Notarfachangestellte/r – Ausbildung, Berufsbild, Gehalt und Bewerbung auf Ausbildungsplätze

Du bist zuverlässig und verschwiegen? Zu deinen Talenten zählt ein guter Ordnungssinn und Verantwortungsbewusstsein? Vielleicht ist dann diese Ausbildung genau das passende Berufsbild für dich.

Aus dem Vorläuferberuf Notargehilfe ist 1995 der Beruf Notarfachangestellte/r entstanden. Grund für die Änderung war das neue Berufsbild, welches bedingt durch neue Arbeitsanforderungen entstanden ist. Mehr qualifizierte Tätigkeiten als früher machten den Wandel notwendig.

Auch danach hat sich der Berufsalltag permanent geändert, besonders durch die Digitalisierung, wie in anderen Berufen auch. Neue Arbeitsprozesse am PC machten Weiterbildung notwendig, was für frisch ausgebildete in diesem Beruf heute ganz normal ist.

Notare kümmern sich heute vielfach nur noch um die Mandanten und die Prozesse, wo ihre persönliche Anwesenheit oder Unterschrift notwendig ist. Die Arbeit rund um Verwaltung und Organisation obliegt fast vollständig den Notarfachangestellten ebenso wie der Großteil der kaufmännischen Tätigkeiten.

Oftmals stellen sie sogar Vertragswerke komplett auf die Beine, was eigentlich nur der Notar selbst darf. In nicht ferner Zukunft wird vermutlich auch der Gesetzgeber erkennen, dass der „noch“ relativ abgeschottete Bereich der rechtlichen Dienstleistungen absolut nicht zeitgemäß ist und dringend einer Reform bedarf.

In der Regel arbeiten Notarfachangestellte in Notariaten mit kombinierten Rechtsanwaltskanzleien. Sie sind dort in einem Angestelltenverhältnis aktiv und in der Mehrzahl sind es weibliche Angestellte.

Video zu Ausbildung und Beruf als Notarfachangestellte/r

Gehalt als Notarfachangestellte/r

Für diese Berufsgruppe gibt es keine tarifliche Vorgabe, an welcher man sich orientieren könnte. Es liegt jedoch nah, dass die anderen kaufmännischen Berufe, wie Bürokaufmann/-frau oder andere als Bezugsgröße herhalten können.

Wie in anderen Jobs auch, bestimmen individuelle Faktoren, wie zum Beispiel die Berufserfahrung, die Qualifikation oder der Verantwortungsbereich den Verdienst. Je nach Arbeitgeber gibt es zudem Zusatzzahlungen, wie Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld.

Ausbildung und Weiterbildung als Notarfachangestellte/r

Die duale Ausbildung an der Berufsschule und im Notariat dauert drei Jahre. Die Kosten für die Berufsausbildung übernimmt der Arbeitgeber, ebenso erfolgt eine Ausbildungsvergütung. Als Empfehlung von den Notarkammern/-kassen für die Bezahlung wird, je nach Ausbildungsjahr eine monatliche Bruttovergütung von 500 bis 600 EUR zu Grunde gelegt.

Wer die Ausbildung als Notarfachangestellte/r absolvieren möchte, bewirbt sich bei den jeweiligen Notariaten auf einen Ausbildungsplatz. Für die Zulassung zur Ausbildung ist keine rechtliche Vorgabe vorhanden, die Notariate wählen ihre Ausbildenden selbst aus.

In der Praxis werden jedoch meistens Notarfachangestellte mit einem mittleren Bildungsabschluss oder der Hochschulreife eingestellt.

Die Verschwiegenheit ist hier enorm wichtig!
Details zu Klienten oder Vorgängen dürfen niemals in die Öffentlichkeit getragen werden.

Eigenschaften und Voraussetzungen als Notarangestellte

Ähnlich wie bei den kaufmännischen Ausbildungsberufen ist hier kaufmännisches Denken gefragt. Die tägliche Arbeit erfordert Organisation und Sorgfalt, denn beispielsweise Fehler in Vertragswerken können für den Klienten fatale Folgen haben.

Für die Arbeit in einem Notariat ist Verschwiegenheit erforderlich, das gilt zwar für fast jeden Beruf, doch können hier die rechtlichen Auswirkungen besonders weitreichend sein.

Bewerbung auf Stellenangebote als Notarfachangestellte/r

Für die Bewerbung als Notarfachangestellte gilt der gleiche Standard bei der Bewerbung, wie für alle anderen Berufe auch. Egal, ob die Bewerbung per Post oder E-Mail verschickt wird, es gilt oberste Sorgfalt. Die Bewerbung ist immer gleichzeitig die erste Arbeitsprobe und gibt Einblick auf die Arbeitsweise des Bewerbers.

Die Bewerbungsunterlagen bestehen aus einem Bewerbungsanschreiben, einem Curriculum Vitae und den Zeugniskopien, eventuell ist bei der Bewerbung auf Papier ein Deckblatt erforderlich.

Ein Notariat ist meistens ein relativ kleines Unternehmen, in welchem der Kontakt und Umgang im Team sehr wichtig ist. Der persönliche Eindruck ist hier sehr wichtig, weshalb es auch vorteilhaft sein kann, wenn die Bewerbung persönlich übergeben wird. Auch der telefonische Kontakt kann eine entscheidende Rolle spielen und die Chancen erhöhen.

Weitere Bewerbungstipps und Tricks!

Das Notariat ist ein sehr krisensicherer Arbeitsplatz, durch das quasi Monopol dieses Berufszweiges für die Abwicklung von Vertragsfragen, zum Beispiel beim Erwerb eines Hauses.

Genug zu tun ist immer, weshalb auch selten ein Notariat aus betriebswirtschaftlichen Gründen schließen muss. Es gibt immer nur eine bestimmte Anzahl von Notariaten und wer einmal öffentlich zum Notar bestellt wurde, wird dieses öffentliche Amt nicht mehr los.

Die Notarfachangestellten haben also einen sehr stabilen Arbeitsplatz und sind keinen konjunkturellen Schwankungen unterworfen.

Quelle: Beschäftigten- und Arbeitslosen-Statistik der Bundesagentur für Arbeit (IAB Forschungsgruppe Berufliche Arbeitsmärkte).

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