Informatikkaufmann / Informatikkauffrau – Beruf, Ausbildung, Gehalt und Bewerbung

Mit dem PC bist du großgeworden? Windows und Dos kennst du aus dem FF und auch C++ ist für dich alles andere als eine BH-Größe? Du kannst dir gut vorstellen, im Informatikbereich zu arbeiten, möchtest aber nicht jahrelang dafür studieren? Dann könnte der Beruf Informatikkauffrau/-mann eine interessante Alternative sein.

Wir verraten dir nachfolgend, welche Aufgaben du im Berufsalltag zu erledigen hast, wie die Verdienst- und Berufsaussichten sind und wie du den Titel „Informatikkaufmann“ / „Informatikkauffrau“ erwirbst.

Video zum Berufsbild Informatikkaufmann/-frau

Gehalt als Informatikkaufmann/-frau

Die Ausbildungsvergütung kann wie folgt aussehen: Im ersten Ausbildungsjahr wird eine Vergütung in Höhe von 870 Euro (brutto) gezahlt. Für das zweite Ausbildungsjahr erzählt der Auszubildende monatlich rund 934 Euro (brutto). Im dritten Ausbildungsjahr wird monatlich in der Regel ein Gehalt in Höhe von 1.015 Euro (brutto) gezahlt.

Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung wird üblicherweise ein Einstiegsgehalt in Höhe von 1.500 bis 2.500 Euro (brutto) gezahlt. Mit fortschreitendem Alter und Berufserfahrung steigt auch das Gehalt. Ebenso abhängig ist die Höhe des Gehalts von Bundesland, Betrieb und ob ein Tarifvertrag Anwendung findet. Das höchste, zu erzielende Gehalt beträgt durchschnittlich rund 3.545 Euro (brutto).

Ausbildung als Informatikkaufmann/-frau

Die Ausbildung erfolgt auf dualem Weg. Dies bedeutet, dass theoretische Fachkenntnisse in einer Berufsschule vermittelt werden, den praktischen Teil erlernt man im Ausbildungsbetrieb. Üblicherweise beträgt die Ausbildungsdauer drei Jahre. In Einzelfällen ist eine Verkürzung auf 2 bis 2,5 Jahre möglich.

Während der Ausbildung werden im ersten Ausbildungsjahr grundlegende Kenntnisse vermittelt, z.B. wie ein Computer aufgebaut ist oder welche Hard- und Softwareanwendungen es gibt. Außerdem stehen elektrotechnische Grundkenntnisse und die Informationsverarbeitung von IT-Systemen im Mittelpunkt, d.h. der Auszubildende beschäftigt sich mit Codes, Zahlensystemen und Grundfunktionen der Digitaltechnik.

Den kaufmännischen Bereich decken grundlegende Kenntnisse über Geschäftsprozesse und Organisation ab. Später werden vernetzte IT-Systeme erläutert und es wird vermittelt, wie Server, Endgeräte und Netzwerkbetriebssysteme aufgebaut und konfiguriert sind.

Im kaufmännischen Bereich stehen zudem Markt- und Kundenbeziehungen im Mittelpunkt sowie in Theorie und Praxis, wie Kundenberatung und die Planung von IT-Systemen für ein Unternehmen gestaltet werden. Es werden Produkte und Anbieter analysiert, Angebote erstellt und ein Einblick in die Möglichkeiten der Finanzierung eröffnet.

In diesem Beruf ermittelt man den IT-Bedarf des Ausbildungsbetriebes, organisiert die entsprechenden Systeme und erarbeitet die dazugehörigen Softwarebeschreibungen für die Anwendungen.

Neben dieser Verwaltung werden hauseigene IT-Systeme und Hilfsprogramme geschrieben, welche den Arbeitsalltag erleichtern sollen. Auch Anwenderschulungen können in das Aufgabengebiet eines Informatikkaufmanns fallen. Auch im Datenschutzgesetz muss sich Informatikkaufleute auskennen.

