Estrichleger/in – Ausbildung, Berufsbild, Gehalt und Bewerbung auf einen Ausbildungsplatz

Du interessierst dich für eine Tätigkeit im Baugewerbe, besitzt handwerkliches Geschick und arbeitest gerne im Team? Vielleicht findest du dann als Estrichleger/in genau das passende Tätigkeitsfeld. Als Estrichleger/in stellst du Estrich aus unterschiedlichen Materialien her und legst damit die wichtige Grundlage für den späteren Bodenbelag.

Bei dieser Tätigkeit bereitest du den Untergrund vor und verarbeitest anschließend den zuvor hergestellten Estrichmörtel. Je nach Auftrag und örtlichen Gegebenheiten verlegen Estrichleger/innen Verbundestrich, Estrich auf Trennschichten oder schwimmenden Estrich.

Zur Arbeit eines/einer Estrichlegers/in gehört ebenfalls das Auftragen von Kunstharzschichten, der Bau von Doppel- und Hohlraumböden sowie der Einbau von unterschiedlichen Dämmstoffen. Zusätzlich kann je nach Arbeitgeber auch das Verlegen von Bodenbelägen zur alltäglichen Tätigkeit gehören.

Neben dem Einsatz in Neubauten sind Estrichleger/innen ebenfalls bei Sanierungen von Altgebäuden tätig. In diesem Beruf wirst du auf unterschiedlichen Baustellen eingesetzt und kannst gleichermaßen am Bau von Einfamilienhäusern oder Werkhallen tätig werden. In diesem Beruf ist Teamfähigkeit besonders wichtig, da du bei der Tätigkeit auf eine gute Zusammenarbeit mit deinen Kollegen und Kolleginnen angewiesen bist.

Video zu Ausbildung und Beruf als Estrichleger/in

Gehalt als Estrichleger/in

In diesem Beruf kannst du nach deiner Ausbildung mit guten Verdienstaussichten rechnen. Das Einstiegsgehalt liegt bei etwa 2.100 bis 2.500 Euro brutto pro Monat. Nach einigen Jahren kannst du mehr Berufserfahrung vorweisen, dies führt in der Folge dann auch zu einem steigenden Gehalt.

Faktoren wie die Region, die Branche und die Unternehmensgröße besitzen großen Einfluss auf deinen Bruttoverdienst, der mit entsprechender Berufserfahrung durchaus bei 2.800 bis 3.200 Euro liegen kann.

Häufig richtet sich die Höhe des Bruttoeinkommens nach tarifvertraglichen Vereinbarungen, daher kann bei Anwendung eines Tarifvertrages der Bruttostundenlohn bei rund 19,50 Euro pro Stunde liegen (Stand: 2017). Eine Weiterbildung wirkt sich in den meisten Fällen gehaltssteigernd aus, so kannst du als Estrichlegermeister/in beispielsweise bis zu 4.400 Euro brutto pro Monat verdienen.

Ausbildung als Estrichleger/in

Der Beruf des Estrichlegers/in ist ein staatlich anerkannter Ausbildungsberuf nach den Regelungen von Handwerksordnung und Berufsbildungsgesetz. Es handelt sich um eine duale Ausbildung, die für die Dauer von drei Jahren parallel in Berufsschule und Ausbildungsbetrieb stattfindet.

In der Berufsschule erhältst du umfangreiche Informationen zu den theoretischen Rahmenbedingungen des Berufes. Zu den dort vermittelten Inhalten gehören insbesondere fachspezifische Kenntnisse zur Herstellung von unterschiedlichen Estricharten sowie zu besonderen Anforderungen an Fußböden im Industriebau. Allgemeinbildende Fächer wie Wirtschafts- und Sozialkunde sowie Deutsch gehören ebenfalls zu deinem Schulalltag.

Die theoretisch vermittelten Kenntnisse kannst du bei der Arbeit im Ausbildungsbetrieb täglich anwenden. Zu den wichtigen Aufgaben gehören die Einrichtung und Sicherung von Baustellen, die Berechnung des benötigten Zeitaufwands und die Vorbereitung des Untergrundes. Hier lernst du insbesondere, was du beim Säubern und Ausgleichen beachten musst und wie der Estrich verarbeitet und aufgebracht wird.

