Forstwirt/in – Ausbildung, Berufsbild, Gehalt und Voraussetzungen

Du liebst den Wald und magst den Geruch von Holz? Du kannst auch mal mit anpacken und zudem wirtschaftlich denken? Das Berufsbild Forstwirt könnte dann eventuell dein Traumberuf sein
Bis ins Jahr 1974 hieß dieser Beruf noch Waldfacharbeiter/in, im Zuge der Neuordnung des Berufs kamen neue inhaltliche Aspekte zum Tragen. In der heutigen Zeit ist die Arbeit gekennzeichnet durch den umfassenden Einsatz schwerer Maschinen, die gesteuert werden müssen.

Nach dem Weltkrieg erfolgt in Deutschland für die Waldfacharbeiter eine Erleichterung im Arbeitsalltag. War bis dahin doch die Arbeit der Forstwirte gekennzeichnet durch schwerste körperliche Anstrengung beim Transport und beim Fällen der Bäume.

Ein Forstwirt arbeitet in der Regel bei einem privaten oder öffentlichen Forstbetrieb. Zu den Aufgaben dieser ehemaligen Waldfacharbeiter gehört die Pflege und Ernte des Baumbestandes und des Waldes. Einen Baum zu fällen ist heute kein schwieriges Unterfangen mehr, es gibt Maschinen, die eine Fällung, das Entästen und Stammholzentrindung in einem Vorgang durchführen.

Dadurch können Forstwirte so effizient arbeiten, dass der gesamte Vorgang vom Fällen bis zum Stapeln nur noch einen Bruchteil der vorherigen Zeit einnimmt. Anstrengende körperliche Arbeit bleibt im Wesentlichen nur noch in den Waldteilen, wo die Maschine aus geografischen Gründen nicht zum Einsatz kommen kann.

Gehalt als Forstwirt/in

Neben den Unterschieden durch eine tarifliche und eine nicht-tarifliche Vergütung bei den Arbeitsverträgen, sind noch weitere Faktoren für das Gehalt entscheidend. Der Lohn als Forstwirt ist in den verschiedenen Regionen unterschiedlich hoch und hat somit einen regionalen Bezug. Das Gehalt wird aber ebenso von den rein persönlichen Bedingungen beeinflusst – daher spielt die Berufserfahrung und die Qualifikation hier eine wesentliche Rolle.

Viele Arbeitnehmer bekommen zudem eine Zulage in Form von Prämien oder Weihnachtsgeld/Urlaubsgeld. Ein Forstwirt der nach tariflichen Vorgaben entlohnt wird kann einen monatlichen Bruttoverdienst von ca. 1.500 bis 1.900 Euro verzeichnen.

Ausbildung als Forstwirt/in

Die Azubis werden nach dem Berufsbildungsgesetz ausgebildet, wobei die Berufsausbildung einen Zeitraum von drei Jahren in Anspruch nimmt. Es ist eine duale Ausbildung, die sowohl in den forstwirtschaftlichen Betrieben, als auch in der Berufsschule, stattfindet.

Innerhalb der betrieblichen Berufsausbildung sorgen die erfahrenen Gesellen für die Einweisung der Azubis, hierzu zählt zum Bespiel der richtige Umgang mit den Maschinen, dem Wald und den Bäumen. Gerade zu Beginn der Ausbildung ist es für einen Azubi sehr schwierig einen kranken Baum von einem gesunden Baum zu unterscheiden.

Die theoretische Ausbildung innerhalb der Berufsschule erfolgt in verschiedenen Klassen, wobei der Unterricht entweder in Blockform stattfindet oder aber mehrmals pro Woche.

Wer die Ausbildung zum Forstwirt angehen möchte, unterliegt keiner gesetzlich vorgeschriebenen Zulassungsvoraussetzung. Die ausbildenden Forstbetriebe wählen die Azubis selbst aus und bestimmen somit ihre eigenen Kriterien. Die meisten Azubis haben eine mittlere Reife als schulische Bildung vorzuweisen.

