Speditionskauffrau/Speditionskaufmann – Ausbildung, Gehalt, Voraussetzungen und Zukunft

Interessierst du dich dafür, wie internationale Warentransaktionen vonstattengehen und organisierst gern? Dann ist die Tätigkeit als Kaufmann/-frau Spedition und Logistikdienstleistung (ehemals Speditionskauffrau/mann) eine spannende Berufsperspektive für dich.

Durch die zunehmende Globalisierung ist es heutzutage üblich, dass Waren teilweise weite Strecken zurücklegen, um an ihren Bestimmungsort zu gelangen – sei es Tee aus Indien, Obst aus Südamerika oder Technik aus Asien. Damit diese und weitere Produkte pünktlich zum Endabnehmer gelangen, sind detailliert geplante logistische Abläufe notwendig.

Hier kommen die Speditionskaufleute ins Spiel, die für diese Transportwege verantwortlich zeichnen und diese überwachen. Ihre Aufgaben umfassen unter anderem die Disposition, deren Zielsetzung der reibungslose Ablauf von Warenein- und -ausgängen ist, sowie die Preiskalkulation, Angebotserstellung, die Kalkulation und Prüfung von Rechnungen und die Organisation des Transports von Frachtgütern.

Mit dem Aufgabengebiet geht ein hohes Maß an Verantwortung einher, da Probleme bei der Logistikkette mit Geldverlusten für ein Unternehmen einhergehen können. Auch die Beratung von Kunden hinsichtlich der Frage, wie ein Frachtgut am sichersten verpackt wird, mit welchem Transportmittel es befördert werden sollte und welche Ein- und Ausfuhrbestimmungen zu beachten sind, gehört zum Aufgabenspektrum als Speditionskauffrau/Speditionskaufmann.

Klassische Arbeitgeber in diesem Bereich sind Paketdienste, Express- und Kurierunternehmer, Schifffahrtsunternehmen und Reedereien sowie Frachtfluggesellschaften oder Industrie- und Handelsunternehmen. Durch den stetig wachsenden Warenverkehr ist die Logistikbranche ein wachsender Zweig.

Video zur Ausbildung als Kaufmann/-frau Spedition und Logistikdienstleistung

Ausbildung als Kaufleute für Spedition und Logistikdienstleistung (m/w/d)

Gehalt als Speditionskauffrau/-mann

Die Verdienstaussichten für Speditionskaufleute sind als gut zu bezeichnen. Das Gehalt variiert nach Region und Größe des Unternehmens, in dem du tätig bist.

Nach Beendigung deiner Ausbildung als Speditionskauffrau/Speditionskaufmann kannst du mit einem Einstiegsgehalt von etwa 2.400 Euro im Monat rechnen. Die Vergütung steigt mit wachsender Berufserfahrung weiter an auf bis zu 3.100 Euro, sofern du in einer Entgeltgruppe verbleibst.

Jedoch kannst du natürlich auch den Aufstieg in höhere Gruppierungen anstreben, etwa durch Weiterbildungen oder die Übernahme von mehr Verantwortung. In diesem Fall ist mit einem Verdienst von bis zu 3.800 Euro zu rechnen. Sofern du in einem Unternehmen tätig bist, das keinem Tarif angehört, sind jedoch mitunter geringere Gehälter üblich.

Ausbildung als Kauffrau/-mann für Spedition und Logistikdienstleistung

Die Ausbildung zur/zum Speditionskauffrau/mann findet, wie die meisten kaufmännischen Ausbildungen, in dualer Form statt und dauert in der Regel drei Jahre. Praktische Kenntnisse erwirbst du über die Arbeit in deinem Ausbildungsbetrieb, die theoretische Untermauerung erfolgt in der Berufsschule.

Die Ausbildungsinhalte umfassen unter anderem Fachgebiete wie die Arbeitsorganisation, den Umgang mit Gefahrgütern, Steuerung und Kontrolle kaufmännischer Abläufe, die betriebliche Beschaffung sowie Marketing, Rechnungswesen, Versicherungen und Recht.

