Hast du in der Schule am liebsten Chemie gehabt? Analysierst du gerne genau und kannst dir vorstellen, im Labor zu arbeiten? Dann könnte dieser Beruf perfekt zu dir passen.
Wenn dich naturwissenschaftliche Fächer schon in der Schule begeistert haben und du Freude daran hast, Fragestellungen auf den Grund zu gehen, bringt dich die Ausbildung zur Chemielaborantin oder zum Chemielaboranten auf den richtigen Weg.
Chemielaborant:innen finden in vielen Branchen spannende Einsatzgebiete: in der Industrie etwa bei der Entwicklung und Herstellung von Farben und Lacken, Lebensmitteln, Kosmetika oder Arzneimitteln. Auch im öffentlichen Dienst gibt es zahlreiche Arbeitsplätze – beispielsweise an Hochschulen oder in chemischen Untersuchungsämtern.
Bemerkenswert: In diesem naturwissenschaftlichen Beruf entscheiden sich mehr Mädchen als Jungen für die Ausbildung – eine Ausnahme unter den MINT-Fächern.
Video zum Berufsbild Chemielaborant/in
Berufsbild Chemielaborant/in
Das Berufsfeld der Chemie ist sehr vielfältig – deshalb erfolgt während der Ausbildung eine Spezialisierung, die sich am späteren Einsatzgebiet orientiert. Typische Aufgaben sind die Qualitätskontrolle von Rohstoffen und Produkten, die Herstellung anorganischer und organischer Substanzen sowie die analytische Bestimmung von Stoffen. Auch biochemische Verfahren können zum Arbeitsalltag gehören.
Für diese Tätigkeiten nutzen Chemielaborant:innen unterschiedliche Analysemethoden wie Spektroskopie, Chromatografie oder Fotometrie. Dabei sind vor allem Präzision und die konsequente Einhaltung der Sicherheitsvorschriften entscheidend.
Gearbeitet wird überwiegend im Labor, wo sich in der Regel auch der Arbeitsplatz mit Schreibtisch befindet. Schutzkleidung – Kittel, Schutzbrille, Handschuhe und bei Bedarf Mundschutz – gehört selbstverständlich zur Standardausrüstung.
Gehalt als Chemielaborant/in
Nach der Ausbildung starten Chemielaborant:innen meist bei rund 2.500–3.200 € brutto/Monat, stärker in tarifgebundenen oder großen Betrieben. Erfahrung steigert das Gehalt deutlich – mit 5–10 Jahren sind ~3.500–4.200 € möglich, danach bis ~5 500 € oder mehr, je nach Region und Firma.
Tarifbindung, Unternehmensgröße und Standort beeinflussen das Gehalt besonders stark – Spitzengehälter gibt es in Städten wie Frankfurt und in der Chemieindustrie. Die Azubi-Vergütung liegt meist zwischen 1 000 € und 1 300 € pro Monat, mit Tarif bezahlt es sich besser.
Ausbildung als Chemielaborant/in
Die Ausbildung zur Chemielaborantin bzw. zum Chemielaboranten dauert 3,5 Jahre und wird im dualen System absolviert. Das bedeutet: Die praktische Ausbildung findet im Unternehmen statt, die theoretische Begleitung in der Berufsschule.
Eine zentrale Arbeitsgrundlage bildet das Periodensystem der Elemente, das während der Ausbildung intensiv genutzt und verinnerlicht wird.
Die vermittelten Inhalte sind breit gefächert und reichen von organischer und anorganischer Chemie über physikalische Chemie bis hin zu Themen wie Umweltschutz und rechtliche Grundlagen. Darüber hinaus erfolgt im Verlauf der Ausbildung eine Spezialisierung auf bestimmte Fachbereiche, die sich nach den jeweiligen Einsatzgebieten im Unternehmen richten.
