Verfahrensmechaniker/in – Ausbildung, Gehalt, Voraussetzungen und berufliche Perspektiven

Interessierst du dich dafür, aus welchen Komponenten und Bauteilen verschiedene Gegenstände und Produkte hergestellt werden und bist geschickt mit den Händen? Dann passt eine Ausbildung in der Verfahrensmechanik ideal zu dir.

Verfahrensmechaniker/innen sind in beinahe sämtlichen Branchen der Industrie tätig und vor allem dafür verantwortlich, aus Rohstoffen mithilfe diverser Prozesse ein Endprodukt herzustellen. Ganz gleich, ob es sich um ein Auto, Baumaterial oder Glas handelt – bei nahezu allen industriell gefertigten Erzeugnissen sind im Laufe der Produktion Verfahrensmechaniker/innen involviert.

Der Beruf ist demnach äußerst abwechslungsreich und die Beschäftigungsmöglichkeiten sind vielfältig. Von der Kunststoffindustrie bis zur Betonfertigung, von der Beschichtung bis zur Glaserei ist die Auswahl an potenziellen Arbeitgebern groß.

Als Verfahrensmechaniker/in bist du für die Fertigung von Produkten verantwortlich. Handwerkliches Geschick, Sorgfalt und eine gute Beobachtungsgabe sollten zu deinen hervorstechenden Eigenschaften zählen.

In diesem Beruf liegt dein Arbeitsumfeld zumeist in Werkstätten oder Produktionshallen, Bürotätigkeiten sind eher nicht an der Tagesordnung. Als Verfahrensmechaniker/in planst du Fertigungsabläufe, überwachst und koordinierst deren reibungslosen Ablauf und bist meistens auch für die Wartung und Pflege der Anlagen sowie für die Qualitätskontrollen zuständig. Die Tätigkeiten erfolgen je nach Branche entweder maschinell oder manuell.

Video – Beruf als Verfahrensmechaniker Kunststoff- und Kautschuktechnik

Die Videos zu den anderen Fachbereichen findest du hier:

Beschichtungstechnik
Hütten- und Halbzeugindustrie
Steine und Erdenindustrie
Glastechnik

Gehalt als Verfahrensmechaniker/in

Wie bei den meisten Ausbildungen unterliegt deine Vergütung auch hier einer jährlichen Staffelung. Im folgenden der Durchschnitt der Ausbildungsvergütung über die verschiedenen Fachgebiete hinweg:

Kunststoff- und Kautschuktechnik
Ausbildungsvergütung: 726 – 1.032 €

Beschichtungstechnik
Ausbildungsvergütung: 976 – 1.199 €

Steine- und Erdenindustrie
Ausbildungsvergütung: 730 – 1.214 €

Glastechnik
Ausbildungsvergütung: 750 – 907 €

Nach der Ausbildung beträgt die Spanne des möglichen Einstiegsgehaltes bei 2.000 bis 3.000 Euro. Dabei spielt es auch eine Rolle, in welcher Region du tätig bist – so ist der Verdienst in Ostdeutschland oft niedriger als in Westdeutschland – und welcher Branche du angehörst.

Darüber hinaus nicht jeder Betrieb an einen Tarif gebunden, sodass in solchen Unternehmen die Bezahlung tendenziell niedriger ist als in Firmen, die tariflich vergüten.

Positive Auswirkungen auf das Gehalt als Verfahrensmechaniker haben die Berufserfahrung sowie zusätzliche Qualifikationen, zum Beispiel als Techniker/in, Meister/in oder ein Hochschulabschluss als Ingenieur/in.

Ausbildung als Verfahrensmechaniker/in

Die Ausbildung dauert üblicherweise drei Jahre und ist in dualer Form organisiert. Während du im Betrieb deinen praktischen Teil absolvierst, eignest du dir in der Berufsschule die theoretischen Kenntnisse an, die du für deine Arbeit benötigst.

Im ersten Jahr sind dies Grundlagen der Verfahrenstechnik, zu denen unter anderem die Fächer Physik, Chemie, Mathematik und Technik zählen. Im zweiten Jahr werden die Inhalte bereits wesentlich von fachlichen Schwerpunkten der jeweiligen Ausbildungsrichtung geprägt, die es in der Verfahrensmechanik sind.

Zu nennen sind hier die Fachrichtungen der Kunststoff- und Kautschuktechnik, der Beschichtungstechnik sowie die Steine- und Erdenindustrie oder die Glastechnik. Hier lernst du, wie du mit den jeweiligen Rohstoffen arbeitest, welche individuellen Eigenschaften sie aufweisen und was du bei ihrer Bearbeitung und Umformung zu beachten hast.

