Psychiater/in – Berufsbild, Studium, Gehalt und berufliche Perspektiven in der Psychologie

Du besitzt großes Einfühlungsvermögen und interessierst dich für die Behandlungsmöglichkeiten bei psychischen Störungen? Dann könnte der Beruf Psychiater der ideale Berufsweg für dich sein. Die Psychiatrie befasst sich mit der Diagnostik, Behandlung und Vorbeugung von psychischen Störungen.

Als Psychiater/in wirst du täglich mit den unterschiedlichen Auswirkungen konfrontiert, die durch psychische Störungen hervorgerufen werden. Die Ursachen für die Entstehung dieser Erkrankungen können vielfältig sein, häufig stehen sie im Zusammenhang mit neurobiologischen Auslösern oder körperlichen Schädigungen. Das Fachgebiet der Psychiatrie umfasst ein breites Feld unterschiedlicher Teilbereiche, die von Depressionen über Angstzuständen und Psychosen bis zu Suchterkrankungen reichen.

Nicht immer sind Medikamente das Mittel der Wahl, denn auch Verhaltenstherapie, Tiefenpsychologie und weitere Methoden gehören zu den gängigen Behandlungsmethoden. In diesem Beruf kannst du in Krankenhäusern und Hochschulkliniken, Facharztpraxen sowie im Bereich der Forschung tätig werden.

Video zu Ausbildung und Beruf als Psychiater/in

Berufsfeld Psychiatrie und Psychotherapie: Interview mit Dr. med. Reinhard Martens

Gehalt als Psychiater/in

Die Höhe deines Anfangsgehalts als Assistenzarzt/Assistenzärztin liegt in der Regel bei etwa 5.300 bis 5.500 Euro brutto pro Monat. Für die genaue Höhe sind unterschiedliche Faktoren wie das Bundesland oder die Berufserfahrung entscheidend.

Besonders relevant ist hier die Größe des Krankenhauses, in dem du tätig bist. In kleineren Krankenhäusern liegt das Einkommen somit eher im unteren Bereich, während du in einer großen Universitätsklinik durchaus mit einem höheren Verdienst rechnen kannst. Zusätzlich zu deinem Gehalt bekommst du Zulagen für Überstunden sowie für Nacht- und Bereitschaftsdienste.

Nach einiger Zeit steigt dein Gehalt zusammen mit deiner Berufserfahrung weiter an. Bei Fachärzten/Fachärztinnen liegt das durchschnittliche Bruttoeinkommen bei maximal 6.800 Euro und ein Oberarzt kann bei einer Anstellung in einer Universitätsklinik ein Bruttogehalt von bis zu 7.900 Euro brutto monatlich erwarten.

Hier ist jedoch noch nicht das Ende deiner Verdienstmöglichkeiten erreicht, denn als Chefarzt kannst du dein Gehalt frei verhandeln und bis zu 9.200 Euro brutto pro Monat oder mehr verdienen.

Studium und Ausbildung als Psychiater/in

Grundlage für die Tätigkeit als Psychiater/in ist ein abgeschlossenes Medizinstudium. Die Studienzeit beträgt insgesamt rund 12 bis 13 Semester und ist in drei Abschnitte unterteilt. Der vorklinische Teil umfasst die Vermittlung der theoretischen Grundlagen, zu denen in erster Linie Fächer wie Biologie, Chemie, Physik, Physiologie und Biochemie gehören.

Nach vier Semestern wird dieser Teil mit einer Prüfung abgeschlossen. Anschließend folgt der klinische Studienteil, der beispielsweise Bereiche wie Allgemeinmedizin, Innere Medizin, Chirurgie, Augenheilkunde, Neurologie, Pathologie, Humangenetik und weitere umfasst.

Nach dem zehnten Semester folgt der dritte Prüfungsteil. Das praktische Jahr findet in den Semestern elf und zwölf statt und endet mit dem letzten Prüfungsteil (mündlich/praktisch).

Im Anschluss an das Medizinstudium absolvierst du nun noch die Ausbildung zum/zur Facharzt/Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie. Sie dauert im Schnitt fünf Jahre und endet mit der Facharztprüfung. Während der Ausbildungszeit liegt der Schwerpunkt auf Themen wie der Neurologie oder der stationären Patientenversorgung im psychiatrischen und psychotherapeutischen Bereich.

Diese Ausbildung kann in einer Hochschul- oder Universitätsklinik sowie alternativ auch in der Praxis eines niedergelassenen Arztes erfolgen. Im Anschluss besteht zusätzlich die Möglichkeit zur Weiterbildung mit Schwerpunkt forensische Psychiatrie (Dauer: 3 Jahre).