Der Beruf ähnelt stark dem der Chemisch-Technischen Assistentin bzw. des Chemisch-Technischen Assistenten (CTA). Während die CTA-Ausbildung an Berufsfachschulen stärker theoretisch ausgerichtet ist, bietet die duale Berufsausbildung als Chemielaborant:in einen deutlicheren Praxisbezug. CTAs arbeiten daher häufig in der Forschung an Hochschulen oder in Industriebetrieben, während Chemielaborant:innen stärker im betrieblichen Umfeld eingebunden sind.
Die Ausbildungsvergütung als Chemielaborant/Chemielaborantin kann wie folgt aussehen:
Eigenschaften und Voraussetzungen
Die Verantwortung in diesem Beruf ist hoch, da häufig mit gefährlichen Substanzen gearbeitet wird. Deshalb sind Sorgfalt, Genauigkeit und die strikte Einhaltung von Sicherheitsvorschriften unverzichtbar – schon kleine Nachlässigkeiten können langfristige gesundheitliche Folgen haben.
Analytisches Denken gehört in allen Einsatzbereichen zum Berufsalltag. Eine präzise Arbeitsweise ist ebenfalls unerlässlich: Fehler bei Kontrollmessungen oder in Produktionsprozessen können nicht nur hohe Kosten verursachen, sondern im schlimmsten Fall auch zu Arbeitsunfällen führen.
Bewerbung als Chemielaborant/in
Mittlerweile hat die Bewerbung über das Internet die klassische Bewerbung mit einer Bewerbungsmappe auf dem Postweg abgelöst. Die Erstellung der Bewerbungsunterlagen ist jedoch nach wie vor genormt und es gilt wichtige Dinge zu beachten.
Die Erstellung des Bewerbungsschreibens unterliegt den Normen eines Geschäftsbriefes. Inhaltlich sollte der Bewerber seine Motivation und die Qualifikation für den Job und das Unternehmen in den Vordergrund stellen. Wer im Bewerbungsanschreiben nicht überzeugen kann, wird selten Erfolg haben. Hier finden Sie umfangreiche Tipps zum Bewerbungsschreiben!
Der Lebenslauf wird in tabellarischer Form gestaltet. Er enthält neben den persönlichen Daten die einzelnen Stationen des schulischen und beruflichen Werdeganges. Hier finden Sie die Anleitung zur Lebenslauf-Erstellung!
Grundsätzlich kann die Bewerbung durchaus kreative Elemente enthalten. Wer aus einer Masse an Bewerbern positiv hervorstechen kann, hat bessere Chancen im weiteren Bewerbungsverfahren.
Zukunft für Chemielaboranten
Die beruflichen Perspektiven für Chemielaboranten können vielfältig sein, abhängig von verschiedenen Faktoren wie Erfahrung, Weiterbildung und Spezialisierung. Hier sind einige mögliche berufliche Perspektiven für Chemielaboranten:
Industrielle Labore
Viele Chemielaboranten arbeiten in industriellen Laboren, sei es in der pharmazeutischen, chemischen, Lebensmittel- oder Kosmetikindustrie. Dort können sie an der Entwicklung, Produktion und Qualitätskontrolle von Produkten beteiligt sein.
Forschung und Entwicklung
Chemielaboranten können in Forschungslaboren arbeiten, um neue Produkte zu entwickeln oder bestehende zu verbessern. Dies kann in verschiedenen Branchen wie Pharmazie, Biotechnologie oder Materialwissenschaften der Fall sein.
Umweltanalytik
Einige Chemielaboranten spezialisieren sich auf Umweltanalytik, indem sie Wasser-, Luft- und Bodenproben analysieren, um Umweltauswirkungen zu überwachen und Umweltstandards einzuhalten.
Qualitätskontrolle
Chemielaboranten spielen eine wichtige Rolle in der Qualitätskontrolle, indem sie sicherstellen, dass Produkte die erforderlichen Standards erfüllen. Dies kann in verschiedenen Branchen wie der Lebensmittelindustrie, der Pharmazie oder der Chemieindustrie der Fall sein.
Die Zukunftsaussichten für den Beruf des Chemielaboranten können positiv sein, da die Nachfrage nach Fachleuten in den Naturwissenschaften weiterhin besteht.
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