Feinwerkmechaniker/in – Ausbildung, Berufsbild, Gehalt und Voraussetzungen

Du verfügst über handwerkliches Geschick? Die Arbeit mit Metallen macht dir Spaß? Dann könnte dieses Berufsbild vielleicht für dich perfekt sein.

Dieser Beruf hat seinen Ursprung im Uhrmacherhandwerk. Durch die Serienproduktion von mechanischen Uhren war eine präzise Fertigung der Feinmechanik notwendig. War damals noch alles Handarbeit, so ist heute die Produktion gekennzeichnet von CNC-Maschinen und dem Entwurf mit CAD-Programmen.

Der Beruf Feinwerkmechaniker ist 2002 durch eine Zusammenlegung der Berufe Maschinenbaumechaniker, Dreher, Feinmechaniker und Werkzeugmacher entstanden. Der Job findet sich in einer Vielzahl von Bereichen wieder und ist in der Optik, dem Maschinenbau, Werkzeugbau und der Feinmechanik innerhalb der Produktion zu finden. Dort werden Maschinen, Messgeräte oder Produkte der Stanztechnik, Schnitttechnik oder Umformtechnik hergestellt.

Hierbei arbeiten sie in drei unterschiedlichen Fachbereichen – der Feinmechanik, dem Werkzeugbau oder dem Maschinenbau. Je nach Schwerpunkt ergibt sich ein anderes Betätigungsfeld. Die Arbeit findet in der Regel in der Industrie im Schichtbetrieb statt und oftmals sogar im Akkord.

Video zum Berufsbild Feinwerkmechaniker/in

Ausbildung zum Feinwerkmechaniker oder Industriemechaniker im BFW München

Gehalt als Feinwerkmechaniker/in

Die Vergütung der Feinwerkmechaniker erfolgt nach dem gleichen Muster der anderen Berufe. Es gibt persönliche Faktoren, die bei der Bestimmung von Gehalt und Verdienst eine entscheidende Rolle spielen. Dazu zählen beispielsweise die Berufserfahrung, die Qualifikation oder der Verantwortungsbereich.

Zudem ist der Lohn abhängig von den regionalen Bedingungen oder den zusätzlichen Vereinbarungen wie Weihnachtsgeld oder Urlaubsgeld, welches für alle Beschäftigten des Unternehmens gilt.

Ist das Gehalt der Feinwerkmechaniker im jeweiligen Unternehmen an einen Tarifvertrag gebunden oder angelehnt, so kann der Verdienst zum Beispiel bei einem Stundenlohn von 13 bis 14 Euro brutto liegen.

Ausbildung als Feinwerkmechaniker/in

Die Ausbildung zum Feinwerkmechaniker ist eine handwerkliche Berufsausbildung und dauert 3,5 Jahre. Die Lehre erfolgt dual in den Ausbildungsbetrieben und den Berufsschulen mit den Schwerpunkten Feinwerkbau, Maschinenbau und Werkzeugbau. Im Ausbildungsbetrieb erlernen die Azubis die täglichen Arbeitsabläufe und den richtigen Umgang mit Maschinen und Werkzeugen. Feinwerkmechaniker stehen sehr oft an Werkzeugbänken und arbeiten präzise an detaillierten Vorgaben.

An der Berufsschule findet der Unterricht in Fachklassen statt, die in der Regel als Blockunterricht angelegt sind. Sollte kein Ausbildungsplatz zur Verfügung stehen, so ist eine rein schulische Berufsausbildung möglich, hier erfolgt allerdings keine Ausbildungsvergütung.

Die Spezialisierung auf einen der drei Schwerpunkte Maschinenbau, Werkzeugbau und Feinwerkbau erfolgt ab dem dritten Ausbildungsjahr. Sie endet mit dem zweiten Teil der Gesellenprüfung in Form einer Abschlussprüfung, am Ende des vierten Ausbildungsjahres. Hier muss dann eine Abschlussprüfung in Form einer praktischen und einer theoretischen/schriftlichen Prüfung absolviert werden.

Die Ausbildung als Feinmechaniker unterliegt keiner gesetzlichen Zulassungsbeschränkung. Die Auswahl der Azubis erfolgt ausschließlich durch den Betrieb selbst. Bei der schulischen Ausbildung durch die jeweilige Berufsfachschule. In 2006 hatte die Mehrheit der Ausbildungsanfänger mit 42 % einen Hauptschulabschluss. Folgende Ausbildungsvergütung ist möglich:

1. Ausbildungsjahr: 473 EUR
(neue Bundesländer: 350 EUR)
2. Ausbildungsjahr: 517 EUR
(neue Bundesländer: 398 EUR)
3. Ausbildungsjahr: 580 EUR
(neue Bundesländer: 436 EUR)
4. Ausbildungsjahr: 633 EUR
(neue Bundesländer: 480 EUR)

Eigenschaften und Voraussetzungen für Feinmechaniker

Es handelt sich hier um einen Handwerksberuf, daher ist ein gewisses Maß an handwerklichem Geschick von Nöten. Der Teufel steckt hier im Detail, die Arbeit in diesem Berufsbild ist gekennzeichnet durch Präzision und Sorgfalt in der Bearbeitung der unterschiedlichen Werkstücke.

Wie bei anderen handwerklichen Jobs muss man sich hier mal die Finger dreckig machen. Der Staub von Metall ist allgegenwärtig und die Werkshallen bieten einen eigentümlichen Geruch der nicht unbedingt jedem liegt.

Bewerbung als Feinwerkmechaniker/in

Mit einer klassischen Bewerbung liegt ein Feinwerkmechaniker fast nie daneben, es sei denn, die Online-Bewerbung ist im Stellenangebot ausdrücklich gewünscht. Oftmals folgt hier dann allerdings, ein für Arbeitnehmer relativ unvorteilhaftes Bewerbungsformular, wo Bewerber ihre Daten in ein Formular zur Datenbankspeicherung eintragen müssen. Bewerber mit negativen Aspekten, zum Beispiel schlechte Schulnoten, können hierdurch direkt selektiert werden.

Die beste Bewerbungsform ist hier daher die Bewerbungsmappe mit Bewerbungsschreiben, tabellarischem Lebenslauf und Zeugniskopien. Im Idealfall erfolgt noch der persönliche Kontakt per Telefon im Vorfeld der Bewerbung und eine persönliche Übergabe der Bewerbung, vor Ort beim Arbeitgeber.

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Zukunft und Trends für Feinmechaniker

Der 3D-Druck hat das Potenzial, die Fertigungsmethoden zu revolutionieren. Feinmechaniker könnten in Zukunft vermehrt mit 3D-Drucktechnologien arbeiten, um präzise Bauteile herzustellen.

Automatisierte Produktionsprozesse und Robotik spielen in vielen Branchen eine immer größere Rolle. Auch in der Feinmechanik könnten automatisierte Systeme dazu beitragen, die Produktionseffizienz zu steigern.

Die Integration von Internet of Things (IoT)-Technologien in Fertigungsanlagen ermöglicht eine verbesserte Überwachung und Steuerung von Prozessen. Feinmechaniker könnten mit der Implementierung und Wartung von intelligenten Fertigungssystemen betraut sein.

Es ist sehr wichtig, sich über aktuelle Entwicklungen in der Feinmechanik und angrenzenden Branchen auf dem Laufenden zu halten, um die eigene berufliche Weiterentwicklung zu fördern. Weiterbildungen in den oben genannten Bereichen könnten dazu beitragen, mit den zukünftigen Anforderungen der Branche Schritt zu halten.

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