Logopäde/Logopädin – Ausbildung, Studium, Gehalt und Voraussetzungen für die Logopädie

Du bist kreativ, geduldig, besitzt Sprachtalent und hilfst gerne anderen Menschen? Dann ist vielleicht eine Ausbildung zum/zur Logopäden/Logopädin die richtige Berufswahl. In diesem Beruf zeigst du kleinen und großen Patienten effektive Möglichkeiten zur Bewältigung von Sprachproblemen.

Als Logopäde/Logopäden kannst du eine Anstellung in einer logopädischen Praxis, im Krankenhaus oder in einer Rehabilitationsklinik finden. Ebenfalls möglich ist eine Beschäftigung in einem speziellen Sprachheilkindergarten, beim Gesundheitsamt, im Kinderheim oder in einer Senioreneinrichtung.

Nach ärztlicher Verordnung erstellst du in Zusammenarbeit mit dem/der Arzt/Ärztin für jeden Patienten individuelle Therapien zur Verbesserung von Sprach- und Schluckfähigkeiten. Häufig werden Therapien bei Logopäden/Logopädinnen bei Sprachproblemen aufgrund von Hörproblemen, Entwicklungsstörungen, nach Schlaganfällen oder nach Unfällen verordnet.

Zu den logopädischen Verfahren gehören beispielsweise spezielle Atemübungen, Sprach- und Artikulationstrainings und Entspannungsübungen. Du unterstützt deine kleinen und großen Patienten bei der Verbesserung von Schluck- und Kommunikationsfähigkeiten. Zu deinen Aufgaben können auch Präventionsarbeiten gehören und du berätst deine Patienten/Patientinnen, die Angehörigen sowie Erzieher/innen und weitere Personenkreise zu unterschiedlichen Themen im Bereich der Logopädie.

Video zu Ausbildung als Logopäde/Logopädin

Gehalt als Logopäde/Logopädin

Als Berufsanfänger kannst du mit einem durchschnittlichen Einstiegsgehalt von 1.700 bis 2.100 Euro brutto pro Monat rechnen. Die Berufserfahrung ist ein wesentlicher Faktor für die Verdiensthöhe, daher kannst du im Laufe der Jahre in der Regel mit steigendem Gehalt rechnen.

Ebenfalls relevant ist, bei welchem Arbeitgeber du beschäftigt bist. Im öffentlichen Dienst liegt der monatliche Bruttoverdienst aufgrund der tariflichen Regelungen im Schnitt bei etwa 2.300 bis 3.300 Euro, maßgeblich ist hier die jeweilige Entgeltgruppe

Auch die Region spielt eine Rolle, meist sind im Vergleich zu ländlichen Gebieten in Städten und Ballungsräumen höhere Gehälter möglich. Ein weiterer Aspekt ist deine Qualifikation, die sich ebenfalls maßgeblich auf die Verdienstmöglichkeiten auswirkt.

Wenn du eine leitende Funktion in der Logopädie übernimmst, kann dein Gehalt bei etwa 3.900 Euro brutto pro Monat liegen. Mit der Selbstständigkeit in der Logopädie verdienst du dein Geld in deiner eigenen Praxis, hier wird das monatliche Einkommen auch durch Miete, Steuern und Personalkosten beeinflusst.

Ausbildung als Logopäde/Logopädin

Die Ausbildung zum/zur Logopäden/Logopädin erfolgt an Berufsfachschulen und dauert drei Jahre. Je nach Einrichtung werden unterschiedliche Ausbildungsschwerpunkte gesetzt, meist stehen jedoch bestimmte Ausbildungsschwerpunkte im Vordergrund. In der Schule vermittelt ein praktischer und theoretischer Unterricht die Grundlagen für die spätere Tätigkeit in der Logopädie.

Wichtige Fachbereiche sind beispielsweise Pädiatrie und Neuropädiatrie, Physiologie und Anatomie, Phonetik, Stimmbildung, Sprecherziehung und Pädagogik. Du vertiefst während der Ausbildung Kenntnisse zu logopädischer Anamnese sowie zur individuellen Planung von Therapien. Neben den fachspezifischen Fächern gehören auch allgemeine Fächer wie Deutsch oder Sozialkunde zum Lehrplan.

Während der Ausbildungszeit gehören auch Praxisphasen zum Ausbildungsinhalt. Neben Schulungen zu Themen wie Sprecherziehung oder Stimmbildung absolvierst du Praktika in logopädischen Praxen, Krankenhäusern oder Rehabilitationskliniken. Dort lernst du die praktische Seite des Berufes kennen und lernst, wie die theoretischen Kenntnisse angewendet werden.

Eine Ausbildungsvergütung erhältst du während der schulischen Ausbildung nicht und zudem verlangen viele Einrichtung Schulgelder. Am Ende der Ausbildungszeit absolvierst du eine Abschlussprüfung, die aus einem mündlichen, schriftlichen und praktischen Teil besteht.

