Biologisch-technische/r Assistent/in – BTA – Ausbildung, Beruf, Gehalt und Bewerbung

Begeisterst du dich für Tiere und Pflanzen und verfügst über eine ausgeprägte Neugierde, was die Zusammenhänge in unserer Umwelt angeht? Als Biologisch-technischer Assistent, kurz BTA, hast du die Chance, deine Talente und Interessen optimal auszuleben.

Schwerpunkt deiner Arbeit bilden neben der Biologie die Fachgebiete Chemie, Pharmazie und Medizin. Zu deinen Aufgaben gehört es, Organismen zu untersuchen und diese mithilfe von biologischen, mikrobiologischen oder biochemischen Verfahren zu bestimmen. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen werden mit Tabellen, Grafiken und Berichten protokolliert.

Eines deiner Hauptaufgabengebiete ist die Durchführung von Umweltkontrollen. So bist du als Biologisch-technischer Assistent dafür zuständig, abzuklären, ob Gemüsesorten gentechnisch verändert wurden, beim Getreideanbau und der Erzeugung von Nahrungsmitteln gesetzliche Vorgaben und Richtlinien eingehalten wurden und die Wasserqualität in Flüssen, Kläranlagen und Seen gesundheitlich einwandfrei und unbedenklich ist.

Darüber hinaus untersuchst du die Auswirkungen bestimmter Organismen auf die Umwelt und leistest einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung von Pflanzenschutzmitteln, Medizinprodukten oder Kosmetika.

Dein Arbeitsumfeld liegt meist in Laboren, du arbeitest häufig mit Forschungsinstituten oder Universitäten zusammen. Daneben kommt es aber auch vor, dass du im Freien tätig bist, etwa wenn Proben in der Natur entnommen werden müssen. Zur Auswertung deiner Daten und die Anfertigung deiner Berichte bist du außerdem im Büro am Rechner tätig, um diese dort mit den entsprechenden Programmen vorzunehmen.

Video zu Ausbildung und Beruf als Biologisch-technische/r Assistent/in

BTA Ausbildung - Biologisch-technische Assistenz | Berufliche Schule 06 in Hamburg

Gehalt als Biologisch-technische/r Assistent/in

Die Ausbildung als biologisch-technischer Assistent erfolgt an einer Berufsfachschule. Es besteht hierbei kein Anspruch auf eine Ausbildungsvergütung, sodass du während deiner Ausbildung unter Umständen keine Bezahlung erhältst. Möglich sind jedoch vergütete Betriebspraktika – dies hängt vom jeweiligen Unternehmen ab, in dem du dieses absolvierst.

Nach deinem BTA Abschluss kannst du mit einem Einstiegsgehalt von etwa 1.600 bis 2.200 Euro im Monat rechnen. Bist du in großen Unternehmen der Chemie oder Pharmazie tätig, sind höhere Anfangsvergütungen denkbar, da diese Branchen traditionell ein höheres Entgelt zahlen und an tarifliche Vorgaben gebunden sind.

Je mehr Berufsjahre du als BTA ansammelst, desto höher fällt auch dein Gehalt aus, und natürlich kannst du mit besserer Qualifizierung Tätigkeiten mit höherer Verantwortung und entsprechend besserer Bezahlung anstreben.

Ausbildung als Biologisch-technische/r Assistent/in (BTA)

Die BTA Ausbildung erfolgt an Berufsfachschulen, gekoppelt mit Betriebspraktika, und umfasst zwei Jahre. Sofern du zusätzlich zum Ausbildungsabschluss auch das Fachabitur oder die allgemeine Hochschulreife erwerben möchtest, erweitert sich diese Zeit auf drei oder vier Jahre.

Im Rahmen deiner theoretischen Ausbildung an der Schule durchläufst du Fächer wie Mikrobiologie, Bioinformatik, technische Physik, Chemie, Biochemie sowie Umweltschutz oder Ökologie. Dabei lernst du zum Beispiel, wie du eine Probennahme erfolgreich durchführst – etwa Gewebe-, Luft-, Wasser- oder Bodenproben – und wie das Material für nachfolgende Untersuchungen zu konservieren ist.

Einen wesentlichen Teil deiner Ausbildung nimmt außerdem die Dokumentation ein. Da du im späteren Berufsleben immer wieder mit englischsprachiger Fachliteratur in Verbindung kommst, ist auch Englisch eines der Fächer, die an der Berufsfachschule unterrichtet werden. Mehrwöchige Berufspraktika bieten dir die Möglichkeit, ein wenig in den späteren Berufsalltag hineinzuschnuppern und dir ein Bild deiner potenziellen Betätigungsfelder zu machen.

