Raumausstatter/in – Ausbildung, Gehalt, Beruf, Voraussetzungen und Zukunft

Die Gestaltung von Räumen und Wohnräumen macht dir Spaß? Du hast ein gutes Auge für Farben und Esthetik an Wänden, Möbeln und Accessories? Dieses Berufsbild könnte dann deine Berufung werden.

Raumausstatter/in ist ein anerkannter Ausbildungsberuf nach der deutschen Handwerksordnung und ist hervorgegangen aus den Vorläuferberufen Tapezierer bzw. Polsterer und Dekorateur. Der Beruf wird in den vier unterschiedlichen Schwerpunkten Boden, Polstern, Raumdekoration sowie Licht-, Sicht- und Sonnenschutzanlagen ausgeübt.

Zu den Tätigkeiten der Raumausstatter gehört das Gestalten von Räumen und Polstermöbeln. Hierunter fällt ebenso die Gestaltung von Wänden und Decken, genauso wie der Fußboden. Diese Tätigkeit kann in Fachbetrieben wie Polster- oder Raumausstatter-Werkstätten ausgeübt werden. Zudem ist die Arbeit in einem Einrichtungshaus oder einem Theater möglich.

Je nach Schwerpunkt ist das Aufgabengebiet unterschiedlich gestaltet, so ist ein Innenausstatter mit Schwerpunkt Boden damit beschäftigt Bodenbelege wie Linoleum zu versiegeln oder Korkboden zu wachsen.

Im Schwerpunkt Polstermöbel ist die Aufgabe ganz klar in der Herstellung und Restaurierung von Polstermöbeln.

Ein Inneneinrichter für Raumdekoration sowie Lichtschutzanlagen, Sichtschutzanlagen und Sonnenschutzanlagen verbringt seinen Arbeitsalltag damit, dass er die Vorrichtungen montiert bzw. Dekorationen für Fenster entwirft.

Video zum Berufsbild Raumausstatter/Raumausstatterin

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Gehalt als Raumausstatter/in

Der Verdienst als Innenausstatter berechnet sich nach verschiedenen Bedingungen, wie zum Beispiel der Qualifikation oder der Berufserfahrung. Wie bei anderen Berufen, richtet sich das Gehalt zudem an den regionalen Bedingungen oder branchenüblichen Bezahlungen aus.

Einstiegsgehalt: Das Einstiegsgehalt für ausgebildete Raumausstatter liegt in Deutschland oft im Bereich von etwa 1.800 bis 2.500 Euro brutto pro Monat. Dies kann je nach Region und Betrieb variieren.

Berufserfahrung: Mit zunehmender Berufserfahrung und Spezialisierung kann das Gehalt steigen. Raumausstatter, die sich auf bestimmte Bereiche wie Polsterarbeiten, Bodenbeläge oder Innendekoration spezialisieren, können möglicherweise höhere Gehälter erzielen.

Selbstständigkeit: Viele Raumausstatter arbeiten als Selbstständige. In diesem Fall hängt das Einkommen stark von der Anzahl der Kunden, der Qualität der Arbeit und der regionalen Nachfrage ab.

Nicht zu vergessen ist die betriebliche Altervorsorge, welche heute eine immer wichtigere Rolle spielt. Gute Arbeitgeber bieten dir eine ordentliche Betriebsrente an.

Ausbildung als Raumausstatter/in

Als anerkannter Handwerksberuf sind die Bedingungen für die Berufsausbildung in der deutschen Handwerksordnung festgeschrieben. Die Ausbildung zum Raumausstatter dauert drei Jahre und kann entweder als duale oder schulische Berufsausbildung absolviert werden.

Wer also keinen betrieblichen Ausbildungsplatz bekommt hat die Möglichkeit eine schulische Berufsausbildung zu absolvieren, für die allerdings keine Ausbildungsvergütung bezahlt wird.

Die betriebliche duale Ausbildung als Raumausstatter erfolgt im Betrieb und in der Schule. Die Berufsschule findet in der Regel mehrmals wöchentlich statt, kann jedoch auch als Blockunterricht über Wochen oder Monate besucht werden.

Die praktische Ausbildung erfolgt im Ausbildungsbetrieb selbst. Hier stehen den Azubis ausgebildete Gesellen zur Seite, die eine umfassende Einarbeitung in den Berufsalltag vornehmen und immer mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Die Ausbildungsvergütung innerhalb der betrieblichen Ausbildung ist tariflich geregelt und kann wie folgt ausfallen:

Gehalt 1. Ausbildungsjahr 740 EUR
Gehalt 2. Ausbildungsjahr 835 EUR
Gehalt 3. Ausbildungsjahr 930 EUR

Im Prinzip kann sich jeder auf einen Ausbildungsplatz als Raumausstatter bewerben. Es ist keine bestimmte Schulbildung vorgeschrieben. Die Ausbildungsbetriebe suchen sich die Bewerber nach eigenen Kriterien aus.

