Erste-Hilfe-Ausbilder/in werden – Voraussetzungen, Ausbildung, Gehalt und Berufsbild

Du verfügst über ein gutes Einfühlungsvermögen, bist sozial sehr engagiert und kennst dich mit Erster Hilfe aus? Vielleicht bist du dann genau der/die richtige Kandidat/in für eine Tätigkeit als Erste-Hilfe-Ausbilder/in. Du verfügst über umfassende Kenntnisse, die für die Erste Hilfe unbedingt erforderlich sind und bringst in Lehrgängen deinen Schüler/innen grundlegende Erste-Hilfe-Maßnahmen bei.

Als Erste-Hilfe-Ausbilder/in kannst du bei unterschiedlichen Organisationen für Wohlfahrtspflege und Jugendhilfe, bei Rettungsorganisationen sowie an Sanitätsschulen und Volkshochschulen tätig werden. Erste Hilfe ist ein Begriff, der eine ganze Reihe unterschiedlicher Sofortmaßnahmen umfasst, die bei Notfällen möglicherweise Leben retten können.

Der Umfang der Erste-Hilfe-Lehrgänge können sich je nach Anforderung deutlich unterscheiden. Für Führerscheinanfänger ist ein Erste-Hilfe-Kurs zwingend vorgeschrieben. Auch für die Ausbildung von Ersthelfern im Betrieb existieren Lehrgänge, die nach bestimmten Kriterien durchgeführt werden müssen.

Es ist wichtig, dass du die Kurse interessant und praxisnah gestaltest, damit die vermittelten Kenntnisse und Fähigkeiten im Ernstfall auch abgerufen und angewendet werden können.

Video zur Ausbildung als Erste-Hilfe-Ausbilder:

"Wir, die Erste Hilfe Ausbilder des Roten Kreuzes

Gehalt als Erste-Hilfe-Ausbilder/in

Bei der Tätigkeit als Erste-Hilfe-Ausbilder/in spielt natürlich auch der Verdienst eine wichtige Rolle. Wie hoch das monatliche Einkommen ist, hängt dabei in erster Linie davon ab, ob es sich um eine Vollzeit-, Teilzeit- oder Nebenbeschäftigung handelt. Wenn du als Erste-Hilfe-Ausbilder/in in Vollzeit arbeitest, kannst du als Anfänger/in mit einem Einstiegsgehalt von etwa 2.000 bis 2.200 Euro rechnen.

Im Laufe der Jahre kannst du dein Einkommen aufgrund der steigenden Berufserfahrung weiter steigern. Weitere Kriterien für die Verdiensthöhe sind zudem der genaue Einsatzbereich sowie die Region, in der du tätig bist. Im öffentlichen Dienst erfolgt die Bezahlung nach Tarif TVöD und das monatliche Bruttoeinkommen für Erste-Hilfe-Ausbilder/innen liegt hier bei rund 2.670 bis 3.000 Euro.

Ausbildung als Erste-Hilfe-Ausbilder/in nach DGUV 304-001

Die Ausbildung zum/zur Erste-Hilfe-Ausbilder/in erfolgt in zwei Abschnitten, zuerst absolvierst du den Sanitätslehrgang (mit 48 Unterrichtseinheiten), anschließend folgt der pädagogische Teil (55 Unterrichtseinheiten pädagogischer Teil). Eine Grundausbildung in Erster Hilfe wird zudem oftmals vorausgesetzt.

Der Kurs umfasst in erster Linie wichtige Schulungsinhalte zur Notwendigkeit der Erste-Hilfe-Breitenausbildung sowie zu wichtigen Themengebieten wie Pädagogik, Methodik und Didaktik sowie Medieneinsatz und unterschiedliche Unterrichtsformen.

Je nach Anbieter kann der genaue Aufbau der Ausbildung zum/zur Erste-Hilfe-Ausbilder/in etwas variieren, meist besteht der Kurs jedoch aus 20 Unterrichtsstunden im Bereich Grundlagenseminar Pädagogik, 20 Unterrichtsstunden zum Aufbauseminar und 15 Unterrichtsstunden für Abschlussseminar und Prüfung. Der Unterricht findet in Schulungsräumen von privaten Kursanbietern und sozialen Bildungseinrichtungen statt.

Die verschiedenen privaten Anbieter nehmen Gebühren, die unterschiedlich ausfallen können. Die Kosten für den Teil der pädagogischen Ausbildung liegen in der Regel zwischen 400-500 €.

