Automobilkaufmann/Automobilkauffrau – Ausbildung, Gehalt und Bewerbung

Du liebst Autos und hast ein kaufmännisches Talent? Vielleicht wäre dieses Berufsbild genau richtig für dich.

Kein anderes Konsumgut steht in der emotionalen Betrachtung der Deutschen so weit oben, wie das Auto. Das Thema Automobil ist schon längst nicht mehr die Domäne der Männer, auch Frauen begeistern sich zunehmend für Autos.

Was macht der Automobilkaufmann/-frau eigentlich?

Hier denkt man sofort an den klassischen Autoverkäufer, was sicherlich zum Job gehört, aber das Berufsbild ist noch vielschichtiger. Automobilkaufleute arbeiten in der Disposition, dem Vertrieb, dem Verkauf und der Beschaffung von Automobilen sowie deren Zubehör oder Ersatzteilen.

Die Aufgaben in diesen Bereichen sind sehr unterschiedlich und umfassen sämtliche organisatorischen Aufgaben, die hinter der erfolgreichen Führung eines Autohauses stehen. Nicht nur die Beratung und der Verkauf zählen dazu, sondern ebenso die Logistik, der Einkauf von Fahrzeugen, das Erstellen von Finanzierungsmodellen, die Konzeption von Marketing-Aktionen oder buchhalterische Aufgaben.

Gehalt als Automobilkaufmann/Automobilkauffrau

Der Verdienst ist in diesem Beruf nicht festgelegt. Die Höhe an ausgezahltem Gehalt kann daher sehr stark variieren. Die durchschnittliche Spanne beim Verdienst liegt in einem Bereich zwischen 2.100 und 2.600 Euro brutto im Monat, wenn eine tarifliche Anbindung vorliegt.

Sehr oft wird hier zudem auf Provisionsbasis gearbeitet, was bedeutet, dass sich das Gehalt der Automobilkaufleute nach ihrem Verkaufserfolg richtet. Die Zahlung der Provision wird dann aufstockend auf das feste Grundgehalt gezahlt.

Bei einigen Arbeitgebern besteht die Möglichkeit einen Firmenwagen als geldwerter Vorteil zu nutzen. Die Besteuerung erfolgt dann meistens nach der 1% Regelung innerhalb der Einkommenssteuer.

Eventuell kommen noch weitere Auszahlungen, wie Urlaubsgeld oder Weihnachtsgeld als Sonderzahlungen hinzu. Achten Sie zudem darauf, dass eine gute betriebliche Altersversorgung angeboten wird.

Ausbildung als Automobilkaufmann/Automobilkauffrau

Bei der Ausbildung für Automobilkaufleute handelt es sich um eine 3-jährige Berufsausbildung nach dem Berufsbildungsgesetz, die bundesweit einheitlich geregelt ist. Die Berufsausbildung erfolgt in der Regel im dualen System, sprich betriebliche Lehre und Berufsschule.

Wer keinen Ausbildungsplatz bekommen hat, der kann seine Ausbildung als Automobilkauffrau/-mann ebenso an einer Berufsfachschule absolvieren.

Nach erfolgreicher Zwischenprüfung erfolgt im 3. Ausbildungsjahr die Abschlussprüfung vor der Industrie- und Handelskammer (IHK), geprüft wird schriftlich und mündlich.

Um die Ausbildung als Automobilkaufmann/-frau zu beginnen, sind keine Zugangsvoraussetzungen festgelegt. Die Mehrzahl der dual auszubildenden Automobilkaufleute kann den Schulabschluss der mittleren Reife vorweisen.

In der dualen Ausbildung erfolgt eine Ausbildungsvergütung, die sich meistens an tarifvertraglichen Regelungen orientiert. Im Durchschnitt kann das Gehalt während der Ausbildung im Bereich Industrie und Handel wie folgt aussehen:

1. Ausbildungsjahr: 570 – 976 €
2. Ausbildungsjahr: 600 – 1.010 €
3. Ausbildungsjahr: 630 – 1.115 €

Eine Ausbildung an einer Berufsfachschule, wie sie derzeit ca. 20% der Auszubildenden absolvieren, wird nicht vergütet.

