Kinderpfleger/in – Ausbildung, Gehalt und Voraussetzungen (Sozialpädagogische Assistentin)

Du magst Kinder, bist kreativ und hast neben Feingefühl auch eine Engelsgeduld? Dann ist vielleicht eine Ausbildung als Kinderpfleger/in (sozialpädagogische/r Assistent/in) ideal. Dein Arbeitsalltag ist abwechslungsreich und du unterstützt Kinder beim spielerischen Lernen. Erzieher/innen, Krankenpfleger/innen und Pädagogen schätzen deine Hilfe bei unterschiedlichen Aufgaben.

Die Zusammenarbeit mit Kinderkrankenpflegern/-pflegerinnen und sozialpädagogischen Fachkräften ist ein wichtiger Aspekt dieses Berufsfeldes, damit die Betreuung der Kinder optimal gewährleistet werden kann.

Mit unerschöpflicher Kreativität denkst du dir immer neue Spielideen aus und sorgst dafür, dass immer altersgemäßes und abwechslungsreiches Spielmaterial zur Verfügung steht. Du malst, bastelst und musizierst mit den Kindern und leitest Sie bei den unterschiedlichsten Spielen an.

Je nach Einrichtung, Alter und Gesundheitszustand der Kinder gehören auch weitere Aufgabenbereiche zu deiner Tätigkeit als Kinderpflegerin. Dazu können beispielsweise auch Hilfe bei der Körperpflege und die Versorgung kranker Kinder gehören. Ebenfalls möglich ist die Erledigung von Haushaltsaufgaben wie das Waschen der Wäsche oder die Zubereitung des Essens. Als Kinderpflegerin kannst du in unterschiedlichen Einrichtungen tätig werden:

  • Kindergärten und Kinderkrippen
  • Ganztagsschulen
  • Kinder- und Jugendheime
  • Wohnheime für Menschen mit Behinderung
  • Erholungsheime
  • Kinderkrankenhäuser
  • Erholungs- und Ferienheimen

Video zu Ausbildung und Beruf als Kinderpfleger/in

Warum lohnt sich die Ausbildung in der Kinderpflege? (Langversion)

Gehalt und Ausbildungsvergütung als Kinderpfleger/in

Durchschnittlich kannst du mit einem Anfangsgehalt von etwa 1.800 bis 2.000 Euro brutto pro Monat rechnen. Als Berufsanfänger/in wird dein Einkommen eher im unteren Bereich liegen, mit wachsender Berufserfahrung wird dein Gehalt jedoch ebenfalls ansteigen.

Weitere Faktoren wie das Bundesland, zusätzliche Qualifikation und der Verantwortungsbereich sind für die Höhe des Einkommens ebenfalls entscheidend. Ein durchschnittliches Bruttoeinkommen zwischen 2.000 bis 3.500 Euro pro Monat ist in diesem Beruf durchaus realistisch.

Ein weiterer Faktor für die Verdiensthöhe ist die Art der Einrichtung. In staatlichen Einrichtungen kommt der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) zum Einsatz, hier kannst du je nach Dienstjahren und Einrichtung mit einem Einkommen von 2.300 bis 3.100 Euro brutto pro Monat rechnen.

Bei kirchlichen Einrichtungen gelten Arbeitsvertragsrichtlinien und der monatliche Bruttoverdienst beträgt je nach Einsatzbereich rund 2.100 bis 3.300 Euro. Private Einrichtungen bestimmen die Einkommen selbst, hier kann der Verdienst deutlich höher, vereinzelt jedoch auch etwas niedriger liegen.

Weiterbildung und Ausbildung als Kinderpfleger/in

In der Regel wird die Ausbildung zur Kinderpflegerin (sozialpädagogische Assistentin) in Vollzeit an einer Berufsfachschule durchgeführt und dauert zwei Jahre. Alternativ kann auch eine Ausbildung in Teilzeit erfolgen, die Dauer der Ausbildung kann hier zwischen zwei und drei Jahren variieren.

Am Ende der Ausbildung erfolgt generell eine staatliche Abschlussprüfung. Da es sich um eine schulische Ausbildung handelt, erhältst du während dieser Zeit keine Ausbildungsvergütung.

Die Kinderpflegerausbildung in der Schule besteht aus einer Verbindung von theoretischen und praktischen Unterrichtseinheiten. Die fachgebundenen Unterrichtsfächer können je nach Schule etwas variieren, meist gehören jedoch folgende Themenbereiche dazu:

  • Erziehungslehre / Sozialpädagogik
  • Bewegungserziehung
  • Gesundheitslehre
  • Gesundheitsförderung in Theorie und Praxis
  • musisch-kreative Erziehung / Musik, Rhythmik, Werken
  • naturwissenschaftliche Erziehung
  • Hauswirtschaft & hauswirtschaftliche Versorgung
  • Ernährung

Ebenfalls unterrichtet werden zusätzlich allgemeinbildende Fächer wie Deutsch und Sozialkunde. Zur Ausbildung gehören auch mehrere Praktika, die du beispielsweise in Kindergärten oder Kinderkrippen absolvierst. Hier kannst du deine theoretischen Kenntnisse aus dem Schulunterricht in der Praxis anwenden und erste Erfahrungen im Umgang mit Kindern sammeln.