In diesem Berufsbild bist du ganz nah am Menschen und seinen Problemen. Du erfährst vieles und erlebst auch vieles und darfst dabei nie das Wohl des Patienten aus dem Auge verlieren. Du musst zudem immer das notwendige Abstandsverhältnis zum Patienten wahren.

Eigenschaften und Voraussetzungen für die Psychologie

Für die Weiterbildung zum/zur Psychiater/in ist zwingend ein Medizinstudium erforderlich und für dieses benötigst du eine Hochschulzugangsberechtigung (Abitur). Hier gelten meist strenge Zulassungsbeschränkungen wie ein bestimmter Notendurchschnitt (Numerus clausus), daher solltest du möglichst exzellente Abiturnoten vorweisen können.

Als Richtlinie kann die Angabe gelten, dass der Notendurchschnitt in der Regel kleiner als 1,3 sein sollte, der genaue Wert variiert jedoch je nach Hochschule.

Bei dieser Tätigkeit ist eine gute Beobachtungsgabe sehr wichtig, da du selbst feinste Abweichungen vom Normverhalten sicher erkennen musst. Ein gutes Gedächtnis sowie ein ausgezeichnetes Ausdrucksvermögen sind für die Gespräche mit den Patienten ebenfalls unerlässlich, damit du genau auf jeden einzelnen Patienten/Patientinnen eingehen kannst und unterschiedliche Diagnosen verständlich erklären kannst.

Besonders wichtig sind jedoch ein hervorragendes Einfühlungsvermögen und ein belastbares Nervenkostüm, da du mit psychisch kranken Patienten/Patientinnen arbeitest, die teilweise nur langsame Therapiefortschritte zeigen.

Bewerbung als Psychiater/in

Zwischen dir und deinem Traumjob steht nur noch die erfolgreiche Bewerbung. Im Bewerbungsschreiben legst du die Motivationsgründe dar, die dich zu deiner Berufswahl bewogen haben. Achte darauf, dass du hier auch erläuterst, welche Kenntnisse und Fähigkeiten du während deiner Ausbildung erworben hast.

Insbesondere die genauen Inhalte deiner Facharztausbildung sind diesbezüglich für den/die Arbeitgeber/in interessant. Wenn du spezielle Zusatzqualifikationen vorweisen kannst, solltest du dies ebenfalls erwähnen.

Der Lebenslauf wird in tabellarischer Form verfasst und gibt Einblick in deinen bisherigen Werdegang. Dort listest du deine fachlichen Qualifikationen auf und bietest einen Überblick über dein Studium und die Facharztausbildung.

Wenn du weitere Zusatzqualifikationen und Weiterbildungen absolviert hast, sind diese Informationen ebenfalls relevant. Fremdsprachenkenntnisse und weitere Informationen gehören ebenfalls in diese Aufstellung. Wenn du bereits fachliche Artikel in einschlägigen Fachmagazinen verfasst oder sogar ein Buch geschrieben hast, gehören auch diese Informationen in deinen Lebenslauf.

Weitere Bewerbungstipps und Tricks!

Die Zahl der Patienten und Patientinnen mit psychischen Erkrankungen steigt seit Jahren stetig an, daher sind Psychiater/innen gefragte Ansprechpartner. Als Psychiater/in stehen dir unterschiedliche Karrieremöglichkeiten offen, denn die erfolgreich bestandene Facharztausbildung ist noch nicht das Ende deiner Karriereleiter.

Mit Weiterbildungen bringst du deine fachlichen Kenntnisse immer wieder auf den neuesten Stand und durch den Erwerb von Zusatzqualifikationen vertiefst du bestimmte Teilbereiche und eröffnest dir selbst neue Berufswege. Möglich ist beispielsweise eine Weiterbildung im Bereich Gerontopsychiatrie oder zum/zur forensischen Psychiater/in.

Als Oberarzt/Oberärztin in einer Universitätsklinik übernimmst du als Leiter/in der psychiatrischen Abteilung eine große Verantwortung. Der nächste Schritt auf der Karriereleiter ist die Stelle als Chefarzt/Chefärztin. Hier kannst du als Leiter eines Fachbereiches oder einer ganzen Einrichtung fungieren.

Viele Psychiater/innen schlagen jedoch einen anderen Weg ein und eröffnen ihre eigene Praxis. Hier profitierst du von deiner Unabhängigkeit, daher kannst du dir in der Regel deine Zeit frei einteilen. Für die Betreuung von Kassenpatienten benötigst du jedoch eine Zulassung, die du durch die Eintragung in das Arztregister der Kassenärztlichen Vereinigung erhältst.

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