Eigenschaften und Voraussetzungen zur Ausbildung

Das wesentliche Element in diesem Berufsbild ist natürlich die Beratung des Kunden und der Verkauf. Ein Verkaufstalent und eine gute Kommunikationsfähigkeit sind daher unerlässlich, wenn der Beruf erfolgreich ausgeübt werden soll.

Das Interesse an Autos und deren Technik ist dabei nicht nur hilfreich, sondern essentiell. Wer sich nicht für Autos interessiert, der kann sich nur schwer mit dem Produkt identifizieren.

Wie bereits beschrieben ist aber nicht nur der Verkauf und die Beratung wesentliches Element der Automobilkaufleute, auch die Büro- und Verwaltungstätigkeiten gehören dazu. Eine Neigung dazu sollte ein Azubi mitbringen, wobei ein Talent zur Organisation zusätzlich sehr hilfreich ist.

Video zum Berufsbild Automobilkauffrau/-mann

Bewerbung als Automobilkaufmann

Die Bewerbung erfolgt als Internetbewerbung oder mit einer schriftlichen Bewerbungsmappe, zu deren Bestandteil ein Bewerbungsschreiben, ein Lebenslauf und die relevanten Zeugnisse gehören.

Ein Tipp zur schriftlichen Bewerbungsmappe: Das Foto der Bewerbung kann auf einem separatem Deckblatt oder dem Lebenslauf platziert werden. Wie bei allen kaufmännischen Berufen wird aber auf ein gepflegtes Äußeres sehr viel Wert gelegt. Die Darstellung der Person auf dem Bewerbungsfoto sollte diesem Sachverhalt gerecht werden.

Inhaltlich sollten Sie sich im Bewerbungsschreiben auf Ihre Qualifikation und Ihre Stärken beziehen. Belegbare Erfolge, um Ihr Talent im Bereich Verkauf oder Beratung darzustellen, sollten sich in der Bewerbung wiederfinden.

Der Lebenslauf wird tabellarisch erstellt und bietet, neben den relevanten persönlichen Daten, einen Überblick über den schulischen und beruflichen Werdegang.

Weil die persönliche Komponente in diesem Beruf sehr wichtig ist, sollten Sie in Betracht ziehen Ihre Bewerbungsunterlagen wenn möglich persönlich im Autohaus abzugeben. Ein souveränes Auftreten kann einen bleibenden positiven Eindruck hinterlassen, der Ihre Chancen erhöht.

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Trends und Beschäftigungszahlen

Das Produkt „Automobil“ verändert sich permanent. Die Elektronik ist mittlerweile wesentlicher Bestandteil von Autos. Fast monatlich werden neue Systeme integriert, die den Komfort erhöhen oder die Fahrtechnik sicherer machen. Ständige Weiterbildung ist daher für den Automobilkaufmann/die Automobilkauffrau notwendig.

Das Thema Kraftstoffverbrauch wird immer wichtiger und ist sehr oft Ausschlusskriterium für Käufer. Neue Kraftstoffe und Antriebstechniken sind Verkaufsargumente geworden. Der Gesetzgeber gibt hier neue Richtlinien vor. Viele Kunden entscheiden sich bewusst für Autos, die im Bereich Umwelt- und Klimaschutz neue Wege gehen.

Den E-Autos gehört die Zukunft und es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis der Wandel einsetzt. Darauf sollten sich die Automobilkaufleute einrichten.

Quelle: Beschäftigten- und Arbeitslosen-Statistik der Bundesagentur für Arbeit (IAB Forschungsgruppe Berufliche Arbeitsmärkte).

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