Praxisintegrierte Ausbildung (PiA) und Ausbildungsgehalt
Die Ausbildung kann aber ebenso als praxisintegrierte Ausbildungsform absolviert werden. Hierbei erhalten Azubis an den entsprechenden Einrichtungen (öffentlicher Dienst) ein Ausbildungsvergütung welche sich nach den gültigen Tarifverträgen richtet und natürlich netto individuell berechnet wird. Hier die möglichen Bandbreiten beim Brutto-Ausbildungsgehalt:

Ausbildungsvergütung 1. Jahr:
850 bis 1.000 Euro brutto pro Monat
Ausbildungsvergütung 2. Jahr:
900 bis 1.100 Euro brutto pro Monat
Ausbildungsvergütung 3. Jahr:
950 bis 1.200 Euro brutto pro Monat

Weiterbildung durch Studium der Pflege

Ein Studium der Pflege stellt für viele Kinderpflegefachkräfte eine attraktive Weiterbildung dar. Die Studenten von Pflegestudiengängen bekommen eine Ausbildungsvergütung, das ist durch das Pflegestudiumsstärkungsgesetz beschlossen worden.

Zudem werden Abschlüsse von ausländischen Fachkräften in der Pflege einfacher anerkannt und das Pflegestudium wird als duales Studium angeboten.

Eigenschaften und Voraussetzungen für die Kinderpflege

Für den Zugang zur Ausbildung genügt in der Regel ein Hauptschulabschluss, vorteilhaft sind gute Noten in Kunst, Musik und Biologie. Kreativität ist für diesen Beruf sehr wichtig, da du dir immer wieder neue Spielideen einfallen lassen musst, damit bei den Kindern keine Langeweile aufkommt.

Nicht immer handelt es sich bei den zu betreuenden Kindern um kleine Engel, daher solltest du neben Geduld auch pädagogisches Geschick besitzen. In diesem Beruf kannst du auch für die Betreuung von verhaltensauffälligen und/oder kranken Kindern eingesetzt werden.

Psychische Belastbarkeit und Stabilität, Konfliktfähigkeit und Einfühlungsvermögen sind hier absolut erforderlich. Ein ausgeglichenes und freundliches Wesen, Zielstrebigkeit, Einsatzbereitschaft, Verantwortungsbewusstsein und eine selbstständige Arbeitsweise sind zudem ebenfalls unerlässlich. Selbstverständlich ist auch absolute Verschwiegenheit gefordert, du solltest also mit personenbezogenen Informationen immer absolut vertraulich umgehen.

Bewerbung als Kinderpfleger/in

Wenn du deine Ausbildung zum/zur Kinderpfleger/in erfolgreich absolviert hast, trennt dich nur noch eine aussagekräftige Bewerbung von deinem Traumjob. Da Sorgfalt in diesem Beruf sehr wichtig ist, solltest du auch deine Bewerbungsunterlagen vor dem Versand unbedingt sorgfältig überprüfen, denn Rechtschreib- und/oder Grammatikfehler hinterlassen einen sehr negativen Eindruck. Im Anschreiben gehst du auf die Anforderungen ein, die in der Stellenanzeige genannt werden und überzeugst mit deinen Kenntnissen und Fähigkeiten.

Der tabellarische Lebenslauf sollte übersichtlich gestaltet werden und wichtige Angaben zu deinem beruflichen Werdegang enthalten. Zusätzlich Angaben zu relevanten Nebenjobs, ehrenamtlichen Tätigkeiten, Praktika und/oder Fremdsprachenkenntnissen sind für deinen potenziellen Arbeitgeber ebenfalls interessant. Zeugniskopien sowie Nachweise zu absolvierten Praktika solltest du deinen Bewerbungsunterlagen ebenfalls beifügen.

Weitere Bewerbungstipps und Tricks!

Ausgebildete Fachkräfte werden im sozialpflegerischen Bereich händeringend gesucht. Die Situation wird sich in den nächsten Jahren auch nicht wesentlich entspannen, daher kannst du in diesem Beruf mit guten Zukunftsaussichten rechnen. Auch nach deiner bestandenen Prüfung zum/zur Kinderpfleger/in sind regelmäßige Weiterbildungen empfehlenswert. Du kannst deine Kenntnisse auffrischen und auf neue Themenbereiche ausweiten.

Wenn du eine Führungsposition anstrebst, solltest du entsprechende Aufstiegsweiterbildungen absolvieren. Du kannst dich beispielsweise zum/zur Fachwirt/in für Erziehungswesen weiterbilden oder eine zusätzliche Ausbildung zum/zur Heilerziehungspfleger/in, Erzieher/in oder Heilpädagoge/-pädagogin in Angriff nehmen. Unter bestimmten Voraussetzungen ist sogar ein Hochschulstudium möglich, so kannst du mit etwas Engagement Sozialarbeiter/in, Sozialpädagoge/-pädagogin oder Psychologe/Psychologin werden.

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