Busfahrer/in – Ausbildung, Gehalt und Voraussetzungen als Fachkraft im Fahrbetrieb

Hast du vielleicht auch schon als kleines Kind zu dem nett lächelnden Busfahrer aufgeschaut und hättest gerne seinen Bus mit dem großen Lenkrad gesteuert? Besitzt du dazu noch eine ausgezeichnete Konzentration, bist stressresistent und kannst gut mit Menschen umgehen?

Dann ist der Beruf Busfahrer/Busfahrerin – welcher in Deutschland als „Fachkraft im Fahrbetrieb“ bezeichnet wird – vielleicht genau das Richtige für dich.

Täglich hunderte von Menschen im Pendlerverkehr sicher an ihr Ziel bringen oder im Fernverkehr mit Reisebussen Urlauber in ihr ersehntes Urlaubsland fahren. Dies und noch viel mehr sind anspruchsvolle Aufgaben, denen du dich als Busfahrer/in stellst.

Zudem ist es eine körperlich sehr anstrengende Tätigkeit, welche mit dem Arbeitstag hinter dem Lenkrad eng verbunden ist. Nachstehend erhältst du alle wichtigen Informationen rund um die Ausbildung zum Busfahrer / zur Busfahrerin bzw. zur Fachkraft im Fahrbetrieb.

Video zum Beruf als Busfahrer/in

Viel Verkehr, wenig Gehalt? Das verdient ein Busfahrer in der Großstadt I Lohnt sich das? | BR

Gehalt und Ausbildungsvergütung als Busfahrer/in

Der Verdienst während der Ausbildung zum Busfahrer ist nicht einheitlich geregelt. Je nachdem, in welchem Bundesland der Auszubildende beschäftigt wird, wie groß der Betrieb ist und ob nach Tarifvertrag bezahlt wird, unterscheidet sich die jeweilige Ausbildungsvergütung.

Durchschnittlich kann ein Auszubildender im ersten Lehrjahr mit einem Gehalt in Höhe von ca. 840 € brutto rechnen. Im zweiten Ausbildungsjahr steigt die Ausbildungsvergütung auf etwa 890 € brutto an und im dritten Ausbildungsjahr sind bis zu 940 € pro Monat möglich.

Nach der Ausbildung liegt das Einstiegsgehalt als Busfahrer/in im Tarifvertrag bei etwa 2.100 Euro (brutto). Zusätzlich vergütet werden Zulagen für Wochenendarbeit oder Nachtschichten, welche dem Festgehalt hinzugerechnet werden.

Mit steigendem Alter und Berufserfahrung steigt auch das Gehalt weiter an. In Lohnstufe 6 sind im Monat ca. 2.700 Euro (brutto) möglich. Wer sich weiterbildet, hat die Möglichkeit, auch in finanzieller Hinsicht weiter aufzusteigen.

Ebenfalls als Busfahrer arbeiten, können Personen, welche sich zum Berufskraftfahrer ausbilden lassen.

Nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung liegt das Einstiegsgehalt hier zunächst bei rund 1.800 Euro (brutto) im Monat. Mit steigender Berufserfahrung und steigendem Alter wird das Gehalt entsprechend ansteigen. Hier liegt der Durchschnitt bei rund 2.300 Euro (brutto) pro Monat.

Auch bei dieser Berufsbezeichnung sind Weiterbildungen möglich. Wer beispielsweise den Verkehrsmeister als Weiterbildung anstrebt oder eine Fach- und Führungsposition übernimmt, kann bis zu 4.000 Euro (brutto) monatlich verdienen.

Ausbildung Busfahrer/in bzw. Fachkraft im Fahrbetrieb

Die Ausbildung zum Busfahrer ist eine duale Ausbildung, d.h. ein Teil der Ausbildung ist in der Schule zu absolvieren; der andere Teil im auszubildenden Betrieb. Die Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre und ist mit einer Abschlussprüfung zu bestehen. Diese besteht aus einem schriftlichen und einem praktischen Teil.

Ausbildungsinhalte im Betrieb sind u.a. wie Busse, Straßenbahnen und U-Bahnen im Unternehmensnetz geführt werden. Besondere Beachtung finden hierbei die Themen „Sicherheit“, „Kundenfreundlichkeit“, „Wirtschaftlichkeit“ und das sensible Thema „Umwelt“. Zudem wird der Auszubildende angewiesen, wie er sich in Gefahrensituationen und bei Unfällen zu verhalten hat, wie die Fahrzeugkontrolle und -wartung erfolgt und wie die Fahrzeuge bereitgestellt werden.