Auch Businessenglisch gehört zu deinen Fächern, denn der Kontakt zu internationalen Kunden und Geschäftspartnern erfordert gute und verhandlungssichere Sprachkenntnisse. Mit Abschluss des zweiten Lehrjahres legst du eine Zwischenprüfung ab, und am Ende des dritten Jahres folgt die Abschlussprüfung als Speditionskaufmann/-frau. Hierzu gehört ein schriftlicher und ein mündlicher Teil.

Fachgebiete, die im Rahmen der Prüfung abgefragt werden, sind die Wirtschafts- und Sozialkunde, die Leistungserstellung in Logistik und Spedition sowie die Steuerung und Kontrolle kaufmännischer Handlungen und Prozesse. Den mündlichen Teil bildet üblicherweise ein fallbezogenes Fachgespräch, in dem du deine erworbenen Kenntnisse nachweist. Die Regelung der Ausbildung als Kauffrau/-mann für Spedition und Logistikdienstleistung übernimmt über die Industrie- und Handelskammer.

Während der Ausbildungsdauer von 3 Jahren kann die Ausbildungsvergütung sehr unterschiedlich sein, im Folgenden wird das Gehalt in dem jeweiligen Jahr der Ausbildung dargestellt:

1. Jahr:
700 bis 1.000 Euro
2. Jahr:
800 bis 1.100 Euro
3. Jahr:
900 bis 1.200 Euro

Eigenschaften und Voraussetzungen als Kaufmann/-frau Spedition und Logistikdienstleistung

Im Grunde genommen hast du mit jedem Schulabschluss die Möglichkeit, in eine Ausbildung als Speditionskauffrau/mann einzusteigen. Durch einen höheren Abschluss steigen jedoch üblicherweise deine Chancen auf den gewünschten Ausbildungsplatz.

Viele Unternehmen bevorzugen Abiturienten oder Bewerber/innen mit einem Fachabitur, doch auch Kandidat/innen, die einen guten Realschulabschluss aufweisen, werden akzeptiert. Gute Noten in Deutsch, Mathematik und wirtschaftlichen Fächern zählen zu den Voraussetzungen, auf die viele Unternehmen Wert legen.

Auch in den Fremdsprachen, vor allem Englisch, solltest du gute Zensuren aufweisen. Diese Fähigkeiten helfen dir bei der Kalkulation von Angeboten oder Rechnungen, beim Führen von Kundengesprächen auf Deutsch oder Englisch und bei allen kaufmännischen Aufgabengebieten.

Darüber hinaus sind eine sorgfältige Arbeitsweise und analytische sowie organisatorische Fähigkeiten von Bedeutung. Verantwortungsbewusstsein solltest du ebenfalls mitbringen. Sind dir überdies lösungsorientiertes Arbeiten, Freude am Kontakt mit Menschen und Flexibilität nicht fremd, steht einer vielversprechenden Karriere in diesem Beruf kaum noch etwas im Wege.

Bewerbung als Kauffrau/-mann für Spedition und Logistikdienstleistung

Deine Bewerbung für einen Ausbildungsplatz als Speditionskauffrau/mann enthält ein Anschreiben, einen tabellarischen Lebenslauf, der einen Überblick über denen bisherigen Werdegang gibt, sowie Kopien deiner Schulzeugnisse, eventuell absolvierter Praktika und meist auch ein Bewerbungsfoto.

Das Anschreiben sollte aussagekräftig sein, jedoch nicht mehr als eine Seite umfassen. Stelle hier dar, warum du für die Ausbildung geeignet bist und welche Fähigkeiten dich für die Aufgaben in der Logistikbranche qualifizieren. Gehe explizit darauf ein, warum du dich bei diesem speziellen Unternehmen bewirbst – so zeigst du Interesse und Eigeninitiative.

Dein Lebenslauf sollte neben deinem schulischen Werdegang alle Tätigkeiten enthalten, die für einen potenziellen Arbeitgeber interessant sein könnten. Beispiele hierfür sind ehrenamtliche Tätigkeiten, Schülerjobs oder spezielle Kurse, die du während deiner Schulzeit belegt hast.

