Kameramann/Kamerafrau – Ausbildung, Berufsbild, Ausbildungsvergütung, Gehalt und Voraussetzungen

Träumst du von einer Arbeit bei Film- und Fernsehproduktionen oder im Journalismus, bist technisch versiert und hast ein gutes Auge? Dann könnte es sinnvoll sein, dich einmal näher mit dem Aufgabenbereich der Kamerafrau/des Kameramanns zu beschäftigen.

Egal, um welches Ereignis es geht: Bei aktuellen Berichten sind Kameraleute immer mit als erstes vor Ort und haben direkten Anteil an den Ereignissen. Auch beim Film, in Fernsehsendungen oder Sportübertragungen gehören sie zu den unverzichtbaren Arbeitern, denn sie sorgen dafür, dass Bilder auf den Fernseher der Zuschauer übertragen werden – und das möglichst in erstklassiger Qualität.

Dein hauptsächliches Arbeitsgerät ist natürlich die Kamera, doch dein Aufgabenbereich kann unterschiedlich ausfallen. Dies hängt davon ab, ob du an Live-Übertragungen beteiligt bist, bei Film- oder Werbeaufnahmen mitwirkst oder im Studio drehst.

In Kooperation mit der Regie legst du fest, wie Kameraeinstellungen erfolgen, suchst eine geeignete Beleuchtung aus und führst die Kamera. Im Vorfeld entscheidest du über die benötigte technische Ausrüstung und besichtigst Drehorte, und im Rahmen der Postproduktion bearbeitest du das erstellte Bildmaterial und schneidest es für die Ausstrahlung zurecht.

Potenzielle Einsatzfelder und Auftraggeber für Kameraleute sind Filmproduktionsfirmen oder Fernsehsender. Der Beruf ist spannend und abwechslungsreich, jedoch anstrengend, denn im Zuge einer Produktion kann es durchaus vorkommen, dass du Zwölf-Stunden-Schichten oder mehr absolvierst. Klassische Bürozeiten sind in der Medienbranche nämlich eher nicht üblich.

Video zu Ausbildung als Kameramann/Kamerafrau

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Gehalt und Ausbildungsvergütung als Kameramann/-frau

Eine allgemeine Aussage zum durchschnittlichen Gehalt von Kameraleuten zu treffen ist nicht unbedingt einfach. Wer sich einen Namen gemacht hat und in der Branche bekannt ist, erzielt höhere Verdienste – doch der Weg dahin ist schwer und hart umkämpft.

Die Ausbildung erfolgt schulisch, sodass du in dieser Zeit gar kein Gehalt oder eine Ausbildungsvergütung erzielst, viele Berufsfachschulen und Hochschulen verlangen sogar Gebühren. Für diese Zeit kannst du Fördergelder, zum Beispiel in Form von BAföG, beantragen.

Erste Erfahrungen sammelst du als Material- oder Kamera-Assistent/in, die mit 500 bis 700 Euro pro Woche vergütet werden. Fest angestellte ausgelernte Kameraleute erhalten ein durchschnittliches Tarifgehalt von etwa 2.750 Euro im Monat.

Freie Kameraleute erhalten meist eine Wochengage, die bei einem Verdienst von 2.630 Euro beginnt. Wenn du das Glück hast, an einer längerfristigen Produktion mitzuwirken, kannst es demnach auf über 10.000 Euro im Monat bringen. Für TV-Beiträge werden Tagesgagen von um die 300 Euro entrichtet.

Ausbildung als Kameramann/Kamerafrau

Die Ausbildung zur Kamerafrau/zum Kameramann erfolgt in der Regel schulisch, entweder an einer Universität über ein Studium oder an einer Berufsfachschule über eine berufliche Weiterbildung. Die Wege in die Medienbranche sind vielfältig, dies gilt ebenfalls für den Weg in den Beruf als Kamerafrau/mann.

Ein Studium umfasst meistens um die sechs bis sieben Semester. Hier erhältst du die theoretischen technischen Grundlagenkenntnisse, die beim Umgang mit dem Filmequipment notwendig sind. Sie umfassen Basiskenntnisse zu Fachgebieten wie der Medientechnik sowie Audio, Video, Kamera und Schnitt, aber auch Filmgeschichte, Medienbetriebswirtschaft und -recht oder Recherche.

Vertiefende Inhalte in der Bildgestaltung, Bildsprache, Dramaturgie, der Kameraführung in einem Studio oder die Bildregie sind ebenfalls enthalten. Da viele Kameratechniker als Freiberufler arbeiten, sind betriebswirtschaftliche Grundlagen oftmals enthalten.

