Elektroniker/in für Geräte und Systeme – Ausbildung, Beruf, Gehalt und Voraussetzungen

Eine Welt ohne Technik und Elektronik ist heute kaum mehr vorstellbar. Ob am Arbeitsplatz, in der Freizeit oder im öffentlichen Raum: Fast überall gibt es elektronische Hilfsmittel. Angefangen beim Handy über Haushaltsgeräte, Autos und größere Verkehrsmittel hin zu Industrie- und Fertigungsanlagen. Auch wenn gerade bei großen Geräten noch ein großer Anteil an Mechanik verbaut ist, erfolgt die Steuerung überwiegend elektronisch.

Ausgebildete Elektroniker/innen für Geräte und Systeme sind echte Allrounder. Sie sind an der Herstellung elektronischer Kleinteile beteiligt. Sie bauen diese in alle Geräte und Maschinen, die dieser elektronischen Steuerung bedürfen und sie sind in der Lage, diese Maschinen zu warten.

Da komplexe Technik heute über einzelne Geräte hinausgeht, bekam die Berufsbezeichnung den Zusatz „für Systeme“.

Zur Ausbildung gehören auch Kenntnisse zu Software und Steuerungstechnik. Die besondere Arbeit liegt oft gerade an der Schnittstelle zwischen elektronischen Maschinenteilen und computergestützter Steuerung. Ohne Teamarbeit mit Technikern, Mechanikern und Ingenieuren wäre Produktion, Wartung und Reparatur großer Anlagen gar nicht möglich.

Auch Planung und Organisation gehört zum Berufsbild eines Elektronikers für Geräte und Systeme. Gute Kommunikation und Bereitschaft zur Leistung auch unter Zeitdruck werden immer wieder abverlangt. Dafür ist die Tätigkeit aber abwechslungsreich und vielseitig und reicht auch handwerklich von feinmechanischen Fertigkeiten bis hin zum Umgang mit schwerem Werkzeug.

Ausbildungsvideo Elektroniker/in Geräte und Systeme

Elektroniker Geräte und Systeme - Ausbildung - Beruf

Gehalt und Ausbildungsvergütung als Elektroniker/in für Geräte und Systeme

Für Technik und Elektronik geben Unternehmen sehr viel Geld aus. Für Kunden ist es meist am wichtigsten, dass Geräte und Maschinen reibungslos funktionieren. Dabei kommt dem Elektroniker für Geräte und Systeme eine Schlüsselposition zu. Das schlägt sich auch in der Bezahlung nieder.

Schon im ersten Ausbildungsjahr werden über 1.000 Euro Ausbildungsvergütung bezahlt. Das ist deutlich mehr als in vielen anderen Berufen. Das steigert sich bis ca. 1.400 Euro Ausbildungsvergütung im vierten Ausbildungsjahr. Genauere Zahlen folgen unter dem Punkt zur Ausbildung.

Ein Elektroniker für Geräte und Systeme kann mit einem Brutto-Einstiegsgehalt von 1.700 bis 2.500 Euro rechnen. In Folge lässt sich das steigern auf bis zu 3.300 Euro. Dies ist aber immer auch von regionalen und konjunkturellen Bedingungen abhängig.

Auch die Branche spielt eine Rolle: So lässt etwa ein Arbeitsplatz in der Luftfahrttechnik eine tendenziell noch bessere Bezahlung erwarten. Durch Zusatzqualifikationen, Spezialisierung und mögliche Führungsposition kann selbst ein solches Gehalt noch nach oben ausgebaut werden.

Ausbildung als Elektroniker/in für Geräte und Systeme

Die Ausbildung zum Elektroniker für Geräte und Systeme ist ein klassischer Ausbildungsberuf im dualen System. Das bedeutet, dass die praktischen Anteile der Ausbildung in einem Lehrbetrieb vermittelt werden: Durch konkrete Aufgabenstellung und Mitarbeit wirst du an die späteren Arbeitsinhalte praktisch herangeführt.

Die Praxis ist hierbei der Schwerpunkt, wobei mit zunehmender Ausbildungsdauer die Verknüpfung mit der zugehörigen Theorie entscheidend ist. Diese wird begleitend in der Berufsschule vermittelt. Zur Verbindung von Theorie und Praxis und Vorbereitung zur späteren Prüfung wirst du kontinuierlich ein Berichtsheft führen.

Die Abschlussprüfung hat zwei Teile. Am Ende des zweiten Ausbildungsjahres wird der erste Teil dieser Prüfung absolviert. Am Ende der Ausbildungszeit kommt der zweite Teil der Prüfung.
Das Bestehen der Prüfungen berechtigt dich zum Führen der Berufsbezeichnung: Staatlich anerkannter Elektroniker für Geräte und Systeme.

