Fliesenleger/in – Ausbildung, Berufsbild, Gehalt und Bewerbung auf Ausbildungsplätze

Du bist handwerklich geschickt und suchst nach einem kreativen und abwechslungsreichen Handwerksberuf? Dann ist eine Ausbildung zum/zur Fliesenleger/in vielleicht genau die richtige Entscheidung. In diesem Beruf verkleidest du Fassaden, Böden und Wände mit Fliesen, Platten & Co., berätst die Kunden bei der Auswahl des passenden Materials und entwickelst kreative Verlegepläne.

In Deutschland wird dieser anerkannte Ausbildungsberuf in der Handwerksordnung unter der Berufsbezeichnung Fliesen-, Platten- und Mosaikleger/in zur Gruppe der Bau- und Ausbaugewerbe gezählt. Zum Einsatz kommen unterschiedliche Materialien wie Glas, Keramik oder Natur- und Kunststein.

Vor dem Verlegen übernehmen Fliesenleger/innen auch vorbereitende Aufgaben, zu denen beispielsweise die Beratung der Kunden, das Erstellen der Verlegepläne und die Vorbereitung des Untergrundes gehören.

Je nach Betrieb werden Fliesenleger/innen vielseitig eingesetzt und sind daher neben Innenräumen wie Küche oder Bad auch im Außenbereich oder auf Baustellen tätig. In der Regel findest du in diesem Beruf Anstellung bei Betrieben im Bereich des Ausbaugewerbes, im Fassadenbau oder im Tiefbau.

Video zu Ausbildung und Beruf als Fliesenleger/in

Fliesenleger/in - Digitale Berufsfelderkundung

Gehalt als Fliesenleger/in

Nach der Ausbildung kannst du mit einem Einstiegsgehalt von etwa 1.800 bis 2.000 Euro brutto rechnen. Ein wichtiger Faktor für die Höhe deines Einkommens ist ohne Zweifel die Berufserfahrung, daher wird dein Gehalt mit der Zeit kontinuierlich steigen. Ein Bruttoverdienst von 2.500 bis 3.300 Euro ist durchaus realistisch. Auch die Unternehmensgröße und die Branche sind wichtige Kriterien für die Einkommenshöhe.

Wenn das Unternehmen an einen Tarifvertrag gebunden ist, muss dein Arbeitgeber diese vertraglichen Regelungen einhalten. Ein weiterer Faktor ist das Bundesland, in dem sich der Betrieb befindet, da es hier zu größeren Unterschieden im Hinblick auf die Höhe der Vergütung kommen kann.

So liegen die Einkommen in den alten Bundesländern in der Regel noch deutlich höher als im Osten. Du selbst kannst dein Gehalt ebenfalls beeinflussen, wenn du unterschiedliche Weiterbildungen absolvierst. So lohnt sich beispielsweise eine Weiterbildung zum/zur Fliesenlegermeister/in, denn hier winken dir Verdienstmöglichkeiten von 4.400 bis 4.800 Euro brutto.

Ausbildung als Fliesenleger/in

Die duale Ausbildung zum/zur Fliesenleger/in erfolgt parallel in Ausbildungsbetrieb und Berufsschule. Die Ausbildung dauert insgesamt drei Jahre und zum Ende des zweiten Ausbildungsjahres findet eine Zwischenprüfung statt. Neben der Theorie gehört bei dieser Ausbildung auch ein praktischer Teil zu der Abschluss-/Gesellenprüfung.

In der Berufsschule lernst du die theoretischen Grundkenntnisse deines Berufes kennen. Dazu zählen insbesondere berufsspezifische Themenbereiche wie unterschiedliche Materialbeschaffenheiten, Arbeitsschutz, Berechnung des Baustoffbedarfs, Vorbereitung des Untergrundes und mehr. Allgemeinbildende Fächer wie Deutsch oder Wirtschaftslehre und Sozialkunde stehen in der Berufsschule ebenfalls auf dem Stundenplan.

Die praktische Anwendung der theoretischen Kenntnisse ist der zentrale Aspekt der Ausbildung im Betrieb. Hier lernst du, wie Werkzeuge und Baumaschinen eingesetzt werden und was bei Einrichtung und Sicherung einer Baustelle beachtet werden muss.

