Stuckateur/in – Ausbildung, Gehalt, Voraussetzungen und berufliche Zukunft

Bist du jemand, der gerne mit den Händen arbeitet und sich am liebsten im Freien aufhält? In diesem Fall bietet dir der Ausbildungsberuf als Stuckateur/in einige Aspekte, die dir gefallen dürften.

Wer sich auf diese Tätigkeit spezialisiert hat, arbeitet mit Mörtel, Putzmaschine, Kelle und Spachtel, denn Stuckateur/in ist ein handwerklicher Beruf. Kaum ein Aufgabenbereich kombiniert traditionelles Handwerk und innovative, moderne Arbeitstechniken so sehr wie der Stuckateur.

In diesem Beruf arbeitest du an der Erstellung von Neubauten mit, modernisierst Gebäude, hilfst bei der Restauration von alten Denkmälern mit und kümmerst dich um die Verzierung von Fassaden. Du bist also immer in Bewegung und wirst an unterschiedlichen Arbeitsorten eingesetzt.

Schall- und Wärmedämmung, Brandschutz, Beleuchtung sowie Akustik sind weitere Themengebiete, die dir im Berufsalltag als Stuckateur immer wieder begegnen werden. Mithilfe von Stuck verschönerst du Decken und Wände und sorgst dafür, dass sie ein besonderes Ambiente erhalten.

Bei Stuck handelt es sich um ausgeformten Mörtel, der für Gebäudeverzierungen verwendet wird. Neben handwerklichem Geschick ist daher ein gewisses Maß an künstlerischem Know-how und Verständnis erforderlich. Fingerspitzengefühl und Geduld helfen dir ebenfalls bei der Gestaltung von Gebäuden.

Neben Betrieben des klassischen Stuckateurhandwerks kannst du im industriellen Ausbau, im Trocken- und Fassadenbau sowie in restaurierenden Werkstätten, beim Amt für Denkmalpflege oder bei einem Betreiber historischer Stätten eine Ausbildungsstelle oder Anstellung finden.

Video zu Ausbildung als Stuckateur/in

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Ausbildungsvergütung und Gehalt als Stuckateur/in

Die Bezahlung von Stuckateur/inn/en zählt zu den besten des Handwerks, und das macht sich bereits während deiner Ausbildung bemerkbar. So sind im ersten Lehrjahr Löhne üblich, die zwischen 880 und 930 Euro liegen, im zweiten Jahr liegt die Ausbildungsvergütung zwischen 1.095 und 1.230 Euro, und im dritten Jahr deiner Ausbildung erzielst du bereits einen Verdienst von 1.305 bis 1.495 Euro brutto im Monat.

Je nach Betrieb und Art deiner Arbeit sowie der Region, in der du tätig bist, liegt dein Einstiegsgehalt nach der Beendigung deiner Ausbildung etwa 2.500 bis 3.500 Euro.

Wie in vielen Branchen kannst du deine Vergütungsperspektiven durch die steigende Berufserfahrung und höhere Qualifikationen verbessern. Letztere werden oftmals über den Betrieb direkt angeboten. Schaffst du es, bis zum Meister aufzusteigen, kann dein Verdienst auf 3.600 bis 4.400 Euro ansteigen.

Ausbildung als Stuckateur/in

Die handwerkliche Ausbildung als Stuckateur/in findet in dualer Form statt, in deren Rahmen du praktisch im Ausbildungsbetrieb arbeitest und theoretische Inhalte in der Berufsschule erlernst. Die Ausbildungsdauer als Stuckateur beträgt drei Jahre, kann jedoch auf bis zu zwei Jahre verkürzt werden. Die für die Ausbildung zuständige Stelle ist die Industrie- und Handelskammer oder die Handwerkskammer.

Zum Ende des ersten Jahres absolvierst du eine Zwischenprüfung, nach Ablauf der zwei bzw. drei Jahren steht die Gesellenprüfung als Stuckateur an. Sie umfasst mehrere schriftliche Prüfungen und einen praktischen Teil. Nach dem erfolgreichen Bestehen darfst du die Berufsbezeichnung „staatlich geprüfte/r Stuckateur/in“ führen.

Zu den in der Schule vermittelten Inhalten gehören am Anfang vor allem Grundkenntnisse. Im Rahmen der Mathematik lernst du, wie der Bedarf an Baustoffen zu berechnen ist und was bei der Erstellung von Aufmaßen zu berücksichtigen ist. Die Physik vermittelt dir Wissen zu Kräften und Hebelarten.

Im Lehrfach Werken, manchmal auch Technik genannt, wird dir aufgezeigt, wie der korrekte Umfang mit Werkzeugen, Geräten und Baumaterialien erfolgt. Bei der betrieblichen Ausbildung hast du anfangs noch nicht so viel Verantwortung und lernst in erster Linie durch Zuschauen.

Im Laufe der Zeit darfst du mehr Aufgaben selbst übernehmen, indem du Mörtel zusammenmischst, Fassaden verputzt, Verzierungen aus Stuck anbringst und Baustoffe, die der Dämmung dienen, in Gebäude einbaust.

Ausbildung zum Stuckateurmeister

Nach Abschluss der Stuckateurlehre ist es üblich, einige Jahre Berufserfahrung zu sammeln. Die genaue erforderliche Berufserfahrung kann je nach Land und regionalen Vorschriften variieren.

