Physiklaborant/in – Ausbildung, Beruf, Gehalt, Bewerbung und berufliche Perspektive

Du interessierst dich für physikalische Versuche und der Physikunterricht war für dich immer das Highlight der Schulzeit? Dann findest du vielleicht als Physiklaborant/in das ideale Berufsfeld. In diesem Beruf führst du physikalische Versuche durch und untersuchst in Messreihen die Qualität, Eigenschaften und Zusammensetzung von unterschiedlichen Werkstoffen und Systemen.

Zu den alltäglichen Aufgaben eines Physiklaboranten gehört der Versuchsaufbau sowie die Durchführung des Versuchs mittels rechnergesteuerter Messeinrichtungen. Anschließend werden die Ergebnisse genau dokumentiert und analysiert. Weiterhin arbeitest du mit Forschern und Wissenschaftlern zusammen, wartest und pflegst die unterschiedlichen Apparaturen und erstellst nach Anweisung entsprechende Statistiken und Berechnungen.

Physiklaboranten und Physiklaborantinnen arbeiten an Hochschulen oder an physikalischen Forschungsinstituten sowie bei unterschiedlichen Industrieunternehmen. Dort sind sie insbesondere in Prüflaboratorien in Baustoff-, Maschinenbau- oder Glasproduktions-Unternehmen tätig.

Die Tätigkeitsfelder von Physiklaboranten sind sehr vielseitig und abwechslungsreich. In vielen Industrielaboren gehört Schichtarbeit zum Berufsalltag, daher ist es von Vorteil, wenn du kein Problem mit flexiblen Arbeitszeiten hast.

Video zum Berufsbild Physiklaborant/in

MERCK: Ausbildung zum Physiklaboranten (m/w)

Gehalt als Physiklaborant/in

Nach der Ausbildung zum/zur Physiklaborant/in kannst du mit einem Einstiegsgehalt zwischen 1.700 und 2.200 Euro brutto rechnen. Für die Einkommenshöhe sind unterschiedliche Faktoren entscheidend. Im öffentlichen Dienst wirst du nach Tarif (TVöD) bezahlt und viele Industrieunternehmen sind ebenfalls an tarifliche Vorgaben gebunden.

Weitere Kriterien sind beispielsweise der Standort des Arbeitgebers, die Größe des Unternehmens, berufliche Qualifikationen sowie die Berufserfahrung. Mehr Erfahrung im Beruf bedeutet in der Regel auch ein steigendes Einkommen.

Du kannst mit einem durchschnittlichen Bruttogehalt von rund 2.500 Euro rechnen und im Laufe deiner Karriere durch berufliche Qualifikation noch steigern. Wenn du dich für berufliche Weiterbildungen entscheidest, ist sogar ein Einkommen von mehr als 3.000 Euro möglich.

Ausbildung als Physiklaborant/in

Die duale Ausbildung als Physiklaborant dauert 3,5 Jahre. In deinem Ausbildungsbetrieb bekommst du Einblicke in die Methoden der Trennung und Mischung von Stoffen, bearbeitest Werkstoffe und assistierst bei Versuchen und Messungen. Im Laufe deiner Ausbildung machst du dich mit den unterschiedlichen Vorgängen und der Bedienung der Messgeräte vertraut.

Ergänzend zu dieser praktischen Seite deiner Ausbildung vermittelt dir der Unterricht in der Berufsschule die Grundlagen des Berufes. Physik spielt eine besondere Rolle. Im Fokus stehen insbesondere Optik, Mechanik und Elektrik. Besonders wichtig sind insbesondere gute Kenntnisse zu den Sicherheitsvorkehrungen, da der Umgang mit Säuren, Laugen, Röntgenstrahlen oder elektrischem Strom nur unter Einhaltung bestimmter Regeln erfolgt. Zu den weiteren Fächern zählen Mathematik, Englisch (fachbezogen) sowie Elektrotechnik und Elektrochemie.