Da die Fachkraft im Fahrbetrieb zusätzlich organisatorische Tätigkeiten ausübt, wird der Auszubildende besonders im Umgang mit Kunden geschult. Zudem werden ihm Kenntnisse vermittelt, wie Kontrollinstrumente überwacht und bedient werden, wie Auskünfte in einer Fremdsprache erteilt werden und was bei der Erstellung von Fahrplänen zu beachten ist.

In der Berufsfachschule wird dem Auszubildenden theoretisches Wissen vermittelt. Unter anderem, wie Fahrzeuge gepflegt und gewartet werden, was Umweltschutz bedeutet und wie ein Fahrbetrieb organisiert ist. Zudem werden allgemeinbildende Fächer wie Deutsch-, Wirtschafts- und Sozialkunde unterrichtet sowie Fremdsprachenkenntnisse gelehrt.

Übersicht der Ausbildungsvergütung:

1. Ausbildungsjahr: 840 Euro
2. Ausbildungsjahr: 890 Euro
3. Ausbildungsjahr: 940 Euro

Eigenschaften und Voraussetzungen für den Busfahrbetrieb

Der Beruf setzt eine hohe Belastbarkeit voraus. Auch in stressigen Situationen und im Umgang mit schwierigen Menschen, muss stets die Kontrolle behalten werden. Wer bei Stau Aggressionen entwickelt, die er lautstark mitteilen muss oder aber aggressiv fährt, ist in diesem Berufsfeld schlecht aufgehoben.

Gute Ausdrucks- und Umgangsformen sind für den Kundenkontakt empfehlenswert. Eine dauerhafte Konzentrations- und eine schnelle Reaktionsfähigkeit sind wichtig für die Aufmerksamkeit im Straßenverkehr – die Sicherheit der Fahrgäste und Passanten sowie der anderen Verkehrsteilnehmer hat oberste Priorität.

Räumliches Vorstellungsvermögen wird benötigt, um Linien- und Streckenpläne korrekt lesen zu können. Da Busfahrer/Busfahrerinnen bzw. Fachkräfte im Fahrbetrieb häufig im Schichtdienst arbeiten, ist in diesem Zusammenhang eine hohe Belastbarkeit gefragt.

Viele Ausbildungsbetriebe verlangen ein persönliches Führungszeugnis und einen Gesundheits-Check, um sicherstellen zu können, dass der Auszubildende in der Lage ist, seinen zukünftigen Beruf korrekt ausüben zu können. Die Sehleistung spielt hier eine besonders große Rolle.

Selbstverständlich ist zum Führen eines Fahrzeugs der entsprechende Führerschein notwendig.

Viele Betriebe begrüßen Bewerber mit abgeschlossener mittlerer Reife (Realschulabschluss), aber auch Bewerbungen von Bewerbern mit höheren oder niedrigeren Bildungsgraden sind nicht ausgeschlossen.

Bewerbung als Busfahrer/in bzw. Fachkraft im Fahrbetrieb

Wer sich in dem Berufsbild ausbilden lassen möchte, muss sich bei einem auszubildenden Betrieb bewerben. Dies können beispielsweise die städtischen Verkehrsbetriebe sein, aber auch private Transportunternehmen kommen in Frage. Wer kein bestimmtes Unternehmen favorisiert, sollte in erster Linie auf ausgeschriebene Stellen achten und sich auf diese bewerben.

Je nachdem, welche Bewerbungsart vom Unternehmen gewünscht wird, kommen die Online-Bewerbung bzw. Bewerbung per Email oder die postalische Bewerbung in Frage. Bei der postalischen Bewerbung wäre eine ordentliche Bewerbungsmappe vorzubereiten.

In allen Fällen sind ein aussagekräftiges Anschreiben, ein aktueller Lebenslauf und alle relevanten Zeugnisse und Zertifikate beizufügen.

Weitere Bewerbungstipps und Tricks!

Bis Busse und Bahnen tatsächlich ohne Fahrer auskommen, werden noch Jahre vergehen, falls es überhaupt jemals dazu kommt. Darüber hinaus wird das Verkehrsnetz immer weiter ausgebaut, in großen Städten verzichten viele Menschen mehr und mehr auf ein eigenes Auto, wodurch sie auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind.

Pendler aus weiter entfernten Orten entscheiden sich häufig zum Pendeln zur Arbeitsstätte mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Der Beruf Fachkraft im Fahrbetrieb hat daher aktuell gute Chancen am Arbeitsmarkt.

Weiterentwicklungs- und Aufstiegsmöglichkeiten sind ebenfalls gegeben, in größeren Betrieben werden Interessierte häufig intern gefördert, um sich selbst verwirklichen zu können.

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