Technischer Systemplaner/Technische Systemplanerin – Ausbildung, Gehalt und Voraussetzungen

Das Berufsbild Technischer Systemplaner existiert seit dem 01.08.2011 und ist aus dem Beruf Technischer Zeichner hervorgegangen. Er ist in drei Fachbereiche unterteilt, Versorgungs- und Ausrüstungstechnik, Stahl- und Metallbautechnik sowie der Bereich Elektrotechnische Systeme. Eine Spezialisierung in den einzelnen Bereichen erfolgt ab dem zweiten Ausbildungsjahr. Aber was macht den Technischen Systemplaner für die einzelnen Bereiche aus?

Im Fachbereich der Versorgungstechnik und Ausrüstungstechnik arbeitet der Systemplaner für die Fertigung von einzelnen Anlagen der technischen Gebäudeausrüstung. Sie erstellen Modelle und CAD-Zeichnungen, führen Berechnungen zur Konstruktion durch und sind ebenso bei der Montage und Installation involviert.

Stahlbautechnik und Metallbautechnik bildet einen weiteren Bereich für diesen Beruf. Im Prinzip findet die gleiche Tätigkeit wie beim vorher genannten Bereich statt, nur erfolgt hier ausschließlich die Fokussierung auf die metallischen Materialien. Der Arbeitsort liegt hier bei Ingenieurbüros für Metall- und Stahlbautechnik.

Der dritte Bereich sind die Elektrotechnischen Systeme. Fokus liegt hier bei der Erstellung von notwendigen Unterlagen für die Herstellung oder den Betrieb von energietechnischen und informationstechnischen Systemen.

Alle drei Bereiche arbeiten mit dem CAD-System und entwerfen und konstruieren auf der Basis von Vorgaben und Kundenwünschen.

Video zum Berufsbild Technische/r Systemplaner/in

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Gehalt als Technischer Systemplaner

Das Gehalt ist immer eine Verhandlungssache. Wer jedoch verhandelt, der muss auch den durchschnittlichen Lohn wissen, um sich selbst einschätzen zu können und in Bezug auf den Job eine realistische Gehaltsvorstellung äußern zu können.

Einstiegsgehalt
Ein technischer Systemplaner kann in Deutschland in der Regel mit einem Einstiegsgehalt zwischen 35.000 und 45.000 Euro pro Jahr rechnen.

Berufserfahrung

Mit zunehmender Berufserfahrung steigt in der Regel auch das Gehalt. Ein erfahrener technischer Systemplaner mit mehreren Jahren Berufspraxis kann ein Jahresgehalt zwischen 45.000 und 65.000 Euro oder sogar mehr verdienen.

Sonderzahlungen können natürlich vereinbart werden, ebenso wie ein Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld. Viele Arbeitgeber bieten zudem eine attraktive betriebliche Altersvorsorge an.

Es werden im ländlichen Raum in der Regel geringere Gehälter gezahlt als in Großstädten, ebenso gibt es Unterschiede je nach Arbeitgeber oder Branche.

Ausbildung als Technischer Systemplaner

Die Dauer der Ausbildung ist für alle Fachrichtungen identisch und beträgt 3,5 Jahre. Es handelt sich um einen dualen Ausbildungsgang, der sowohl an der Berufsschule als auch im Ausbildungsbetrieb absolviert werden muss.

Im ersten Ausbildungsjahr werden an der Berufsschule alle Azubis der drei Fachbereiche gemeinsam unterrichtet, anschließend erfolgt dann die Spezialisierung auf die einzelnen Fachbereiche Versorgungs- und Ausrüstungstechnik, Stahl- und Metallbautechnik sowie Elektrotechnische Systeme.

Rechtlich ist keine Schulbildung für diesen Ausbildungsberuf vorgeschrieben, es liegen zudem noch keine Erfahrungswerte vor, da der Beruf mit seinen Fachrichtungen erst seit 2011 existiert.

Die Inhalte, die während der Ausbildung vermittelt werden richten sich nach dem gültigen Rahmenlehrplan. Beispielsweise wird erlernt, wie eine notwendige technische Dokumentation erstellt wird und wie sie zur Anwendung kommt. Weiterhin wird vermittelt, wie Fertigungsverfahren zu unterscheiden sind und was die unterschiedlichen Werkstoffe auszeichnet. Weiterhin wie Berechnungen durchgeführt werden oder wie anhand von CAD-Programmen konstruiert wird.

Die Prüfung wird in diesem Beruf von der IHK abgenommen.

Die Ausbildungsvergütung als Technischer Systemplaner kann wie folgt bezahlt werden:

Ausbildungsvergütung 1. Jahr: 649 bis 1.154 €
Ausbildungsvergütung 2. Jahr: 766 bis 1.187 €
Ausbildungsvergütung 3. Jahr: 850 bis 1.261 €
Ausbildungsvergütung 4. Jahr: 909 bis 1.329 €

Interessen und Voraussetzungen für Systemplaner

Welche Interessen sollte jemand haben, der diesen Beruf ergreifen möchte? Nun, die Berechnung von Bauteilen ist ein wesentlicher Bestandteil im Berufsbild, daher ist es wichtig ein gutes rechnerisches Denken zu besitzen. In diesem Beruf arbeitet man lösungsorientiert, weshalb die Problemstellungen der Kunden ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen erfordern.

