Lokführer/in bzw. Triebfahrzeugführer – Ausbildung, Gehalt, und Voraussetzungen als Eisenbahner

Mit den Dampfloks wurde nicht nur der Wilde Westen Amerikas erobert und zivilisiert, die „Eisenbahn“ ist seit der Erfindung der Dampflok eines der wichtigsten Verkehrsmittel im Nah- und Fernverkehr. Der Schienenverkehr zählt zudem zu einem der sichersten Verkehrsmittel, obwohl die Hochgeschwindigkeitszüge fast schon Raketen auf Schienen darstellen.

Der Lokführer bzw. Triebfahrzeugführer ist verantwortlich für den Transport seiner Passagiere im Personenverkehr oder seiner Fracht im Güterverkehr, somit obliegt ihm ähnlich hohe Verantwortung wie einem Piloten oder Schulbusfahrer.

Triebwagenführer im Betriebsdienst Transport steuern Loks für den Gütertransport und Personentransport sowie im S- und U-Bahn-Bereich. Sie sind beschäftigt bei Unternehmen des Nahverkehrs und Fernverkehrs, aber auch bei großen Unternehmen, die über eine eigene Betriebsbahn verfügen, zum Beispiel bei der Herstellung von Stahl.

Video zu Ausbildung und Beruf als Lokführer/in

Gehalt als Lokführer und Eisenbahner

Für diesen Beruf gibt es einen Tarifvertrag, welcher die Höhe des Tarifs festsetzt. Allerdings sind die Unternehmen nicht verpflichtet sich an den Tarifvertrag zu binden, sondern können Lohn oberhalb oder unterhalb des Tarifvertrags zahlen.

Der Verdienst für Lokführer liegt bei ungefähr 2.500,- bis 3.500,- EUR brutto im Monat als Einstiegsgehalt. Mit zunehmender Berufserfahrung und dem Erwerb von speziellen Qualifikationen kann das Gehalt steigen. Lokführer mit mehrjähriger Erfahrung können Gehälter im Bereich von 3.500 bis 4.500 Euro oder mehr verdienen.

Zusätzlich zum Gehalt wird dem Lokführer je nach Verantwortungsbereich, Position oder Qualifikation noch eine Zulage zum Grundgehalt zugesprochen, welche den Bruttoverdienst erhöht.

Ausbildung als Lokführer/in – Triebfahrzeugführer/in

Die Berufsausbildung zum Lokführer in Deutschland ist ein faszinierender und anspruchsvoller Weg, der individuellen Interessen an Technik, Verantwortung und der Liebe zur Eisenbahn gerecht wird. Um diesen spannenden Beruf zu ergreifen, sind zunächst grundlegende Voraussetzungen wie ein Realschulabschluss und das Erreichen des Mindestalters von 20 Jahren notwendig.

Die Ausbildung beginnt mit einer fundierten theoretischen Grundausbildung, in der angehende Lokführer ein breites Spektrum an Wissen erwerben, das von Eisenbahnbetrieb über Sicherheitsvorschriften bis hin zu Signaltechnik und rechtlichen Grundlagen reicht. Diese theoretische Basis wird durch praktische Schulungen auf Simulatoren und echten Strecken ergänzt, wobei die Anwärter Fertigkeiten im Umgang mit verschiedenen Zugtypen und moderner Technologie entwickeln.

Die Ausbildungsphase im Unternehmen bietet die Möglichkeit, unter Aufsicht erfahrener Lokführer echte Betriebssituationen zu erleben und praktische Erfahrungen zu sammeln. Anwärter absolvieren Ausbildungsfahrten, um ihre Fähigkeiten weiter zu verfeinern und eine umfassende Fahrpraxis zu erlangen. Dabei werden auch spezifische Fachmodule durchlaufen, die auf den Betrieb des jeweiligen Eisenbahnverkehrsunternehmens zugeschnitten sind.

Für die Dauer der Ausbildung zum Eisenbahner wird eine Ausbildungsvergütung bezahlt, die folgende monatliche Zahlung umfasst:

1. Ausbildungsjahr: 800 bis 1.000 EUR
2. Ausbildungsjahr: 900 bis 1.100 EUR
3. Ausbildungsjahr: 1.000 bis 1.200 EUR

Die Ausbildung kulminiert in einer anspruchsvollen Abschlussprüfung, die sowohl theoretische als auch praktische Komponenten umfasst. Bei erfolgreichem Abschluss erhalten die angehenden Lokführer nicht nur ihre Fahrerlaubnis für den gewünschten Streckenabschnitt, sondern auch ein Zertifikat, das ihre Qualifikation und Befähigung als Lokführer bezeugt.