Alternativ kannst du auch ein Studium absolvieren, je nach Hochschule beträgt hier die Regelstudienzeit sechs bis acht Semester und du erlangst den akademischen Grad Bachelor of Science oder Bachelor of Arts.

Die Sprachtherapie rund um Aphasie und Sprachstörung ist das Fachgebiet der Logopädie, hier ist ganz besonders im Umgang mit jüngeren Kindern eine große Feinfühligkeit und Geduld gefragt.

Eigenschaften und Voraussetzungen für die Logopädie

Die meisten Berufsfachschulen wählen die Bewerber/innen nach eigenen Kriterien aus. Mit einem Realschulabschluss hast du gute Chancen und besonders vorteilhaft sind gute Noten in naturwissenschaftlichen Fächern, insbesondere Biologie spielt hier eine große Rolle.

Auch mit guten Deutschnoten kannst du Punkte sammeln. Zudem sind je nach Einrichtung für den Zugang zur schulischen Ausbildung meist noch weitere Kriterien entscheidend:

– Eignungstest der Schule
– HNO-Test (Hals-Nasen-Ohren-Test)
– ärztliches Attest zur Bestätigung der gesundheitlichen Eignung
– audiologisches / phoniatrisches Gutachten
– Mindestalter von 16 Jahren
– erweitertes Führungszeugnis

Zusätzlich erwarten einige Schulen, dass du ein vorab absolviertes Praktikum im sozialen Bereich nachweisen kannst. Wenn du Logopädie studieren möchtest, benötigst du die allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife.

Für die Tätigkeit als Logopäde/Logopädin solltest du über gutes Einfühlungsvermögen, ausgeprägtes Sprachtalent und pädagogisches Geschick verfügen. Da du täglich mit unterschiedlichen Menschen in Kontakt kommst, sind Geduld, Kontaktbereitschaft und ein freundliches Wesen unbedingt erforderlich.

Bewerbung als Logopäde/Logopädin

Bei der Bewerbung solltest du besonders sorgfältig vorgehen, da Flüchtigkeitsfehler einen negativen Eindruck hinterlassen. Zu den gängigen Bewerbungsunterlagen zählen ein Anschreiben, ein tabellarischer Lebenslauf, Bewerbungsfoto und relevante Zeugniskopien. Im Bewerbungsanschreiben kannst du mit deinen Kenntnissen und Fähigkeiten überzeugen, bereits absolvierte Praktika erwähnen und schildern, was dich zu dieser Berufswahl motiviert hat.

Der tabellarische Lebenslauf enthält die Schilderung deines bisherigen Werdegangs. Zusätzlich kannst du hier auch Fremdsprachenkenntnisse, relevante Nebenjobs und Praktika sowie interessante Hobbys erwähnen.

Achte darauf, dass du deinen Bewerbungsunterlagen auch Kopien von Abschlusszeugnissen und Praktikanachweisen beifügst, damit du den geschilderten Werdegang lückenlos nachweisen kannst. Wenn du eine Ausbildung zum/zur Logopäden/Logopädin absolvieren möchtest, solltest du dich vorab auf der Webseite der Schule über die geforderten Unterlagen informieren.

Bewerbung richtig schreiben!

Da versierte Fachkräfte händeringend gesucht werden, profitierst du als Logopäde/Logopädin langfristig von hervorragenden Zukunftsaussichten. Mit Weiterbildungen kannst du deine Karriere in bestimmte Bahnen lenken, denn neben der Auffrischung deiner Kenntnisse und Fähigkeiten kannst du zusätzliche Qualifikationen erwerben. Spezialisierungen in bestimmten Bereichen wie Atemtherapie oder Heil- und Sonderpädagogik eröffnen dir möglicherweise sogar neue Karrierewege.

Weitere Aufstiegsmöglichkeiten eröffnen sich dir durch eine Weiterbildung zum/zur Fachwirt/in im Gesundheits- und Sozialwesen oder durch ein Studium in Therapiewissenschaft oder Sprachtherapie.

Mit einem abgeschlossenen Bachelorstudium kannst du bereits als Logopäde/Logopädin arbeiten, mit einem zusätzlichen Masterabschluss und einer Spezialisierung verbesserst du jedoch deutlich deine Karrieremöglichkeiten. Möchtest du in einer Klinik eine leitende Funktion übernehmen, sind neben Berufserfahrung auch die entsprechenden Qualifikationen erforderlich.

Wenn du eine Lehrtätigkeit anstrebst, ist auch ein Studium im Studienfach Lehramt an Sonder-/Förderschulen/Sonderpädagogik möglich. Ebenfalls möglich ist der Schritt in die Selbstständigkeit mit einer eigenen Logopädie-Praxis. Damit du auch Kassenpatienten behandeln darfst, benötigst du eine Kassenzulassung. Der Start in die Selbstständigkeit erfordert neben den fachlichen Kompetenzen auch Kenntnisse im kaufmännischen Bereich.

Die Probleme bei Kindern nehmen eher zu, als dass es weniger werden, daher dürfte es in diesem Beruf wohl zukünftig nicht an Nachfrage mangeln.

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