Das Ansetzen und Verlegen von Wand- und Bodenfliesen sowie weitere Arbeiten gehören selbstverständlich ebenfalls zum betrieblichen Ausbildungsinhalt. Die monatliche Ausbildungsvergütung kann je nach Region und Arbeitgeber variieren. Nachstehende Angaben für die Ausbildungsvergütung sind Durchschnittswerte und können als Orientierung dienen:

1. Ausbildungsjahr:
675 bis 850 Euro
2. Ausbildungsjahr:
890 bis 1.200 Euro
3. Ausbildungsjahr:
1.100 bis 1.470 Euro

Eigenschaften und Voraussetzungen für den Beruf

Vorschriften zu einem bestimmten Schulabschluss gibt es nicht. Die Mehrzahl der Arbeitgeber stellt Bewerber mit Hauptschulabschluss ein (59 Prozent). Mit guten Noten in relevanten Fächern wie Mathematik und Physik hast du gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz. Neben den schulischen Leistungen sind jedoch noch weitere Voraussetzungen entscheidend für diesen Beruf.

Handwerkliches Geschick und ein großes Interesse an praktischen Tätigkeiten sind unerlässlich. Auch Kreativität ist ein entscheidender Faktor, da du in diesem Beruf auch mit dem Entwurf von Verlegeplänen nach Kundenwunsch konfrontiert wirst.

Als Fliesenleger/in verlegst du passgenau Platten und Fliesen, bei dieser Arbeit ist somit eine sorgfältige Arbeitsweise verpflichtend. Kundenorientiertes Denken, technisches Verständnis und Flexibilität sind ebenfalls wichtige Eigenschaften für die Ausübung dieses Berufes.

Bewerbung als Fliesenleger/in

Mit einer sorgfältig erstellten Bewerbung legst du einen wichtigen Grundstein für deine spätere Karriere als Fliesenleger/in. Besonders sorgfältig solltest du insbesondere bei der Formulierung von Anschreiben und Lebenslauf vorgehen, da dies dem potenziellen Arbeitgeber erste Einblicke in deine Arbeitsweise und deine Einstellung gewährt.

Du solltest dich genau mit dem Unternehmen und der ausgeschriebenen Stelle befassen, damit du das Bewerbungsschreiben individuell anpassen kannst. So kannst du dich selbst im besten Licht präsentieren und den Arbeitgeber von deinen Bewerberqualitäten überzeugen.

Im Gegensatz zum Anschreiben wird der Lebenslauf in tabellarischer Form ausgefertigt und nicht ausformuliert. Hier listest du stichpunktartig deinen bisherigen Werdegang auf und erwähnst zusätzlich auch absolvierte Praktika, Nebenjobs und relevante Hobbys.

Auch weitere Qualifikationen wie beispielsweise Fremdsprachen- und/oder EDV-Kenntnisse solltest du hier aufführen. Ehe du die Bewerbung absendest, solltest du sie unbedingt überprüfen, da selbst kleine Fehler sich sehr negativ auswirken können.

Weitere Bewerbungstipps und Tricks!

Auf dem Arbeitsmarkt sind die Aussichten für Fliesenleger/innen ausgesprochen gut. Neben den generellen Zukunftsaussichten dieses Berufes kannst du zudem deinen persönlichen Werdegang positiv beeinflussen, wenn du Weiterbildungen absolvierst.

So bleiben deine Kenntnisse auf dem neuesten Stand und zudem kannst du bei Anpassungsweiterbildungen unterschiedliche Zusatzqualifikationen erwerben. Dazu zählen beispielsweise Themenbereiche wie Natur- und Kunststeinverarbeitung oder Bausanierung.

Mit Aufstiegsweiterbildungen steigst du Schritt für Schritt auf der Karriereleiter auf. Du kannst dich beispielsweise zum/zur Fliesen-, Platten- und Mosaiklegermeister/in, Werkspolier/in, Ausbilder/in oder zum/zur Bautechniker/in weiterbilden. Auch ein Studium kann dir neue Berufswege eröffnen.

Unter bestimmten Voraussetzungen kannst du möglicherweise sogar ohne Hochschulzugangsberechtigung studieren. Mögliche Studiengänge sind beispielsweise Bauingenieurwesen oder Architektur.

Auch der Start in die Selbstständigkeit ist eine Option. Du kannst als Fliesenleger/in beispielsweise einen eigenen Betrieb eröffnen oder ein bestehendes Unternehmen als Nachfolger übernehmen. Eine vorab absolvierte Weiterbildung zum/zur Fliesenlegermeister/in ist hier empfehlenswert.

Da es sich bei diesem Berufsfeld jedoch um ein zulassungsfreies Handwerk handelt, ist der Meistertitel für die selbstständige Tätigkeit nicht zwingend erforderlich.

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