Neben dieser Weiterbildungsmaßnahme kann der Zugang zur Tätigkeit auch durch eine Weiterbildung zum/zur Praxisleiter/in für Notfallsanitäter erfolgen. Die Weiterbildung als Notfallsanitäter umfasst meist 200 Unterrichtsstunden und unterteilt sich in die Bereiche Theorie (160 Unterrichtsstunden) und Praxiserprobung (40 Stunden). Anschließend folgt das Aufbaumodul für die Ausbildung zum/zur Praxisleiter/in für Notfallsanitäter mit etwa 80 Unterrichtsstunden.

Eine hauptberufliche Beschäftigung in diesem Berufsbild ist durchaus möglich, genauso kannst du diesen Beruf nebenberuflich oder in Teilzeit ausüben. Ehrenamtliche Tätigkeiten sind hier jedoch selten, schließlich müssen die Ausbilder auch ihren Lebensunterhalt irgendwie bestreiten.

Voraussetzungen und Eigenschaften

Für die Zulassung zur Weiterbildung zum/zur Erste-Hilfe-Ausbilder/in sind meist eine Bescheinigung über die Teilnahme an einem Erste-Hilfe-Kurs sowie eine Sanitätsausbildung erforderlich. Wenn du eine Ausbildung als Praxisleiter/in für Notfallsanitäter anstrebst, benötigst du eine Ausbildung zum/zur Notfallsanitäter/in oder zum/zur Rettungsassistent/in sowie mindestens zwei Jahre Berufserfahrung im Rettungsdienst. Alternativ genügt auch die Erlaubnis zur Durchführung der Praxisanleitung in der Krankenpflege.

Ebenfalls vorgeschrieben ist jeweils ein Mindestalter von 18 Jahren. Bestimmte schulische Vorkenntnisse sind nicht vorgeschrieben. Du solltest über pädagogisches Gespür, grundlegende Kenntnisse in Pädagogik und Didaktik sowie Kenntnisse zu medizinischen Grundlagen und Sofortmaßnahmen besitzen.

Wichtig sind zudem ein gutes Einfühlungsvermögen, Leistungs- und Einsatzbereitschaft, Sorgfalt, Verantwortungsbewusstsein und gute Kommunikationsfähigkeiten.

Bewerbung als Erste-Hilfe-Ausbilder/in

Wenn du dich auf eine ausgeschriebene Stelle als Erste-Hilfe-Ausbilder/in bewerben möchtest, sind ein sorgfältig verfasstes Bewerbungsschreiben und ein tabellarischer Lebenslauf erforderlich. Du solltest zudem relevante Zeugniskopien beifügen und Kopien der Zertifikate und Bescheinigungen von absolvierten Lehrgängen und Weiterbildungen ebenfalls einreichen.

Im Bewerbungsanschreiben schilderst du, welche Beweggründe dich zur Bewerbung auf diese Stelle motiviert haben. Wichtig ist zudem, dass du deine Kenntnisse und Fähigkeiten in positivem Licht darstellst.

Im Lebenslauf listest du die einzelnen Stationen deines Werdegangs auf, nennst vorhandene Fremdsprachenkenntnisse und erwähnst Nebentätigkeiten, Praktika, ehrenamtliche Tätigkeiten und Hobbys. Rechtschreib- und Grammatikfehler sind absolut tabu, daher solltest du dein Anschreiben und den Lebenslauf immer genau prüfen.

Zu unseren erfolgreichen Bewerbungstipps!

Zukunft und Trends für Ersthelferausbilder

Der Beruf des/der Erste-Hilf-Ausbilders/-in gehört zur Berufsgruppe der Lehrtätigkeiten in außerschulischen Bildungseinrichtungen. Nach deiner Ausbildung kannst du für unterschiedliche Organisationen tätig werden.

Damit du auch nach deiner erfolgreich absolvierten Ausbildung immer auf dem neuesten Stand bist, solltest du in regelmäßigen Abständen Kurse zur Fort- und Weiterbildung absolvieren.

Der Abschluss dieser Ausbildung berechtigt dich dazu, ein Studium im Fach Sanitäts- und Rettungswesen aufzunehmen. Das Bachelorstudium dauert in der Regel etwa sechs bis acht Semester, anschließend kannst du je nach Hochschule noch einen Masterstudiengang absolvieren.

Alternativ kannst du deine Kenntnisse und Fähigkeiten auch für eine Existenzgründung einsetzen. So ist beispielsweise der Start in die Selbstständigkeit durch Kursangebote im Bereich Erste Hilfe denkbar.

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