur aktiven Beteiligung an Therapie- und Diagnosemaßnahmen. Ein wichtiger Punkt ist auch die Optimierung des effizienten Patientenmanagements. Als Versorgungsassistent/in arbeitest du in der Regel in einer Hausarztpraxis, vereinzelt gibt es jedoch inzwischen auch vergleichbare Stellen in Krankenhäusern.

Video zu Ausbildung und Beruf als entlastende Versorgungsassistentin (VERAH, EVA, AGNES, etc.)

VERAH zu Besuch - Studienarbeit (2019)

Gehalt als Versorgungsassistent/in

Generelle Angaben zur Verdiensthöhe sind sehr schwierig, da diese immer von unterschiedlichen Faktoren abhängt. Neben deiner Berufserfahrung, deinen Qualifikationen und dem Bundesland sind noch weitere Kriterien entscheidend.

Dazu zählt ebenfalls die Größe der Praxis, Stundenanzahl (Voll- oder Teilzeitstelle), deine Position innerhalb des Teams und dein Verantwortungsbereich. Auch zwischen Stadt und Land kann es sogar innerhalb des gleichen Bundeslandes gravierende Unterschiede geben.

Durchschnittlich kannst du als Versorgungsassistentin bei einer Vollzeitstelle mit einem monatlichen Bruttoeinkommen zwischen 2.200 und 2.800 Euro rechnen. Wenn du zusätzliche Weiterbildungen absolviert hast, kannst du mit entsprechender Berufserfahrung durchaus auch mit einem Verdienst bist etwa 3.600 Euro brutto rechnen.

Ausbildung und Weiterbildung als Versorgungsassistent/in

Die Ausbildung erfolgt als Kompaktkurs. An elf Tagen werden die Theoriekenntnisse in drei Blöcken vermittelt (insgesamt 106 Unterrichtseinheiten / 8 Module):

  • Case Management
  • Präventionsmanagement
  • Gesundheitsmanagement
  • Technikmanagement
  • Praxismanagement
  • Besuchsmanagement
  • Notfallmanagement
  • Wundmanagement

Einige Kompetenzen können nicht im Theorieunterricht vermittelt werden, daher ist für diese Bereiche die Bescheinigung durch den jeweiligen Arbeitgeber erforderlich (Kompetenzbescheinigung).

Nach der theoretischen Ausbildung folgt ein Praktikum. Es besteht aus insgesamt 40 Einheiten von jeweils 45 Minuten und du absolvierst es bei einer Einrichtung, die im Hinblick auf die Patientenversorgung mit deinem Arbeitgeber (Hausarztpraxis) kooperiert.

Das kann beispielsweise ein Sanitätshaus, eine Apotheke, ein Krankenhaus, eine spezialisierte Vertragsarztpraxis oder ein Pflegedienst sein. Anschließend erstellst du eine schriftliche Hausarbeit und legst sie zur Prüfung vor. Hier handelt es sich um eine Fallbeschreibung zu einem von dir betreuten Patienten.

Folgende Unterlagen musst du für die Prüfung einreichen:

  • Hausarbeit (3-fache Ausfertigung)
  • ergänzende Angaben zur Hausarbeit
  • Teilnahme- & Kompetenzbescheinigungen (8 Module)
  • Praktikumsbescheinigung
  • Beschäftigungsnachweis
  • Abschlusszeugnis / Helferinnenbrief
  • Korrekturformular / persönliche Daten

Nach Abschluss des Praktikums absolvierst du ein mündliches Fachgespräch, in dem die eingereichte Hausarbeit sowie die Theoriekenntnisse aus der Fortbildung thematisiert werden.

Als Versorgungsassistentin entlastest du den Hausarzt. Für dieses Berufsbild, gibt es je nach Bundesland eine andere Bezeichnung mit unterschiedlichen Aufgaben, Anforderungen und Voraussetzungen. Jedoch gibt es bei den Programmen VERAH, EVA, AGNES und anderen, eine große Schnittmenge.