Nach der Hälfte der Ausbildung legst du eine Zwischenprüfung ab und am Ende die Abschlussprüfung, beides findet an der IHK statt. Bei guten Leistungen hast du überdies die Möglichkeit, deine Ausbildungszeit zu verkürzen auf eine Dauer von zwei oder zweieinhalb Jahren.

Je nach Fachbereich kommen in dieser Berufsausbildung ganz unterschiedliche Aufgaben auf dich zu. Darüber hinaus ist natürlich die Branche für die Anforderungen ebenso entscheidend. Das Berufsbild existiert sowohl im Handwerk, als auch in der Industrie.

Voraussetzungen für Verfahrensmechaniker

Es existieren keine rechtlichen Mindestvoraussetzungen für die Ausbildung als Verfahrensmechaniker/in. Sowohl mit einem Hauptschul- als auch mit Realschulabschluss oder der Hochschulreife kannst du den Einstieg in den Beruf schaffen, ohne Abschluss sind die Chancen jedoch eher gering. Schulfächer, in denen du gute Noten aufweisen solltest, sind Physik, Chemie und Mathematik.

Überdies sind ein Interesse und Spaß an Technik vonnöten, genauso wie handwerkliche Begabung und entsprechende Grundfähigkeiten. Die Tätigkeit findet in vielen Betrieben im Schichtdienst statt. Hierfür ist ein gewisses Maß an Belastbarkeit hilfreich.

Geschick, Aufmerksamkeit und Teamfähigkeit runden dein Anforderungsprofil ab. Du bist für den Ablauf von Fertigungsprozessen verantwortlich, sodass eine eigenverantwortliche und selbstständige Arbeitsweise dir nicht fremd sein sollte. Hilfreich sind außerdem ein gutes Vorstellungsvermögen und räumliches Denken, um Pläne und Skizzen richtig interpretieren zu können.

Bewerbung als Verfahrensmechaniker/in

Deine Bewerbung reichst du in schriftlicher Form mit einem Anschreiben und Lebenslauf sowie den Nachweisen deiner Vorkenntnisse und des Schulabschlusses ein. Nicht unbedingt notwendig, aber doch hilfreich, um einen ordentlichen Eindruck zu erwecken, ist ein ansprechend gestaltetes Deckblatt mit einem Bewerbungsfoto.

Im Bewerbungsanschreiben gehst du auf deine Motive ein, die dich dazu bewogen haben, diesen Werdegang anzustreben. Hast du dich schon immer gern damit beschäftigt, wie Dinge aufgebaut und zusammengesetzt sind, einschlägige Praktika absolviert oder warst in der Werkstatt eines Familienmitgliedes tätig?

Dies alles sind Punkte, die nicht zu unterschätzen sind, da sie deinem zukünftigen Arbeitgeber aufzeigen, dass es dir ernst ist. Achte darauf, dass deine Unterlagen keine Fehler enthalten – im Zweifel schadet es nicht, wenn sie von einer zweiten Person einmal gegen gelesen werden, um auf Unstimmigkeiten, Rechtschreibfehler oder ähnliches hinzuweisen.

Bewerbung erfolgreich erstellen!

Der Beruf Verfahrensmechaniker/in ist von enormer Vielfalt und Innovation geprägt, was sich bereits in den unterschiedlichen Ausprägungen der fachlichen Richtung zeigt. Technische Neuerungen und Entwicklungen sowie neue Verfahren zur Bearbeitung von Rohstoffen gibt es quasi laufend, sodass der Markt sich stetig weiterentwickelt.

Gerade in der Verarbeitung von Kunststoffen oder Kautschuk und der Beschichtungstechnologie gibt es zahlreiche neue High-Tech-Materialien, die den Markt verändern, etwa Verbundstoffe und polymere Werkstoffe. Dazu kommt, dass einige Rohstoffe, die heute noch die Grundlage vieler Produkte bilden – etwa Erdöl – nur noch begrenzt im begrenzten Maße zur Verfügung stehen und hier somit bereits jetzt nach Alternativen geforscht wird.

Eine weitere Entwicklung ist davon geprägt, dass mittlerweile ökologische Gesichtspunkte und Umweltaspekte stärker in das Bewusstsein gerückt sind, weshalb umweltfreundliche Verfahren eine immer größere Bedeutung aufweisen und Unternehmen diese vermehrt berücksichtigen.

Als Verfahrensmechaniker/in hast du verschiedene Möglichkeiten, dich fachlich weiter zu qualifizieren und somit deine beruflichen Perspektiven zu verbessern. Mit einem Abschluss als staatlich geprüfte/r Techniker/in, einem Meisterbrief oder einem ingenieurwissenschaftlichen Studium der Verfahrenstechnik, der Materialwissenschaften oder des Maschinenbaus steigen deine Jobchancen noch einmal um ein Vielfaches.

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