Für auszubildende Forstwirte gelten folgende durchschnittlichen tariflichen Sätze:

1. Ausbildungsjahr: 583 EUR
(neue Bundesländer: 461 EUR)
2. Ausbildungsjahr: 629 EUR
(neue Bundesländer: 508 EUR)
3. Ausbildungsjahr: 673 EUR
(neue Bundesländer: 546 EUR)

Für die Ausbildung zum Forstwirt wird kein Geld verlangt, lediglich Unterrichtsmaterialien oder Fahrt- und Unterbringungskosten können entstehen. Wie bei den meisten Ausbildungsberufen, erfolgt im dritten Ausbildungsjahr eine Abschlussprüfung, die vor der jeweils zuständigen IHK absolviert wird. Die Abschlussprüfungen werden in praktischer und theoretischer Form durchgeführt, wobei die theoretische Prüfung eine schriftliche Form aufweist.

Video zum Berufsbild Forstwirt/in

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Eigenschaften und Voraussetzungen

Nach wie vor benötigt ein Forstwirt für die Tätigkeit in seinem Job eine gewisse körperliche Kraft. Dort wo Maschinen nicht eingesetzt werden können, bleibt nur die Handarbeit.

Wer die Natur, insbesondere den Wald, Bäume und Holz nicht mag, der sollte diesen Beruf natürlich nicht ergreifen. Man muss kein Naturbursche sein, aber die tägliche Arbeit im Freien sollte einem schon liegen. Ebenso muss die Fertigkeit vorhanden sein mit Maschinen umgehen zu können, die Bedienung von Traktoren oder Rodungsmaschinen ist Alltag.

Bewerbung als Forstwirt/in

Eine Bewerbung für ein Stellenangebot als Forstwirt erfolgt mit einer schriftlichen Bewerbungsmappe die ein Bewerbungsschreiben, einen tabellarischen Lebenslauf und die Zeugniskopien der letzten relevanten Schul- und Ausbildungszeugnisse enthält. Die Internet-Bewerbung spielt in diesem Beruf so gut wie keine Rolle, was zum einen daran liegen mag, dass in diesem Beruf keine EDV- oder Internet-Affinität notwendig ist.

Das Bewerbungsschreiben spiegelt die Motivation und Qualifikation des Bewerbers wieder. Hier muss der Bewerber seinen neuen Arbeitgeber überzeugen. Das ist nicht immer einfach, daher bieten wir hier Tipps zum Bewerbungsschreiben.

Die Bewerbungsmappe kann natürlich über den Postweg zugestellt werden, allerdings ist eine persönliche Übergabe der Unterlagen am Firmensitz in der Regel der beste Weg. Hierdurch hat der potenzielle neue Arbeitgeber gleich die Möglichkeit sich ein persönliches Bild der Person zu machen. Eine nette ungezwungene Konversation kann einen bleibenden positiven Eindruck hinterlassen wodurch sich die Chancen auf den Job als Forstwirt/in im weiteren Bewerbungsverlauf deutlich verbessern lassen.

Weitere Bewerbungstipps und Tricks!

Beschäftigungszahlen und Trends

Die Technik hat Einzug in die Waldarbeit gefunden. Dieser Sachverhalt offenbart sich für Forstwirte als Fluch und als Segen. Die effizienten Maschinen ersetzen die Teams aus Forstwirten, die sonst zu zweit oder dritt ans Werk gingen. Die Maschine muss nur noch von einer Person bedient werden und arbeitet wesentlich schneller. Aufgrund dieser Tatsache ist die Arbeit in diesem Beruf wesentlich leichter geworden, hat aber zur Folge, dass in den letzten 8 Jahren ca. 30 % der Arbeitsplätze als Forstwirt abgebaut wurden.

Ihr Anteil hat sich von 11 % auf 5 % mehr als halbiert. Erstaunlich, wenn man bedenkt, dass die körperliche Kraft nicht mehr unmittelbar im Vordergrund steht. Der Anteil ausländischer Arbeitskräfte ist im gleichen Zeitraum minimal gestiegen. Noch viel erstaunlicher scheint diese Entwicklung bei der Betrachtung der Marktpreise für den Festmeter Holz, der im gleichen Zeitraum nur den Weg nach oben kannte.

Der Klimawandel macht sich selbstverständlich auch in der Forstwirtschaft bemerkbar. Die Stürme nehmen zu und Orkane wie Kyrill, werden regelmäßiger auftreten und für große Zerstörungen innerhalb der Wälder sorgen.

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