Dein Gehalt während der Ausbildung kann je nach Ausbildungsbetrieb etwas variieren. Die folgenden Angaben geben dir einen Überblick über die durchschnittlichen Ausbildungsgehälter:

1. Ausbildungsjahr:
860 bis 960 Euro
2. Ausbildungsjahr:
910 bis 1.030 Euro
3. Ausbildungsjahr:
970 bis 1.100 Euro
4. Ausbildungsjahr:
1.050 bis 1.190 Euro

Voraussetzungen und Eigenschaften

Eine bestimmte Schulbildung ist für die Ausbildung nicht vorgeschrieben, in den meisten Fällen stellen die Unternehmen jedoch Auszubildende mit Hochschulreife ein. Wenn du lediglich einen mittleren Bildungsabschluss vorweisen kannst, kannst du dir mit exzellenten Noten in Physik und Mathematik dennoch gute Chancen ausrechnen.

Neben den schulischen Voraussetzungen spielen auch persönliche Vorlieben sowie bestimmte Charaktereigenschaften eine wichtige Rolle. Von Vorteil ist es beispielsweise, wenn du großes Interesse an physikalischen Zusammenhängen hast, dir Versuche großen Spaß bereiten und du über ein großes Verantwortungsbewusstsein verfügst.

Weiterhin solltest du eine gute Beobachtungsgabe und technisches Verständnis besitzen, sorgfältig arbeiten und über Geschicklichkeit, Geduld und Durchhaltevermögen verfügen.

Bewerbung als Physiklaborant/in

Wenn dich Versuche bereits in der Schule begeistert haben und du sogar in deiner Freizeit gerne physikalische Experimente durchführst, solltest du diese Begeisterung unbedingt in dein Bewerbungsschreiben einfließen lassen.

Informiere dich vorab genau über das Unternehmen und schildere exakt, warum du der/die passende Kandidat/in für die ausgeschriebene Stelle bist. Du solltest dich auf deine Stärken konzentrieren und deine persönlichen Eigenschaften gekonnt unterstreichen.

Im Lebenslauf stellst du deinen bisherigen Werdegang dar und erwähnst hier auch eventuell ein Praktikum, eine Nebentätigkeit oder ein interessantes Hobby, wenn diese Angaben für den Beruf relevant sind. Der tabellarische Lebenslauf enthält somit zusätzlich zur Schullaufbahn noch Angaben zu praktischer Erfahrung, besonderen Kenntnissen und Interessen.

Zusätzlich fügst du neben Bewerbungsanschreiben und Lebenslauf noch relevante Zeugniskopien und Nachweise zu Praktika bei.

Zukunft und Trends für das Berufsbild

Nach der Ausbildung stehen dir zahlreiche Karrierewege offen. Du kannst an einer Hochschule oder in einem physikalischen Forschungsinstitut arbeiten oder den Weg in die produzierende Industrie einschlagen. Die Zukunftschancen sehen in diesem Bereich sehr gut aus und du kannst deine Chancen auf eine gut bezahlte Stelle durch zusätzliche Qualifikationen noch steigern. Du hast beispielsweise die Möglichkeit zur Weiterbildung durch Lehrgänge in den Bereichen Chemie, Elektrotechnik oder Strahlenschutz.

Eine weitere Möglichkeit ist die berufliche Weiterbildung zum/zur Techniker/in. In diesem Bereich kannst du dich für eine Weiterbildung in einem bestimmten Bereich entscheiden, zur Auswahl stehen die Fachrichtungen Physiktechnik, Werkstofftechnik oder Umweltschutztechnik. Wenn du deine Fachkenntnisse weitergeben möchtest, kannst du dich auch zum/zur Ausbilder/in weiterbilden.

Wenn du eine Hochschulzugangsberechtigung besitzt, ist vielleicht ein Studium eine interessante Alternative. Hier stehen beispielsweise die folgenden Studiengänge zur Auswahl:

– Bachelor of Science Physik
– Bachelor of Engineering Physikingenieurwesen
– Bachelor of Engineering Werkstofftechnik
– Bachelor of Engineering Verfahrenstechnik
– Bachelor of Science technische und angewandte Physik (internationaler Studiengang)

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