Dieser Weg endet jedoch nicht mit der Abschlussprüfung, denn Lokführer bleiben stets auf dem neuesten Stand, indem sie regelmäßig an Fortbildungen teilnehmen. Diese Weiterbildungen ermöglichen es ihnen, sich den sich wandelnden Anforderungen der Branche anzupassen und ihre Fähigkeiten zu vertiefen.

Die Berufsausbildung als Lokführer ist somit nicht nur ein Eintritt in eine faszinierende berufliche Laufbahn, sondern auch ein kontinuierlicher Lernprozess, der eine Leidenschaft für die Eisenbahn mit einem hohen Maß an Verantwortung und technischem Know-how verbindet.

Eigenschaften und Voraussetzungen für Lokführer

Die wichtigste Eigenschaften der Schienenfahrzeugführer ist das große Verantwortungsbewusstsein. Zugführer, besonders im Personentransport, haben eine riesige Verantwortung für die Sicherheit der beförderten Personen. Besonders in Stresssituationen sollte hier ein kühler Kopf bewahrt werden.

Des Weiteren muss ein Zugführer auch psychisch sehr gefestigt sein, denn die Wahrscheinlichkeit, dass der Zugführer während seiner Arbeit einen suizidalen Personenschaden erlebt ist gar nicht so gering, muss aber nicht vorkommen.

Technisches Verständnis und die Fähigkeit zur Bedienung von technischem Gerät sollte ein Schienenfahrzeugführer mitbringen, auch ein wenig handwerkliches Geschick.

Bewerbung als Lokführer bzw. Triebfahrzeugführer

In der Regel bilden die meisten Betriebe ihre Lokführer selbst aus, weshalb nach der Ausbildung oftmals keine Bewerbung auf ein Stellenangebot notwendig ist. Wo es jedoch der Fall sein sollte, ist im Prinzip die Bewerbung auf den Ausbildungsplatz ein guter Leitfaden.

Eine Bewerbung für den Job als Lokführer besteht aus einem gängigen Bewerbungsschreiben über Motivation und Qualifikation und einem tabellarischen Lebenslauf mit den beruflichen und schulischen Stationen. Zudem werden natürlich noch die Arbeitszeugnisse bzw. Schulzeugnisse hinzugefügt. Mittlerweile werden Bewerbungen meistens über das Internet eingereicht bzw. versendet, was gewünscht ist steht in der Regel im Stellenangebot.

Weitere Bewerbungstipps und Tricks!

Trends und Perspektiven für Lokführer

Der Schienenverkehr im Bereich des deutschen Personen- und Güterfernverkehrs ist nach wie vor überwiegend in den Händen der Deutschen Bahn AG. Im Bereich des Personennahverkehrs gibt es jedoch mittlerweile sehr viele private Anbieter, da sich die Deutsche Bahn auf den Fernverkehr konzentriert.

Die Automatisierung von Zügen und Schienennetzen könnte dazu führen, dass einige Aufgaben für Eisenbahner automatisiert werden. In einigen Ländern werden bereits teilautomatisierte Systeme getestet. Lokführer könnten sich mehr auf Überwachungs- und Notfallsituationen konzentrieren, während automatisierte Systeme die Zugführung übernehmen.

Digitale Technologien werden zukünftig dazu beitragen, den Informationsaustausch zwischen verschiedenen Akteuren im Transportwesen zu verbessern. Lokführer könnten Zugang zu fortschrittlicheren Informationssystemen erhalten, die ihnen Echtzeitdaten und -warnungen liefern.

Der demografische Wandel hat heute bereits Auswirkungen auf die Verfügbarkeit von qualifizierten Lokführern. Es könnte zu Engpässen kommen, insbesondere wenn ältere Lokführer in den Ruhestand treten und es nicht genügend Nachwuchs gibt.

Allerdings gehört zum Konzept einer nachhaltigen Mobilität ebenso eine starke Fokussierung auf den Schienenverkehr. Zusammen mit dem steigenden Bedarf und einer knappen Verfügbarkeit, sind die Chancen auf dem Arbeitsmarkt für Lokführer zukünftig als sehr gut einzuschätzen.

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