Nach zwei Jahren legst du die Prüfung vor einem Prüfungsausschuss an deiner Schule ab und darfst bei erfolgreichem Bestehen die Berufsbezeichnung „Staatlich geprüfte/r Biologisch-technische/r Assistent/in“ führen. Die Prüfung ist in einen schriftlichen, einen mündlichen und einen praktischen Teil gegliedert.

Im Labor ist ein BTA zuhause, allerdings nicht nur dort. Daneben sind Flora und Fauna das weite Gebiet der beruflichen Betätigung, je nachdem für welchen Bereich du dich entscheidest.

Eigenschaften und Voraussetzungen für die BTA Ausbildung

Um die Ausbildung als Biologisch-technischer Assistent zu beginnen, ist mindestens der mittlere Schulabschluss, d. h. der Realschulabschluss oder eine vergleichbare schulische Qualifizierung, vorzuweisen. Weitere Voraussetzungen variieren und hängen von der jeweiligen Berufsfachschule ab, an der du dich bewirbst.

Einige Berufsfachschulen legen ein Höchstalter fest, verlangen ein ärztliches Attest über die gesundheitliche Eignung oder wünschen Vorkenntnisse in Form eines Praktikums. Gute Noten solltest du vor allem in den naturwissenschaftlichen Fächern Biologie, Mathematik, Chemie und Physik vorweisen.

Da bei der Probennahme und deren Auswertung Genauigkeit von höchster Wichtigkeit ist, sind eine sorgfältige Arbeitsweise und die Fähigkeit, strukturiert und konzentriert vorzugehen, relevante Eigenschaften. Da du immer wieder in Berührung mit gefährlichen Stoffen kommen kannst, solltest du über ein hohes Verantwortungsbewusstsein verfügen. Eine analytische Vorgehens- und Denkweise rundet dein Anforderungsprofil ab.

Bewerbung als Biologisch-technische/r Assistent/in

Auch wenn es sich um schulische Ausbildung handelt, musst du dich mit einer vollständigen Bewerbung um den Ausbildungsplatz bewerben. Diese enthält ein Anschreiben, einen strukturierten Lebenslauf und dein Schulzeugnis. Sofern weitere Unterlagen, etwa eine Praktikumsbescheinigung oder der Nachweis der gesundheitlichen Eignung, gefordert sind, musst du diese ebenfalls beifügen.

Führe im Bewerbungsanschreiben an, warum du dich genau für diese Schule entschieden hast – etwa auf positive Empfehlungen hin oder aufgrund eines hohen Interesses an bestimmten fachlichen Schwerpunkten.

Im ausführlichen Lebenslauf sind alle Aspekte zu erwähnen, die für die Ausbilder von Interesse sein können. Zählt etwa das Arbeiten mit dem Chemiebaukasten zu deinen Hobbies, engagierst du dich für Naturschutzorganisationen oder kennst du dich besonders gut mit Datenverarbeitung und Computerprogrammen aus?

All dies sollte hier Erwähnung finden. Doch auch Angaben, die auf den ersten Blick nichts mit dem Ausbildungsberuf zu tun haben, können ausschlaggebend sein, etwa wenn du in einem Sport- oder Musikverein tätig bist – damit zeigst du, dass du gut im Team arbeitest. Dies ist für die Arbeit im Labor durchaus hilfreich.

Viele weitere Tipps zur Bewerbung!

Mit einem Abschluss als biologisch-technische/r Assistent/in stehen dir viele interessante und abwechslungsreiche Perspektiven offen. Vor allem der Biotech-Bereich ist eine wachsende Branche, die zunehmenden Bedarf an qualifiziertem Personal mit diesem Berufsabschluss aufweist. Die Auswahl an Tätigkeitsfeldern ist groß und umfangreich, weshalb du viele Aufgabengebiete hast, auf die du dich spezialisieren kannst.

So besteht etwa die Aussicht, in der Molekularbiologie oder der Genetik tätig zu werden. Auch die Weiterbildungsoptionen sind vielfältig. Du kannst dich als Meister, Techniker oder Fachwirt qualifizieren oder ein weiterführendes Studium aufnehmen, sofern du über die Fachhochschul- oder Hochschulreife verfügst.

Eventuelle Studiengänge, die sich als Aufbaufortbildung nach der Ausbildung eignen, sind beispielsweise Ökotrophologie, Lebensmittelchemie, Biologie, Forstwirtschaft, Biochemie oder Pharmazie. Fachleute mit naturwissenschaftlichem und technischem Schwerpunkt sind gefragt, sodass du dich über hervorragende Karrierechancen freuen kannst.

Beruf und Ausbildung als BTA und Biologielaborant sind sich sehr ähnlich. Allerdings ist der Fokus als BTA eher auf den wissenschaftlichen Bereich ausgerichtet.

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