Hast du das zweite Ausbildungsjahr erreicht, ist eine schriftliche Zwischenprüfung zu bestehen, um im dritten Ausbildungsjahr zur Abschlussprüfung zugelassen zu werden.

Im dritten Ausbildungsjahr wird die Betreuung von IT-Systemen erläutert, worunter die Systembetreuung, die Dokumentation und Kundenbetreuung sowie die Serviceleistungen fallen. Für erste IT-Projekte wird die Verantwortung übernommen.

Informatikkaufleute sind gesuchte Fachkräfte, wie im ganzen Bereich der Informatik ein Mangel herrscht. Die Chancen auf dem Arbeitsmarkt stehen gut und werden sich auf absehbare Zeit weiterhin positiv entwickeln.

Voraussetzungen und Eigenschaften in der Informatik

Die schulischen Voraussetzungen, um eine Ausbildungsstelle in dem Berufsbild beginnen zu können, sind mindestens der Hauptschulabschluss. Die meisten Auszubildenden können jedoch einen Realschulabschluss oder das (Fach-)Abitur nachweisen.

Für den Beruf Informatikkaufmann/-frau sind gute Kenntnisse in Mathe empfehlenswert, um sich im kaufmännischen Bereich sicher bewegen zu können, Kostenanalysen problemlos und akkurat anwenden zu können, aber auch, um komplexe IT-Anwendungen zu verstehen. Informatikkenntnisse sind ebenfalls von großem Vorteil, um sich nicht alles während der Ausbildung erarbeiten zu müssen.

Weiterhin wichtig sind gute Deutsch und auch Englischkenntnisse, da gerade in der IT viele Anwendungen auf Englisch programmiert sind. Eine gute Kommunikationsfähigkeit und sichere Umgangsformen sind wünschenswert, um Kundentermine und Akquise betreiben zu können oder aber mit Unternehmen in Verhandlungen zu treten – je nachdem, welcher Aufgabenbereich dir zu Teil wird.

Bewerbung als Informatikkaufmann/-frau

Die Bewerbung für eine Ausbildungsstelle ist an einen auszubildenden Betrieb zu richten. Während die meisten Menschen an große IT-Unternehmen denken, wenn es um die Ausbildung zum Informatikauffrau/-mann geht, können auch Unternehmen aus Industrie, Wirtschaft und Handel einen interessanten Arbeitsplatz bieten. Sie sind ebenfalls auf Fachkräfte angewiesen, die ihr Netzwerk einrichten und sichern.

Ausbildende Betriebe schalten in der Regel vor Ausbildungsbeginn entsprechende Anzeigen, auf die sich beworben werden kann. Es lohnt sich jedoch, auch Eigenintitative zu zeigen und sich auf nicht ausgeschriebene Ausbildungsstellen zu bewerben. In jedem Fall sollte sich rechtzeitig beworben werden, da der Semesterbeginn der Berufsfachschulen zeitlich festgelegt ist.

Die Bewerbung selbst erfolgt auf postalischem oder elektronischem Weg und sollte ein überzeugendes Bewerbungsanschreiben, einen aussagekräftigen tabellarischen Lebenslauf sowie alle relevanten Zeugnisse und Zusatzqualifikationen enthalten.

Zukunft und Trends für das Berufsbild

Gute Fachkräfte im Bereich Informatik werden immer gesucht. PCs sind weder aus Privathaushalten und schon gar nicht aus Unternehmen und Büros wegzudenken. Gerade diese benötigen Fachkräfte, um das reibungslose Arbeiten mit internen Software-Lösungen und Schnittstellen zu gewährleisten.

Wer sich im Beruf des Informatikkauffrau/-mann weiterentwickeln möchte, hat die Möglichkeit, eine Führungsposition anzustreben, indem er/sie eine Weiterbildung zum Fachwirt oder Betriebswirt anstrebt.

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