Der nächste Schritt ist die Teilnahme an einer Meisterschule. Hier erwirbt man die Kenntnisse und Fähigkeiten, die für die Ausübung des Berufs eines Stuckateurmeisters erforderlich sind. Die Meisterschule umfasst in der Regel sowohl theoretischen als auch praktischen Unterricht.

Nach dem erfolgreichen Abschluss der Meisterschule muss der angehende Stuckateurmeister eine Meisterprüfung ablegen. Die Prüfung besteht aus einem schriftlichen, einem praktischen und einem mündlichen Teil.

Mit Bestehen der Meisterprüfung wird der Titel „Stuckateurmeister“ verliehen und der Meisterbrief verliehen. Dieser Meisterbrief berechtigt zur selbstständigen Ausübung des Berufs und eröffnet oft auch die Möglichkeit, einen eigenen Betrieb zu führen.

Ausbildungsvergütung 1. Jahr: 880 bis 930 Euro
Ausbildungsvergütung 2. Jahr: 1.095 bis 1.230 Euro
Ausbildungsvergütung 3. Jahr: 1.305 bis 1.495 Euro

Voraussetzungen als Stuckateur/in

Einen Ausbildungsplatz erhältst du grundsätzlich mit jeder schulischen Vorbildung oder sogar ohne Abschluss. Die meisten Auszubildenden Stuckateure gelangen mit dem Hauptschulabschluss in den Beruf. Gute Kenntnisse und entsprechende Noten im Werken oder in technischen Fächern sind ideal, mit guten Zensuren in Mathematik und Physik kannst du ebenfalls punkten.

Am wichtigsten sind jedoch das handwerkliche Geschick, technisches Interesse und die körperliche Belastbarkeit, denn der Job kann durchaus anstrengend sein. Darüber hinaus sollte dir sorgfältiges Arbeiten liegen – schließlich sind bei den kunstvollen Stuckverzierungen fehlerhafte Ausführungen unerwünscht.

Chronische Hauterkrankungen und/oder Allergien können ein Hindernis darstellen, da es dich in deiner Tätigkeit behindern würde, wenn du auf gewisse Baustoffe und Materialien allergisch reagierst. Auch mit Höhen solltest du keine Probleme haben. Sie sind oftmals ein fester Bestandteil deines Arbeitsumfeldes. Räumliches Vorstellungsvermögen, gestalterische Fähigkeiten und Freude an körperlicher Betätigung runden dein Anforderungsprofil ideal ab.

Bewerbung auf eine Ausbildung als Stuckateur/in

Deine Bewerbung für eine Ausbildungsstelle als Stuckateur/in besteht aus Bewerbungsanschreiben, Lebenslauf und Zeugniskopien. Wenngleich in handwerklichen Berufen sicherlich nicht so viel Wert auf ausgefeilte Formulierungen gelegt wird wie etwa im kaufmännischen Bereich, solltest du dennoch darauf achten, dass du keinerlei Rechtschreib- oder Grammatikfehler einbaust.

Möchtest du hier auf Nummer Sicher gehen, lass am besten eine zweite Person einen Blick auf die Bewerbung werfen, denn vier Augen sehen bekanntlich mehr als zwei. Am wichtigsten ist, dass deine Beweggründe für die Berufsentscheidung und deine Motivation klar herausgestellt sind.

Erläutere – natürlich nicht zu ausschweifend – warum dich die Tätigkeit als Stuckateur begeistert und führe auch an, warum du dich für besonders geeignet hältst. Eventuell hast du schon einmal auf Baustellen mitgeholfen oder hast in der Schule im Werkunterricht eine besondere Begabung an den Tag gelegt.

Der Lebenslauf in Tabellenform listet strukturiert auf, wie dein bisheriger Werdegang ausgesehen hat. Fachbezogene Vorerfahrung, etwa durch Schülerpraktika im Handwerk, sollte hier hervorgehoben werden.

Viele weitere Tipps zur Bewerbung!

Der Beruf als Stuckateur/in trotz des traditionell anmutenden Namens großes Zukunftspotenzial. Immer häufiger werden Privathäuser saniert und renoviert, und auch öffentliche Gebäude verfügen über einen steigenden Bedarf an qualifiziertem Personal, das marode Wände aufbessert oder moderne Dämmsysteme integriert.

In der Baubranche wird verstärkt auf nachhaltige Praktiken und umweltfreundliche Baustoffe geachtet. Stuckateure achten aktuell vermehrt auf ökologisch verträgliche Materialien und setzen Techniken ein, die den Energieverbrauch reduzieren.

Darüber hinaus bieten sich dir unterschiedliche Möglichkeiten der Weiterbildung, je nachdem, in welche Richtung du dich entwickeln möchtest. Lehrgänge und Seminare werden beispielsweise in den Bereichen des Dachgeschossausbaus, der Farbgestaltung und des Wärme- oder Schallschutzes angeboten.

Wie bei jedem handwerklichen Beruf hast du zudem die Option, eine höhere Qualifizierung als staatlich geprüfter Techniker oder Stuckateur-Meister zu erlangen. Mit dem Meisterabschluss hast du auch die Möglichkeit, dich mit einem eigenen Betrieb selbstständig zu machen.

In der Hochschulbildung stehen dir diverse Ingenieurstudiengänge offen, beispielsweise das Bauingenieurwesen, die Gebäudesystemtechnik, Gebäude- und Energietechnik, (Innen-)Architektur oder die Gebäudeklimatik.

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