Ebenso können die Berufsfachschulen bei der schulischen Ausbildungsvariante die Kriterien selbst bestimmen. Der größte Teil der Azubis in diesem Job hat einen Hauptschulabschluss, gefolgt von einem mittleren Bildungsabschluss.

Die Abschlussprüfung besteht aus den Prüfungsteilen A und B und wird von der zuständigen Handwerkskammer abgenommen.

Eigenschaften und Voraussetzungen in der Raumausstattung

Die wichtigste Eigenschaft, die Innenausstatter mitbringen sollten ist die Fähigkeit zu gestalterischer Kreativität. In diesem Job spielt die aktuelle Mode eine gewichtige Rolle. Als Dekorateur sind individuelle Lösungen gefragt. Der Umgang mit Formen, Farben und Materialien steht hier im Vordergrund.

Der Kunde steht natürlich mit seinen Wünschen im Mittelpunkt. Eine gute Kundenberatung und die Fähigkeit zur guten Kommunikation mit den Kunden sind enorm wichtig. Wer die Wünsche seines Kunden nicht versteht kann sie nicht umsetzen, ebenso muss der Kunde vor vermeintlichen Fehlern bewahrt werden, die ihm nicht unmittelbar bewusst sind.

Die Raumausstatter müssen ein Verständnis für verschiedene Materialien, ihre Eigenschaften und Anwendungsmöglichkeiten haben. Zudem ist der Umgang mit verschiedenen Werkzeugen und Maschinen ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit.

Bewerbung als Raumausstatter/in

Die Bewerbung als Raumausstatter kann auf dem Postweg mit einer schriftlichen Bewerbungsmappe erfolgen, oder als Online-Bewerbung.

Welche Bewerbungsform die beste ist können Sie in der Regel dem jeweiligen Stellenangebot entnehmen. Ist dort eine Mailadresse angegeben, kann die Bewerbung online erfolgen. Bei einem direkten Hinweis auf schriftliche Bewerbungsunterlagen per Post, sollte dies respektiert werden.

Inhaltlich sind beide Bewerbungsformen aber identisch, und unterscheiden sich nur in der Darstellungsart. Sie beinhalten ein Bewerbungsanschreiben, einen tabellarischen Lebenslauf und die letzten schulischen und beruflichen Zeugnisse als Kopie.

Die Gestaltung der Unterlagen sollte den üblichen Normen entsprechen. Da es sich bei einem Raumausstatter jedoch durchaus um einen kreativen Beruf handelt, kann eine „bewusste“ Verletzung der Norm eventuell einen Vorteil bringen.

Das Bewerbungsschreiben ist das wichtigste Dokument der Bewerbung als Dekorateur. Es sollte über die Motivation und die Qualifikation für den Beruf in idealer Weise informieren. Nur so kann die Chance auf einen Erfolg im weiteren Bewerbungsverlauf gewahrt werden.

Der Lebenslauf informiert in tabellarischer Form über die persönlichen Daten und den schulischen und beruflichen Werdegang des potenziellen Raumausstatters.

Beispiele und Tipps zur Bewerbung!

Einen Inneneinrichter muss man sich leisten können. Das kann in wirtschaftlich schwierigen Zeiten nicht jeder. In der Regel wird der Dienst Raumausstatter daher oft von Unternehmen in Anspruch genommen, oder von Privatpersonen die es sich leisten können.

Es gibt jedoch verschiedene Aspekte, die unabhängig von der finanziellen Situation des Kunden bzw. der Konjunktur zu sehen sind.

Nachhaltigkeit: Mit dem wachsenden Bewusstsein für Umweltschutz und Nachhaltigkeit könnte die Nachfrage nach umweltfreundlichen und nachhaltigen Raumausstattungslösungen steigen. Raumausstatter, die sich in diesem Bereich spezialisieren, könnten von dieser Entwicklung profitieren.

Digitalisierung: Technologische Fortschritte könnten die Art und Weise, wie Raumausstatter arbeiten, beeinflussen. Die Nutzung von Computer-gestützten Design-Tools und anderen digitalen Technologien könnte an Bedeutung gewinnen.

Individualisierung: Kunden suchen zunehmend nach individuellen und maßgeschneiderten Lösungen für ihre Wohnräume. Raumausstatter, die sich auf die Bereitstellung maßgeschneiderter Dienstleistungen und kreativer Lösungen konzentrieren, könnten gefragt sein.

Berufliche Weiterentwicklung: Die Möglichkeit zur Weiterbildung und Spezialisierung in bestimmten Bereichen wie historische Restaurierung, Feng Shui-Design oder barrierefreies Wohnen könnte die beruflichen Perspektiven verbessern.

Selbstständigkeit: Viele Raumausstatter entscheiden sich dafür, selbstständig zu arbeiten. Die Fähigkeit, ein eigenes Unternehmen zu gründen und zu führen, kann die beruflichen Perspektiven erweitern.

All diese Aspekte werden in der Zukunft für den Beruf eine Rolle spielen und sicherlich kommen noch einige weitere Aspekte hinzu, die heute noch nicht bedacht werden.

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