Ein gutes technisches Verständnis ist hier ebenfalls hilfreich. Sie müssen komplexe technische Probleme analysieren und Lösungen entwickeln. Analytische Fähigkeiten sind entscheidend, um effiziente und zuverlässige Systeme zu entwerfen.

Da Systemplaner oft in interdisziplinären Teams arbeiten, ist die Fähigkeit zur Zusammenarbeit wichtig. Kommunikationsfähigkeiten und die Fähigkeit, Ideen mit anderen Teammitgliedern auszutauschen, sind von Vorteil.

Bewerbung als Technischer Systemplaner

Was ist zu beachten, wenn ich mich bewerbe? Diese Frage stellt sich irgendwann einmal jeder der sich auf dem Arbeitsmarkt behaupten muss und nicht gerade in den Familienbetrieb einsteigt. Für sich selbst zu werben ist meistens ungewohnt und für viele Bewerber eine neue Herausforderung die es zu bewältigen gilt.

Für die Bewerbung als Technischer Systemplaner benötigen Bewerber mindestens ein Bewerbungsanschreiben, einen Lebenslauf und wichtige Zeugniskopien, egal ob die Bewerbung per Post oder als Online-Bewerbung erfolgt.

Das Bewerbungsschreiben stellt den Türöffner zum Unternehmen dar, wer hier nicht bereits mit seiner Motivation und Qualifikation punktet hat quasi keine Chance. Der Arbeitsmarkt hat sich in allen Bereichen in den letzten Jahren dramatisch gewandelt, ein Überangebot an Arbeitskräften sorgt für erhöhten Konkurrenzkampf.

Der Lebenslauf wird in tabellarischer Form erstellt und beinhaltet neben den persönlichen Daten die wichtigen und relevanten Stationen aus Schule und Arbeitswelt. Bei der Bewerbung um einen Ausbildungsplatz ist logischerweise keine Berufserfahrung zu erwarten, das ist dem Arbeitgeber natürlich bewusst. Im Lebenslauf können Sie daher mit relevanten Praktika, Hobbies und Interessen punkten.

Detaillierte Hilfen zur Bewerbung!

Als technischer Systemplaner arbeitest du in einem Bereich, der von technologischen Fortschritten und sich ändernden Anforderungen geprägt ist. Hier sind einige Trends und zukünftige Entwicklungen, die sich auf die Arbeit von technischen Systemplanern auswirken könnten:

Digitalisierung und Industrie 4.0
Mit dem Aufkommen von Industrie 4.0 werden vernetzte Systeme, das Internet der Dinge (IoT) und intelligente Fabriken immer wichtiger. Als technischer Systemplaner könntest du verstärkt mit der Planung und Implementierung digitaler Lösungen für die Automatisierung und Steuerung von Fertigungsprozessen betraut werden.

Künstliche Intelligenz (KI)
Die Integration von KI in technische Systeme gewinnt an Bedeutung. Systeme, die selbstlernend und adaptiv sind, könnten in verschiedenen Industriezweigen eingesetzt werden. Als technischer Systemplaner könntest du in Projekten mit KI-Integration involviert sein, sei es bei der Entwicklung von Produktionsanlagen oder intelligenten Steuerungssystemen.

Nachhaltigkeit und Energieeffizienz
Der Fokus auf nachhaltige Technologien und Energieeffizienz nimmt zu. Technische Systemplaner könnten vermehrt in Projekten arbeiten, die darauf abzielen, den Energieverbrauch zu reduzieren und umweltfreundliche Technologien zu implementieren.

Automatisierung und Robotik
Die Automatisierung von Prozessen und der Einsatz von Robotik in verschiedenen Industriezweigen werden weiter zunehmen. Technische Systemplaner werden gebraucht, um effiziente und sichere automatisierte Systeme zu entwerfen und zu implementieren.

Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR)
VR und AR könnten vermehrt in der Planung und Schulung von technischen Systemen eingesetzt werden. Das Erstellen von virtuellen Modellen und die Nutzung von AR für die Wartung und Reparatur könnten relevante Aspekte der Arbeit von technischen Systemplanern werden.

Cybersicherheit
Mit der zunehmenden Vernetzung von Systemen steigt auch die Bedeutung von Cybersicherheit. Technische Systemplaner könnten in Projekten involviert sein, die darauf abzielen, Systeme vor Cyberangriffen zu schützen und robuste Sicherheitsmaßnahmen zu implementieren.

Individualisierung und flexible Produktion
In vielen Branchen wird die Nachfrage nach individualisierten Produkten und flexiblen Fertigungsprozessen größer. Technische Systemplaner könnten daran beteiligt sein, Systeme zu entwickeln, die schnell auf sich ändernde Anforderungen reagieren können.

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