Neben der Theorie ist die Praxis von großer Bedeutung, um Erfahrungen zu sammeln und Kontakte zu Brancheninsidern zu knüpfen. Hierfür ergänzt du dein Studium am besten mit einem Volontariat oder Praktikum, das dir als Einstieg in den Medienbereich dient.

Wer Kamermann/-frau werden möchte, hat meistens schon Praktika in einer Filmproduktion oder Videoproduktion absolviert. Neben dem professionellen technischen Verständnis kommt es in diesem Beruf auf ein gutes Gespür und Auge für Szenendarstellungen an.

Eigenschaften und Voraussetzungen als Filmkameramann/-frau

Schulische Voraussetzungen bestehen grundsätzlich keine, wenn du jedoch ein Hochschulstudium durchläufst, musst du mindestens das Fachabitur oder die allgemeine Hochschulreife vorweisen. Berufsakademien und Weiterbildungseinrichtungen legen hingegen individuelle Anforderungen fest.

Durch den technischen Charakter der Arbeit sind gute Noten in Mathematik und Physik hilfreich, des Weiteren sollten deine Deutsch- und Englisch-Kenntnisse verhandlungssicher sein. Technisches Verständnis und ein ausgeprägter Sinn für Kreatives und Gestaltung sind ebenfalls notwendig.

Teamfähigkeit und Kommunikationsfreude gehören zu wesentlichen Eigenschaften guter Kameraleute. Da die Arbeit dich durchaus an deine Grenzen bringen kann, solltest du außerdem belastbar und körperlich fit sein. Nicht selten erstrecken sich die Arbeitszeiten bis in die Abendstunden, oder du bearbeitest Aufträge am Wochenende – zeitliche Flexibilität, Zielstrebigkeit und Engagement sind demnach unabdingbar.

Bewerbung als Kameramann/Kamerafrau

Die Bewerbung um ein Studium oder eine Weiterbildung erfolgt über das entsprechende Formular der Hochschule oder Akademie, an der du dich einschreiben möchtest. Von Bedeutung sind hier vor allem deine Abschlusszeugnisse und eventuelle Vorkenntnisse.

Ausgelernte Kameraleute werden höchstens zum Anfang ihrer Laufbahn mit der klassischen Bewerbung, die aus Anschreiben und Lebenslauf besteht, konfrontiert sein, etwa wenn sie sich um einen Praktikumsplatz oder ein Volontariat bewerben. Hier ist oftmals eine Online-Bewerbung gefragt.

Im späteren Verlauf wirst du dich jedoch immer seltener schriftlich bewerben müssen und stattdessen über Kontakte und Netzwerke an Aufträge kommen. Mitunter werden Arbeitsproben erfragt, manche Produktionen werden dich eventuell bitten, deine Fähigkeiten im Rahmen eines Probearbeitstages unter Beweis zu stellen.

Bei einem Vorstellungsgespräch sind Äußerlichkeiten nicht so wichtig, stattdessen stehen Fachkenntnisse und Berufserfahrung im Fokus. Wenn du dir einmal einen Namen gemacht und bekannt geworden bist, wird man dich unter Umständen ansprechen und fragen, ob du Interesse an der Mitarbeit an einem bestimmten Projekt hast. Häufig kooperieren Kameraleute mit Medienfirmen, die sie dann bei Anfragen weitervermitteln.

Viele weitere Tipps zur Bewerbung!

Die Arbeit als Kamerafrau/mann ist, wie alle Jobs in der Medienbranche, sehr begehrt, sodass die Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt groß ist. Bereits bestehende Kontakte und Netzwerke sind hier das A und O und feste Stellen sind ohnehin nur in geringem Maß vorhanden.

Die meisten Kameraexperten arbeiten auf freiberuflicher Basis. Dies birgt Vor- und Nachteile. Bei der Auswahl deiner Tätigkeit bist du absolut flexibel und an keine Weisung gebunden, was für einen solch kreativ ausgerichteten Beruf von großem Wert ist. Jedoch kann die Auftragslage unterschiedlich ausfallen, sodass du möglicherweise einmal längere Phasen durchstehen musst, in denen du keine Beschäftigung findest.

Aufgrund der sich stetig weiter entwickelnden Technik und immer neuen Innovationen ist es wichtig, dass du deine Fachkenntnisse immer auf dem neuesten Stand hältst. Schaffst du es jedoch, durch gute Leistungen und Zuverlässigkeit zu überzeugen, kannst du dich auf eine ausfüllende Tätigkeit freuen, um die dich viele Menschen beneiden werden.

Eine Nachfrage nach guten Kameraleuten wird es immer geben, da sich die Medienwelt immer weiter ausweitet und neben der klassischen Arbeit bei Film und Fernsehen auch Internetproduktionen zunehmend auf fähiges Personal setzen.

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