Augenoptiker/in – Ausbildung, Berufsbild, Gehalt und Bewerbung

Du interessierst dich für das Berufsbild Augenoptiker/in und möchtest mehr darüber erfahren? Dann kannst du dich hier umfänglich informieren.

Nur wenige wissen es und man kann es fast nicht glauben, aber der Beruf Augenoptiker/in ist einer der ältesten Berufe. Bereits im Mittelalter, mit der Einführung verfeinerter Herstellungsmethoden von Glas, ist der Beruf entstanden.

Mit der Augenoptik der Gegenwart hatte dies natürlich nicht mehr viel gemeinsam. Diese setzte sich erst mit der beginnenden Industrialisierung im 19. und 20. Jahrhundert durch.

Augenoptiker/Augenoptikerin ist heute mehr denn je ein Beruf mit dem Dienst am Kunden. Augenoptiker arbeiten im Handwerk, können aber ebenso in der Industrie der Augenoptik tätig sein. Kliniken mit dem Fachbereich der Augenoptik können weitere Tätigkeitsfelder sein.

Das Berufsbild beinhaltet ein umfangreiches Tätigkeitsfeld und reicht vom einfachen Sehtest für den Führerschein, über den Verkauf von Brillen und Kontaktlinsen bis hin zu kaufmännischen Aufgaben.

Video zum Berufsbild Augenoptiker/in

Gehalt und Verdienst als Augenoptiker/Augenoptikerin

Wie bei allen anderen privatwirtschaftlichen Berufen, so ist das Gehalt der Augenoptiker je nach Region, Aufgabengebiet, Verantwortlichkeit und Qualifikation unterschiedlich hoch.

Augenoptiker können einen Verdienst von beispielsweise 2.000 bis 2.200 Euro brutto im Monat haben, wenn sich das Gehalt an Tarifverträgen orientiert. Hierbei spielen Faktoren wie Provisionen, Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld oder Betriebsrenten noch einen entscheidenden Faktor.

Wer eine Meisterprüfung absolviert hat und als Augenoptikermeister tätig ist, kann ein höheres Gehalt bekommen. Die Ausbildungsvergütung wird im folgenden Abschnitt beschrieben.

Ausbildung als Augenoptiker/Augenoptikerin

Der Beruf Augenoptiker/Augenoptikerin ist ein anerkannter Ausbildungsberuf nach der Handwerksordnung. Die Ausbildungsdauer beträgt drei Lehrjahre und wird im dualen Ausbildungssystem sowohl im Handwerksbetrieb als auch an der Berufsschule vermittelt.

Für die duale betriebliche Ausbildung wird in der Regel eine Ausbildungsvergütung ausgezahlt, die sich nach tariflichen Vorgaben richtet und wie folgt gestaltet sein kann:
(Quelle: Zentralverand der Augenoptiker ZVA)

1. Ausbildungsjahr:
420 bis 600 EUR brutto
2. Ausbildungsjahr:
490 bis 700 EUR brutto
3. Ausbildungsjahr:
630 bis 850 EUR brutto

Während der betrieblichen Ausbildungszeiten sind die angehenden Augenoptiker nicht nur in den Verkaufsräumen und Büros tätig, sondern ebenfalls in den Werkstätten, die optische Geräte an die Anforderungen der Kunden anpassen.

Ausgebildete und erfahrene Augenoptiker oder Augenoptikermeister stehen im Laufe der Ausbildung den Lehrlingen als Anleiter mit Rat und Tat zur Seite.

Die theoretische Berufsausbildung in der Berufsschule findet für gewöhnlich im Blockunterricht von 3-4 Wochen statt. Während dieser Zeit befinden sich die Azubis nicht im Ausbildungsbetrieb, teilweise ist eine Unterbringung während dieser Phase der Ausbildung außerhalb des Wohnortes notwendig.

Wer die Gesellenprüfung bestanden hat, kann eine Meisterweiterbildung aufnehmen, welche zum Abschluss als Augenoptikermeister führt.

Eigenschaften und Voraussetzungen

Weil beim Optiker der Kontakt zum Kunden im Vordergrund steht, ist es für diesen Beruf notwendig, im Umgang mit Menschen nicht nur geübt zu sein, sondern soziale Kompetenz und Verkaufstalent zu besitzen. Sehschärfenbestimmung, Brillenanpassung oder die Beratung gehören dazu, der Kundenkontakt gestaltet sich vielfältig.

Augenoptiker sind zudem Handwerker, was bedeutet, dass sie eine handwerkliche Neigung und Geschicklichkeit an den Tag legen müssen. Hier ist ebenfalls die Fähigkeit zu feinmotorischen Arbeiten und Präzision gefragt.

Bewerbung als Augenoptiker/Augenoptikerin

Die Bewerbung als Augenoptiker enthält ein Bewerbungsanschreiben, einen tabellarischen Lebenslauf und die relevanten Zeugnisse. In den letzten Jahren hat die Bewerbung über das Internet deutlich zugenommen, eine Bewerbungsmappe über den Postweg zu versenden ist hingegen rückläufig. Welche Form gewünscht ist, erfährst du in der Stellenanzeige.

Egal, ob Online-Bewerbung oder schriftliche Bewerbungsmappe, die Gestaltung unterliegt den gleichen Grundsätzen. Die Bewerbungsunterlagen müssen perfekt formuliert und gestaltet sein, um Erfolg zu erzielen.

Unsere weiterführenden Informationen zu Bewerbungsschreiben und tabellarischem Lebenslauf helfen bei der Gestaltung der Bewerbungsunterlagen weiter.

Weitere Infos zur Bewerbung!

Trends und Beschäftigungszahlen in der Augenoptik

Für Optiker sind konjunkturelle Entwicklungen wichtiger geworden. Wer eine Brille benötigt, der bekommt diese in der Regel nicht mehr von der Krankenkasse bezahlt, seit Jahren ist diese Leistung gestrichen. Zusatzversicherungen sind hier wichtiger geworden.

Der Konkurrenzdruck unter den Augenoptik-Unternehmen ist in den letzten Jahrzehnten daher enorm gestiegen. Große Ketten bestimmen das Geschäft und verdrängen die kleinen Handwerksunternehmen vor Ort.

Doch die eigentliche Gefahr kommt eher aus dem Internet. Wer seine Sehstärke bereits kennt und genau weiß welche Brille er sucht, der begibt sich heute oft im Internet auf die Suche nach einer Brille. Die Augenoptiker haben Konkurrenz bekommen, genau wie der gesamte Einzelhandel. Gerne nimmt man für die erste Brille die Kompetenz der örtlichen Optiker in Gebrauch, bei Folgebrillen schaut man dann eher auf das Geld. Vielen Optikern bricht die Stammkundschaft weg, weshalb diese ihr Unternehmenskonzept überdenken müssen.

Quelle: Beschäftigten- und Arbeitslosen-Statistik der Bundesagentur für Arbeit (IAB Forschungsgruppe Berufliche Arbeitsmärkte).

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