Zimmerer/Zimmerin – Ausbildung, Gehalt, Bewerbung und Zukunft im Zimmerei Handwerk

Du arbeitest gerne mit Holz? Handwerkliches Geschick gehört zu deinen Fähigkeiten? Dann ist der Beruf Zimmerer/Zimmerin vielleicht genau richtig für dich. Der Beruf Zimmerer ist eines der ältesten Handwerke, er wird in einigen Regionen Zimmermann genannt. Er verbindet das Traditionelle (die körperliche Arbeit) mit der Moderne (das Arbeiten am PC).

Dabei ist der Zimmerer beteiligt am Bauen von Holzhäusern, Carport, Dachstühlen oder dem Innenausbau. Er errichtet Fertighäuser, montiert Fenster, Treppen und Türen und fertigt sie manchmal sogar selbst an. Auch Modernisierungsarbeiten oder das Restaurieren von historischen Gebäuden gehören zu seiner Handwerkskunst.

Video zum Berufsbild Zimmerer/-in

Gehalt als Zimmerer/Zimmerin

Der Zimmerer / die Zimmerin werden grundsätzlich nach Tariflohn bezahlt. Grundlage ist die Tarif-Berufsgruppe 3, welche den Bereich „Spezialfachbauarbeiter“ abdeckt. Trotz allem hat der Betrieb Spielraum und kann selbst festlegen, wie hoch das Gehalt ausfällt.

Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung erhält ein Zimmermann in der Regel ein Einstiegsgehalt von 1.600 Euro bis 2.220 Euro (brutto). Mit steigender Berufserfahrung erhöht sich in der Regel auch das Gehalt. Das Durchschnittsgehalt in Deutschland beträgt etwa 2.945 Euro, wobei die untere Grenze bei ca. 2.600 Euro liegt und der höchste Verdienst mit 3.800 Euro (brutto) zu verzeichnen ist.

Ausbildung als Zimmerer/Zimmerin

Der Weg zum Zimmerer / zur Zimmerin führt über eine dreijährige Ausbildung. In den meisten Bundesländern erfolgt die Ausbildung in Zeitblöcken, wobei der Auszubildende entweder im Betrieb ist, in welchem ihm praktische Kenntnisse vermittelt werden oder er sich in der Berufsschule theoretisches Wissen aneignet. In Bayern und Niedersachsen unterscheidet sich der Ausbildungsablauf.

Hier besucht der Auszubildende im 1. Lehrjahr ausschließlich die Berufsschule, in den darauffolgenden Jahren ist er 3 Tage pro Woche im Betrieb und nur noch 2 Tage in der Schule. Nach dem 2. Ausbildungsjahr findet eine Zwischenprüfung statt, welche es zu bestehen gilt und welche die Grundlage für die spätere Gesellen- bzw. Abschlussprüfung bildet. Diese Prüfung ist am Ende des 3. Lehrjahres zu absolvieren und besteht aus einem praktischen und einem theoretischen Teil.

Die jeweilige Prüfungsbezeichnung hängt von der Fachrichtung ab, die als Auszubildender angestrebt wird. Eine Gesellenprüfung findet statt, wenn der Beruf Zimmermann als „Handwerk“ erlernt wird. Die Abschlussprüfung gibt es im Fachbereich „Industrie und Handel“. In der Ausbildungszeit kann man von folgender Vergütung ausgehen:

1. Ausbildungsjahr: zwischen 705 Euro und 785 Euro
2. Ausbildungsjahr: zwischen 910 Euro und 1.1.35 Euro
3. Ausbildungsjahr: zwischen 1.130 Euro und 1.410 Euro

Unter Umständen ist es möglich, die Ausbildungsdauer zu verkürzen. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn bereits einschlägige Berufserfahrung gesammelt wurde, welche vor Beginn der Ausbildung angerechnet werden kann. In einigen Fällen reicht auch schon ein höherer Bildungsabschluss als der Hauptschulabschluss aus. Um Gebrauch von dieser Ausnahmeregelung machen zu können, muss die Verkürzung vor Beginn der Ausbildung beantragt werden. Sollte sie genehmigt werden, wird man möglicherweise gleich in das 2. Ausbildungsjahr hochgestuft, was auch zu einem höheren Verdienst, dem Gehalt des 2. Ausbildungsjahres, führt.

Voraussetzungen für den Zimmermann/-frau

Hinsichtlich der schulischen Voraussetzungen muss ebenfalls zwischen „Handwerk“ und „Industrie und Handel“ unterschieden werden. Im Bereich „Handwerk“ ist ein Hauptschulabschluss gerne gesehen, wohingegen im Bereich „Industrie und Handel“ Bewerber mit mindestens mittlerer Reife (Realschulabschluss) bevorzugt eingestellt werden. Aufgrund des derzeit herrschenden Mangels an Bewerbungen lohnt sich eine Bewerbung aber auch bei niedrigerem Schulabschluss.

Für die körperlichen und mentalen Fähigkeiten gilt: Wer eine Ausbildung zum Zimmerer / zur Zimmerin anstrebt, muss körperlich fit sein. Häufig muss schwer gehoben und getragen werden. Auch Schwindelfreiheit ist wichtig – hin und wieder ist Arbeiten in großer Höhe notwendig. Eine Vorliebe zum Umgang mit Holz ist eine unausgesprochene Voraussetzung. Aber auch ein gutes Mathematikverständnis muss, genauso wie ein hervorragendes Vorstellungsvermögen, mitgebracht werden. Aufgrund der modernen Arbeitsmittel ist technisches Verständnis wünschenswert. Zu den „Soft-Skills“ zählen Teamfähigkeit und Sorgfalt. Außerdem sollte auch die Bereitschaft zum Reisen bestehen, da die Arbeitsorte häufig wechseln.

Bewerbung als Zimmermann/-frau

Die Bewerbung als Zimmerer um einen Ausbildungsplatz erfolgt in der Regel über eine ausgeschriebene Anzeige. Ausbildende Betriebe inserieren im Großen und Ganzen zeitnah, um ihre offenen Stellen zu Beginn der neuen Ausbildungsphase besetzt zu wissen. Die Bewerbung an sich sollte mit einem persönlichen Anschreiben, einem tabellarischen Lebenslauf, Zeugnissen und anderen Dokumenten, welche die persönliche Eignung untermauern, eingereicht werden. Früher wurden Bewerbungen ausschließlich über eine Bewerbungsmappe eingereicht, heute bieten viele Betriebe auch die Online-Bewerbung oder die Bewerbung per E-Mail an.

Zukunft im Handwerk der Zimmerei

Der Beruf „Zimmerer / Zimmerin“ ist ein Beruf mit Zukunft. Gebaut werden wird immer und die Handwerkskunst von einem Zimmermann wird auf lange Sicht nicht von Maschinen erledigt werden können.

Wie bereits erwähnt, stehen viele Betriebe vor dem Problem des Bewerbungsmangels, so dass zahlreiche Ausbildungsstellen unbesetzt sind. Dies erleichtert es für den Bewerber und bietet auch gute Chancen auf eine spätere Übernahme nach dem Ende der Ausbildungsphase.

Quelle: Beschäftigten- und Arbeitslosen-Statistik der Bundesagentur für Arbeit (IAB Forschungsgruppe Berufliche Arbeitsmärkte).

Ähnliche Berufsbilder:

Wie hat dir der Beitrag gefallen?

1 Stern2 Sterne3 Sterne4 Sterne5 Sterne (3 Bewertung(en), durchschnittlich: 5,00 von 5)

Alle Ausbildungsberufe von A - Z