Genaue Inhalte zu Ausbildung und Prüfung sind detailliert in den Prüfungsordnungen zu finden. Diese gibt es im Internet, etwa auf Seiten der Industrie und Handelskammer IHK. Fortbildungsmöglichkeiten gibt es viele: Die Meisterschule und abschließende Prüfung berechtigt dich zur Ausbildung oder Führung eines eigenen Unternehmens inklusive Ausbildung.

Klassische Weiterbildungsberufe könnten Industriemeister für Elektrotechnik oder Mechatroniker sein. Auch aufbauende Studiengänge sind denkbar, etwa zu Steuerungs- und Automatisierungstechnik.

Mögliche Ausbildungsvergütung über die gesamte Dauer der Ausbildung als Elektroniker für Geräte und Systeme:

1. Ausbildungsjahr:
ca. 1.032 bis 1.154 Euro
2. Ausbildungsjahr:
ca. 1.083 bis 1.187 Euro
3. Ausbildungsjahr:
ca. 1.159 bis 1.261 Euro
4. Ausbildungsjahr:
ca. 1.238 bis 1.329 Euro

Voraussetzungen und Eigenschaften für Elektroniker der Fachrichtung Geräte und Systeme

Der Beruf Elektroniker für Geräte und Systeme setzt für Ausbildung und spätere Ausübung einiges voraus:
Zunächst ist vor allem Interesse und Freude an technischen Zusammenhängen gefragt. Auch eine große Affinität zu Elektronik und Computertechnik ist unabdingbar. Das theoretische Verständnis für Schaltungen als auch erste praktische Fähigkeiten etwa mit einem Lötkolben sind wichtig.

Aufenthalt in Fertigungshallen, das Montieren von Schaltschränken und ständiges Arbeiten umgeben von Technik sollte bei dir Freude und Interesse auslösen. Aus der Schule sollten vor allem gute Kenntnisse in Mathematik, Physik und gegebenenfalls in Informatik mitgebracht werden.

Durch erwähnte Notwendigkeit von Teamarbeit solltest du auch kontaktfreudig und sozial eingestellt sein.
Weitere Anforderungen:

  • handwerkliches Geschick
  • gutes räumliches Vorstellungsvermögen
  • lesen von Bau- und Schaltplänen
  • Fähigkeit zu analytischem Denken und Handeln etwa für Fehlersuche
  • Geduld und Ausdauer

Bewerbung als Elektroniker/in für Geräte und Systeme

Die Bewerbung erfolgt bei einem geeigneten Lehrbetrieb. Diese kann klassisch aus einer Bewerbungsmappe mit Bewerbungsanschreiben, Lebenslauf und Zeugnissen bestehen.

Mittlerweile weit verbreitet und oft angefragt ist die elektronische Online-Bewerbung. Manchmal kann die Bewerbung auch nur über ein Portal der Firmenwebsite erfolgen. Hier sind oft erste Eignungstests eingebaut, die du ernst nehmen und dafür üben solltest.

Generell ist es ratsam, sich für Erstellung von Bewerbungsunterlagen professionelle Unterstützung zu suchen. Die perfekt gestaltete Bewerbung ist ein entscheidender Faktor für die angestrebte Aufnahme in den Lehrbetrieb.

Sich im Internet über Bewerbungsstandards zu informieren ist sicher hilfreich. Auf keinen Fall solltest du eine Musterbewerbung 1 zu 1 übernehmen. Sie kann als Anregung für eine eigene, selbstgeschriebene und authentische Bewerbung dienen.

Weiterhin wird häufig behauptet, ein Foto wäre für eine Bewerbung nicht mehr notwendig. Das ist falsch. Auf das Beifügen eines von einem Profifotografen gemachten Bewerbungsfotos solltest du nur verzichten, wenn der angestrebte Ausbildungsbetrieb das ausdrücklich so wünscht.

Weitere Bewerbungstipps und Tricks!

Zukunft und Trends für Geräte und Systeme

Die Aussichten, im Beruf Elektroniker für Geräte und Systeme erfolgreich zu sein sind sehr gut. Die Zunahme elektronischer Module in technischen Geräten zeigt den Trend zur Elektronik. Schön kann man das am Wechsel von Berufsbezeichnungen sehen: Der klassische KFZ-Mechaniker ist heute längst zum KFZ-Mechatroniker geworden.

Wichtig ist die ständige Weiterbildung und Spezialisierung. Auch ein aufgesatteltes geeignetes Studium schafft glänzende Karrieremöglichkeiten. Ein Meisterabschluss ermöglicht alternativ eine berufliche Selbständigkeit.

Unabdingbar ist die stetige Anpassung der Kenntnisse im Bereich Computer und Informatik. Eine Trendbranche ist derzeit die gesamte Umwelttechnologie.

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