Voraussetzungen als Versorgungsassistent/in

Wenn du die Weiterbildung zur Versorgungsassistentin in der Hausarztpraxis (VERAH) absolvieren möchtest, musst du nachweisen, dass du die Ausbildung zum/zur medizinischen Fachangestellten (MFA) absolviert hast und über die einschlägige Berufserfahrung in einer Hausarztpraxis verfügst.

Alternativ wird auch eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem vergleichbaren medizinischen Beruf anerkannt, wenn du zusätzlich nachweisen kannst, dass du mindestens zwei Jahre in einer Hausarztpraxis tätig warst.

Neben den fachlichen Anforderungen für die Zulassung zur Weiterbildungsmaßnahme sind jedoch für die Ausübung dieses Berufes weitere Kenntnisse und Fähigkeiten erforderlich.

Eine selbstständige Arbeitsweise, Verantwortungsbewusstsein und Engagement sind aufgrund der hohen Anforderungen unerlässlich. Da du täglich Patienten und Patientinnen betreust, sind ein freundliches Wesen, Geduld und Empathie ebenfalls wichtige Eigenschaften.

Bewerbung als Versorgungsassistent/in

Wenn du die Prüfung erfolgreich absolviert hast, steht nur noch eine aussagekräftige Bewerbung zwischen dir und deinem Traumjob. Im Bewerbungsschreiben schilderst du deine Kenntnisse und Fähigkeiten, erwähnst kurz deine fachlichen Kompetenzen und nennst zusätzlich deine Motivation, die dich zu dieser Berufswahl veranlasst hat. Rechtschreib- und Grammatikfehler solltest du unbedingt vermeiden, denn dies würde bei deinem potenziellen Auftraggeber einen negativen Eindruck hinterlassen.

Der Lebenslauf wird in tabellarischer Form verfasst und enthält Angaben zu deinem bisherigen Werdegang. Zusätzlich solltest du auch relevante Angaben wie Fremdsprachenkenntnisse, absolvierte Praktika und ehrenamtliche Tätigkeiten aufführen. Ebenfalls zu den wichtigen Bewerbungsunterlagen gehören Kopien der Arbeitszeugnisse sowie Nachweise der erworbenen Qualifikationen.

Weitere Bewerbungstipps und Tricks!

Seit einigen Jahren steigen die Anforderungen an die bestehenden Versorgungsstrukturen immer weiter an. Verantwortlich sind in erster Linie Faktoren wie der Hausärztemangel, wachsende Betreuungsanforderungen und der demografische Wandel.

Aus diesem Grund wurde vor einigen Jahren für medizinische Fachangestellte mit Berufserfahrung die Möglichkeit geschaffen, eine Weiterbildung zur Versorgungsassistentin in der Hausarztpraxis (VERAH) zu absolvieren.

Auch in Zukunft wird es hier zu weiteren Veränderungen kommen, die eine Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung beeinflussen. Aus diesem Grund profitierst du mit einer Weiterbildung zum/zur Versorgungsassistenten/-assistentin von exzellenten Berufsaussichten.

Die erfolgreich bestandene Prüfung zum Versorgungsassistenten muss jedoch noch nicht der Endpunkt deiner Karriereplanung sein. Mit VERAH-Plus kannst du dich durch zusätzliche Module weiterbilden und deine Qualifikationen noch ausbauen. Zu den möglichen Weiterbildungsmodulen zählen beispielsweise:

– Arzneimittelversorgung
– gewaltfreie Kommunikation
– Hygienemanagement
– häusliche Sterbebegleitung
– Schmerzmanagement in der Hausarztpraxis

Diese Module kannst du an VERAH-Fortbildungstagen absolvieren, weitere Prüfungen finden nicht statt.

Ähnliche Berufsbilder wie Pflegehelfer:

Wie hat dir der Beitrag gefallen?

1 Stern2 Sterne3 Sterne4 Sterne5 Sterne (10 Bewertung(en), durchschnittlich: 3,30 von 5)

Alle Ausbildungsberufe von A - Z