Die genaue Höhe deiner Ausbildungsvergütung kann je nach Branche und Region durchaus variieren, daher dienen die folgenden Angaben lediglich als informative Richtwerte:

1. Ausbildungsjahr:
705 bis 790 Euro
2. Ausbildungsjahr:
910 bis 1.140 Euro
3. Ausbildungsjahr:
1.130 bis 1.410 Euro

Voraussetzungen und Eigenschaften für Estrich verlegen

Im Hinblick auf die Voraussetzung für die Ausbildung zum/zur Estrichleger/in gibt der Gesetzgeber keine Vorgaben. Meist werden von den Ausbildungsbetrieben Bewerber mit Hauptschulabschluss eingestellt, hilfreich sind in jedem Fall gute Noten in Mathematik und Physik. Für Jugendliche unter 18 Jahren ist die Vorlage einer ärztlichen Bescheinigung zu einer Erstuntersuchung notwendig.

Deine schulischen Leistungen sind jedoch nicht die einzigen Faktoren, die für diesen Beruf maßgeblich sind. Handwerkliches Geschick, gute Beobachtungsgenauigkeit und räumliches Vorstellungsvermögen sind wichtige Fähigkeiten, über die du unbedingt verfügen solltest.

Besonders wichtig sind Teamfähigkeit, Arbeitseinsatz und ein Interesse an praktischen Tätigkeiten. Da du als Estrichleger/in körperlich tätig bist, sind körperliche Fitness und eine gute gesundheitliche Konstitution ebenfalls sehr relevante Faktoren.

Bewerbung als Estrichleger/in

Im Bewerbungsschreiben kannst du den potenziellen Arbeitgeber mit guten Argumenten überzeugen, dass du die Idealbesetzung für die ausgeschriebene Stelle bist. Schildere daher ehrlich, was dich motiviert und welche Aspekte dich an diesem Beruf besonders interessieren. Besonders positiv ist auch, wenn du dich über das Unternehmen informiert hast und somit auf spezielle Bereiche besonders eingehen kannst.

Stichpunktartig und lückenlos nennst du im Lebenslauf die Stationen deines bisherigen Werdeganges. Wichtig ist hier insbesondere, dass du neben der schulischen Ausbildung auch Informationen zu absolvierten Praktika, Nebenjobs in Handwerksbetrieben, Fremdsprachenkenntnisse und relevante Hobbys auflistest.

Viele Unternehmen werten die persönliche Kontaktaufnahme eines Bewerbers sehr positiv. Du kannst beispielsweise mit einem Anruf in Erfahrung bringen, ob du die Bewerbungsunterlagen persönlich übergeben kannst. Vielleicht kannst du bei dieser Gelegenheit sogar ein kurzes Gespräch führen und so einen bleibenden (guten!) Eindruck hinterlassen.

Viele Tipps und Beispiele zur Bewerbung

Zukunft und Trends für das Berufsbild

Im Baugewerbe boomt der Arbeitsmarkt und es gibt derzeit mehr Stellenangebote als ausgebildete Estrichleger/innen. Du kannst mit einer erfolgreich absolvierten Ausbildung in Bodenverlegebetrieben oder in Unternehmen der Hoch- und Ausbaubranche arbeiten. Wenn du dich weiterbildest, stehen dir unterschiedliche Karrierewege offen. So kannst du dich beispielsweise mit einer entsprechenden Weiterbildung in Bereichen wie Isolierung, Bausanierung oder Trockenbau weiterbilden.

Mit einer Aufstiegsweiterbildung zum/zur Estrichlegermeister/in kannst du im Betrieb Führungsverantwortung übernehmen und profitierst zudem von besseren Einkommenschancen. Ebenfalls möglich sind Weiterbildungen zum/zur Polier/in im Hochbau, zum/zur Techniker/in für Bautechnik oder zum/zur technischen Fachwirt/in.

Sogar ein Studium ist möglich, so kannst du beispielsweise den Bachelortitel im Bereich Bauingenieurwesen erwerben. Wenn du eine Existenzgründung anstrebst, ist neben der Übernahme eines bestehenden Unternehmens auch die Neugründung eines Estrichlegerbetriebes denkbar.

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