Im Vorstellungsgespräch helfen dir ein freundliches, selbstbewusstes und souveränes Auftreten dabei, die Personalverantwortlichen des Ausbildungsbetriebes von dir und deinen Fähigkeiten zu überzeugen. Kommunikationsfreude ist im Berufsalltag gefordert – demonstriere diese also auch bereits beim ersten Gespräch.

Viele weitere Tipps zur Bewerbung!

Die Karriere- und Entwicklungschancen und generellen Perspektiven als Speditionskaufmann/-frau sehen sehr gut aus. Durch den stetig wachsenden Warenverkehr sind ihre Fähigkeiten in zahlreichen Unternehmen gefragt.

Waren sie früher hauptsächlich in großen Konzernen tätig, sind Sie heute auch immer öfter in kleinen und mittelständischen Betrieben zu finden, da diese eine steigende internationale Ausrichtung anstreben, um auf dem Markt bestehen zu können.

Darüber hinaus hast du nach deinem Abschluss unterschiedliche Möglichkeiten, dich über Weiterbildungen oder ein weiterführendes Studium höher zu qualifizieren und dementsprechend lukrativere Jobangebote zu erhalten. Zusätzliche Lehrgänge, die du durchlaufen kannst, umfassen beispielsweise vertiefende Kurse zu Marketing und Vertrieb, Umgang mit Gefahrengütern und Ladungssicherung, Einkauf oder Lager- und Materialwirtschaft.

Wenn dich ein Studium reizt, kämen beispielsweise die Studiengänge Logistik, Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre, Supply Chain Management oder International Business Management infrage. Viele Unternehmen bieten zudem duale Studiengänge an, in deren Rahmen du dein Studium mit der Berufsausbildung koppelst und nach drei oder vier Jahren einen doppelten Abschluss erwirbst. Dadurch sparst du Zeit und verschaffst dir bessere Gehaltsaussichten beim Berufseinstieg.

Was bringt die Zukunft für den Beruf?

Die Integration von digitalen Technologien und Automatisierung in Logistikprozesse wird immer wichtiger. Speditionskaufleute müssen sich mit modernen Softwarelösungen, Telematiksystemen und anderen digitalen Tools vertraut machen, um effiziente und transparente Lieferketten zu gewährleisten.

Die Nutzung von IoT-Geräten zur Echtzeitüberwachung von Waren und Fahrzeugen ermöglicht eine präzisere Tracking- und Tracing-Funktionalität. Dies trägt zur Verbesserung der Transparenz, Effizienz und Sicherheit in der Logistik bei.

Umweltfreundliche Logistiklösungen werden ebenfalls immer wichtiger. Speditionskaufleute könnten mit nachhaltigen Praktiken wie emissionsarmem Transport, alternative Treibstoffe und Optimierung der Routenplanung betraut sein, um ökologische Ziele zu erreichen.

Der boomende E-Commerce führt aktuell zu verstärkten Anforderungen an die Last-Mile-Logistik. Speditionskaufleute müssen sich darauf einstellen, effiziente Lösungen für die Lieferung direkt an Endverbraucher zu entwickeln.

Internationale Speditionskaufleute müssen darüber hinaus mit den Herausforderungen der Globalisierung und möglichen Handelskonflikten umgehen können. Zölle, Zollbestimmungen und internationale Lieferketten erfordern eine genaue Kenntnis der internationalen Logistik.

Angesichts unvorhersehbarer Ereignisse wie Naturkatastrophen oder Pandemien wird das Risikomanagement in Zukunft immer wichtiger. Speditionskaufleute müssen in der Lage sein, robuste Lieferketten zu planen, die auch mit unerwarteten Störungen umgehen können.

Auch Big-Data spielt in diesem Beruf eine Rolle. Die Verarbeitung großer Datenmengen ermöglicht es Unternehmen, genaue Prognosen zu erstellen, Ressourcen effizient zu nutzen und Prozesse zu optimieren. Speditionskaufleute mit Kenntnissen in Datenanalyse können wertvolle Beiträge zur Entscheidungsfindung leisten.

In diesem Beruf gibt es also einige wichtige Änderungen, es bleibt daher eine spannende Herausforderung.

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