Einmal Schule, immer Schule? Schon während der Schulzeit hast du festgestellt, dass du gerne in die Schule gehst? Hast du vielleicht schon damals anderen Schülern Nachhilfe gegeben? Oder war die Schule eigentlich nie ein Ort, der dich angezogen hat, jetzt stellst du aber fest, dass du gut erklären kannst und es dir Spaß macht, anderen Menschen etwas beizubringen? Möglicherweise hast du auch bereits studiert, aber nicht auf Lehramt, und suchst jetzt eine neue Herausforderung?
Alle genannten Punkte könnten gerade dich dafür qualifizieren, Berufsschullehrer zu werden. Sollte dein Interesse geweckt sein und solltest du mehr über die Stelle des Berufsschullehrers erfahren wollen, findest du nachfolgend alle wesentlichen Fakten.
Video zum Berufsschullehrer/in für gewerblich/technische Fächer
Gehalt als Berufsschullehrer/in
Das Gehalt des Berufsschullehrers variiert. Neben der Frage, ob verbeamtet oder nicht, spielt es auch eine Rolle, ob der Arbeitgeber, das Land, der Bund oder auch Innungen und Kommunen sind. Zusätzlich hängt es davon ab, ob eine Lehrtätigkeit in Vollzeit ausgeübt wird oder nur nebenberuflich bzw. stundenweise.
Bei Vollzeitstellen kann man – je nach Alter und fachlicher Qualifikation – von einem Gehalt zwischen 3.000 Euro (brutto) und 3.800 Euro (brutto) im Monat ausgehen. Wer im öffentlichen Dienst arbeitet, hat die Möglichkeit, bis zu 4.200 Euro (brutto) pro Monat zu verdienen.
Ausbildung und Studium als Berufsschulehrer/in
Um das Lehramt eines Berufsschullehrers ausüben zu können, ist ein abgeschlossenes Studium Pflicht. Der klassische Weg ist ein Lehramtsstudium, welches mit der Bezeichnung „Handelspädagogik“ bzw. „Berufspädagogik“ abschließt. Neben der Pädagogik an sich, ist es möglich, sich für folgende Fachbereiche, welche später auch die Grundlage für die zu unterrichtenden Fächer bilden, zu entscheiden:
- – Chemie, Biologie oder Physik,
– Elektro- oder Metalltechnik,
– Wirtschaft und Verwaltung,
– Gesundheit oder Körperpflege,
– Raumgestaltung,
– Agrartechnik,
– Gestaltungstechnik,
– Ernährung und Hauswirtschaft sowie
– Pflege und Sozialpädagogik.
Nach erfolgreicher Vollendung der Studienzeit muss der angehende Berufsschullehrer in der Regel das Referendariat durchlaufen, welches als Vorbereitungszeit auf das spätere Berufsleben dient und üblicherweise (je nach Bundesland) zwischen 18 und 24 Monaten dauert. Der zweite Weg, um heutzutage als Berufsschullehrer tätig werden zu können, ist ein abgeschlossenes Hochschulstudium, wie z.B. im Ingenieurwesen, in der Mathematik, der IT oder der Volkswirtschaftslehre.
Aufgrund des derzeit herrschenden Fachkräftemangels werden Quereinsteiger gerne gesehen. Gerne auch, wenn sie bereits vor dem Quereinstieg viel praktische Erfahrungen in ihrem Beruf gesammelt haben.
Da ein Berufsschullehrer immer fachspezifische Kenntnisse vermittelt, kann ein Praxisbezug sehr hilfreich sein. Allerdings reicht es für Quereinsteiger nicht aus, „nur“ studiert zu haben. Wer nicht den klassischen Bildungsweg beschritten hat kommt über die Umschulung. Er/Sie muss vor Ausübung der Lehramtstätigkeit eine Weiterbildung absolvieren, welche u.a. Kenntnisse in der Pädagogik, Didaktik, der Methodik, Schulorganisation und dem Schulrecht vermittelt.
Voraussetzungen und Eigenschaften
Der Job des Berufsschullehrers ist anspruchsvoll. Es ist ein Beruf, bei dem ein enger Kontakt zu Menschen besteht. Der Berufsschullehrer nimmt – selbst, wenn die Schüler schon (junge) Erwachsene sind – eine Vorbildfunktion ein und prägt diese in gewisser Weise. Ein gutes Kommunikationsvermögen und Feingefühl sind hilfreich für diesen Beruf. Gleichzeitig ist aber auch Durchsetzungsvermögen und Engagement unerlässlich.
Eine Affinität zu ständigem Lernen wird ebenso vorausgesetzt wie die Begabung, etwas erklären oder präsentieren zu können. Außerdem sollten die Fächer, in denen unterrichtet wird souverän beherrscht werden.
Bewerbung als Berufsschullehrer/in
Die Bewerbung als Berufsschullehrer erfolgt klassischerweise auch wie die Bewerbung auf andere Stellen. Zum einen kann die Bewerbung initiativ erfolgen, d.h. ohne Kenntnis, dass eine Stelle ausgeschrieben wird, oder man bewirbt sich auf eine bereits inserierte Anzeige. Dies kann beim Bund oder Land direkt sein oder aber auch an privaten Schulen. Hin und wieder eröffnen sich auch Zukunftsperspektiven während des Referendariats. Bei einer Bewerbung kann hier gut Bezug genommen werden auf eine Empfehlung o.ä., was die Chancen auf Einstellung möglicherweise erhöht.
Die Bewerbung an sich erfolgt ebenfalls nach standardisierten Mustern. Wie bei anderen Berufen auch, werden üblicherweise ein Anschreiben, ein Lebenslauf sowie alle wichtigen Abschlüsse und – falls vorhanden – auch das Zeugnis des Referendariats beigefügt. Als Quereinsteiger sollte man alle erworbenen Zusatzqualifikationen ebenfalls erwähnen und mit Zertifikaten oder Zeugnissen belegen.
Trends und Perspektiven für das Lehramt
Lernen ist ein stetiger Prozess und unerlässlich für die Weiterentwicklung des Menschen und der Wirtschaft. Gerade auch ausbildende Betriebe sind auf die Unterstützung von Berufsschulen bzw. Berufsschullehrern angewiesen, um ihre Mitarbeiter ideal zu unterrichten und ihnen die nötigen Kenntnisse zu vermitteln. Daneben gibt es derzeit noch immer einen Mangel an Fachkräften und dementsprechend viele unbesetzte Stellen.
Der demografische Wandel und Lehrermangel bescheinigen dem Beruf ebenfalls eine positive Zukunft, die Pensionierungswelle der kommenden Jahre wird ebenso die Berufsschulen erfassen. Die berufliche Zukunft für Berufsschullehrer sieht deshalb gut aus. Dies gilt, wie bereits erwähnt, auch für den Quereinstieg. In manchen Bundesländern haben Quereinsteiger sogar Chancen auf Verbeamtung.
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